Welche (Differenz-)Verhältnisse zwischen Schüler*innen bilden sich in solchen Praktiken der Planarbeit im individualisierten Sekundarschulunterricht aus, in denen sich Schüler*innen auf unterrichtliche Aufgaben und aufeinander beziehen? In dieser Studie wird ein (video-)ethnografischer Zugang zur Erforschung des Beitrags von Schüler*innen zur Ordnungsbildung in unterrichtlichen Praktiken gewählt. Die Befunde zeigen, dass die Selbstständigkeit von Schüler*innen in einem Unterricht, der darauf setzt, dass sich Schüler*innen nicht nur für die eigene Progression zuständig zeigen, sondern auch für die Arbeitsprozesse ihrer Mitschüler*innen mit-zuständig (gemacht) werden, relational verfasst ist: Die Absicherung, Weiterführung und Angemessenheit individueller Progressionen wird sozial verantwortet und in aufgabenbezogenen Bezugnahmen zwischen Schüler*innen praktiziert - womit nicht nur spezifische Praktiken, sondern eben auch differenzerzeugende Relationierungen der an ihnen Beteiligten verbunden sind.