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Die Verschwörung des Fiesco zu Genua

Ein republikanisches Trauerspiel
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR6,80

Produktbeschreibung

Genua, 1547: Noch regiert der greise Doge Andrea Doria, doch von mehreren Seiten wird der Umsturz geplant und ein Netz von Intrigen gesponnen. Auch der junge Graf Fiesco gehört zu den Verschwörern. Mit ihm hat Schiller einen modernen, radikal freien Charakter geschaffen: liebenswürdig, grausam, skrupellos, undurchschaubar. Am Ende kommt Fiesco durch seinen Machthunger zu Fall.
Mit einem neuen Nachwort und Anmerkungen von Alexander Kosenina.
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Details

ISBN/GTIN978-3-15-014286-8
ProduktartTaschenbuch
EinbandKartoniert, Paperback
VerlagReclam
ErscheinungsortDitzingen
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum15.11.2024
Reihen-Nr.14286
Seiten180 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.27789481
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.2ebc6041f77d4db5ab8fdd8c624878e9
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Was passiert, wenn ein 78-jähriger Mann nach dem Tode seiner Frau nicht mehr leben möchte? Der Mann ist weder krank noch depressiv, sondern einfach lebensmüde - er hat keine Freude mehr an seinem Leben.
Soll ein Arzt ihm dabei helfen und ihm ein Medikament, das ihn tötet, verschreiben? Oder soll der Arzt das ablehnen und damit riskieren, dass der Mann vom Balkon springt? Dieses birgt wiederum die Gefahr, dass der Suizid misslingt und der Patient paralysiert zurückbleibt.
Darf man selbst über sein Leben bestimmen?

GOTT
Ferdinand von Schirach
Ein Theaterstück

Der Ethikrat kommt zusammen und soll klären, ob Herr Gärtner mithilfe seiner Ärztin Suizid begehen darf.
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Argumente dafür und dagegen werden aufgeführt, am Ende soll das Publikum entscheiden, ob Herr Gärtner das Medikament bekommt oder nicht.

Wie immer lässt Ferdinand von Schirach mich zum Fähnchen im Wind werden. In dem einen Moment denke ich: Na klar darf er über sein Leben entscheiden! Doch in der nächsten Sekunde kippe ich schon wieder um, genau in dem Moment, wo eine Frau sterben will, weil sie vor sechs Jahren, mit 25, bei einem Unfall ein Kind totgefahren hat. Sie konnte nichts dafür. Alle haben mir verziehen, aber ich selbst kann mir nicht verzeihen. (S. 106) Nein, natürlich darf diese Frau sich nicht umbringen!
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5/ 5
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Kammerspiele mit großem Eskalationspotential sind eigentlich genau meins, wenn es um Dramen geht und das Autor:innen-Duo Hübner/Nemitz legt hier ein interessantes Zeitstück vor. Zu Beginn - ein Politiker, der eine Frau besucht, deren Sohn er vor zwei Wochen überfahren hat, der nun mit Beinamputation und Knochenbrüchen im Krankenhaus liegt. Auf Schuldfragen folgen Beschwichtigungen, folgen Wut und Verzweiflung. Der hinzukommende Neffe der Frau heizt die ganze Diskussion auf und lässt alle Figuren aneinander scheitern und vorbeireden. Die beengte Wohnung, die wenige Zeit und die schnellen Dialoge sorgen für eine klaustrophobische Atmosphäre, die sich immer weiter zuspitzt. Letztlich bleibt das Drama ein Lehrstück darüber "wie Politiker daran scheitern, eine Sprache zu finden, um mit den Enttäuschten wieder in einen Dialog zu gelangen" und lässt m. E. leider doch zu viel offen, egal wie sehr es sich sprachlich an aktuelle Diskurse anzupassen weiß.
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