Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Der Warenkorb ist leer.
Kostenloser Versand möglich
Kostenloser Versand möglich
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Wie interpretiert man einen Film?

(Kompaktwissen)
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR5,60

Produktbeschreibung

Filmanalyse und Filminterpretation (etwa von Literaturverfilmungen) spielen im Unterricht eine zunehmend größere Rolle. Der Band vermittelt das nötige Handwerkszeug, erklärt die unterschiedlichen Filmgenres und Elemente des Films, erläutert wichtige Aspekte der deutschen Filmgeschichte. Zahlreiche Standbild-Beispiele veranschaulichen die Ausführungen.
Weiterlesen

Details

ISBN/GTIN978-3-15-015227-0
ProduktartTaschenbuch
EinbandKartoniert, Paperback
VerlagReclam
ErscheinungsortDitzingen
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum05.01.2004
Seiten215 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht114 g
Artikel-Nr.1013725
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.01e12ed91054467e8c33327ce6843749
Weitere Details

Reihe

Ähnliche Bücher

Bewertungen

Empfehlungen zu ähnlichen Produkten

Mit den Charakteren ihres Romans "Effingers" gelingt Gabriele Tergit ein komplexes Sittengemälde am Beispiel dreier jüdischer Unternehmerfamilien. Über einen Zeitraum von 70 Jahren, angefangen von der Reichsgründung bis zur Zerstörung Berlins, werden eindrücklich die unterschiedlichsten Lebenswege der vielen Protagonisten beschrieben. Frau Tergit ist eine genaue Beobachterin ohne moralischen Zeigefinger.
Für eine gebührende Aufmerksamkeit war der Roman bei seinem Erscheinen 1951 zu nah dran am Ende des zweiten Weltkriegs. Es ist nie zu spät!!!
Whoa. What a devastating read! A dystopia in the darkest sense of the word - without a happy ending whatsoever (that's how I interpret it at least).
A must-read classic.

You'll never think of rats the same way again!
Da wendet sich Franz Kappus Anfang des 20. Jahrhunderts ratsuchend an den großen Dichter Rilke, bittet um Hilfe, Lob, Kritik und Rilke spielt sich kein bisschen als allwissender Mentor auf, gibt auch nicht seine TOP 10 "Beste Schreibtipps" von sich, sondern vermittelt Fragen und Anregungen zum Leben als Autor. Wer bin ich? Was will ich? Muss ich schreiben? All diese Fragen stellt er dem jungen Kappus und leitet ihn eher dazu an, zu überlegen, ob er sein ganzes Leben dem Schreiben überantworten möchte und ob er sich auch dazu berufen fühlt.
Dabei vermittelt er Gedankengut aus dem Stoizismus: Geduldig das eigene Schicksal anerkennen gegen alle Widrigkeiten, stille und einsame Reflexion der eigenen Gefühlswelt angehen, seinen Weg finden in der Welt und sich freimachen vom Urteil anderer, auf das man keinen Einfluss hat.
Für mich eine unglaublich schöne Sammlung an Briefen, die vom Zuspruch und Verständnis Rilkes sprechen.
Ein wundervolle, schmale Briefsammlung.
2017 hatte mich Thomas Mann mit seinem "Zauberberg" und der Erstlektüre von "Der Tod in Venedig" so fasziniert, dass ich von dort aus eigentlich das Gesamtwerk erkunden wollte. Nach dem erneuten Lesen dieser wunderbar-tragischen Novelle tut es mir sehr leid, genau das nicht getan zu haben. Meine Eindrücke vom 1. Lesen konzentrierten sich vor allem auf die Beschreibungen Tadzios (fast schon hymnisch besungen in seiner Vollkommenheit und Schönheit). Beim 2. Lesen suchte ich nach mehr Vorausdeutungen auf den "Tod" und die sind mannigfach, zahlreich überall in den Text gestreut (allein das Wetter, das andere Erleben Venedigs, das Altern, das Reflektieren Aschenbachs!). Aus aktueller Pandemie-Situation heraus wird man sicher auch das große C. im Text nicht überlesen können, mir selbst kam es beim 1. Lesen nicht so eindrücklich vor wie jetzt im Jahre 2022. Ein absolutes Meisterstück einer Novelle!
Die Bücher, die Benjamin Lacombe illustriert sind Meisterwerke. Anders kann man es nicht sagen. Er versteht es, Geschichten in so zauberhafte und gleichzeitig düstere Gewänder zu kleiden, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Auch "Alice im Wunderland", das schon so oft und so unterschiedlich in Szene gesetzt wurde, erscheint unter seiner Feder noch einmal neu und unglaublich originell. Ein Muss für alle Fans besonderer Illustrationen ab 9.
Nach 10 Jahren zu den ersten Klassikern greifen, die den eigenen Lesegeschmack so richtig geprägt haben? Na unbedingt! Dostojewskis 1. großer Roman bleibt für mich das Urbild der Milieustudie - verarmte, physisch und psychisch leidende und teils zum Wahnsinn neigende Figuren gruppieren sich um Raskolnikow. Der Ex-Jurastudent lebt isoliert in beengten Verhältnissen - mehr als einmal wird sein Verschlag mit einem Sarg verglichen.
Das Zille-Zitat "Einen Menschen könne man mit einer Wohnung ebenso gut töten wie mit einer Axt", erscheint im Hinblick auf die 2 Morde, welche die Hauptfigur begeht so morbide wie passend zu sein. Für Dostojewski-Einsteiger:innen empfehle ich eher "Arme Leute", "Der Doppelgänger" oder "Der Spieler". Wenn man sich aber an die umfangreicheren Werke heranwagen möchte, ist "Verbrechen und Strafe" dank Swetlana Geiers Übersetzung zugänglich, poetisch und birgt eine Vielzahl spannender Menschenschicksale, über die man mehr und mehr wissen möchte.
Auch wenn ich Zweigs Sprache bisweilen als etwas schwulstig und altertümlich empfinde und die Miniaturen ein gewisses Maß an Geschichtswissen voraussetzen, haben mich viele der Handlungen gepackt. Besonders Scotts dramatische Südpolexpedition war fast unerträglich spannend.
Der ganz besondere Reiz dieses Buches ist, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt und somit Geschichte lebendig werden lässt. Als Leser lernt man unter anderem Händel, Goethe und Tolstoi privat kennen und hat das Gefühl, mit ihnen in einem Raum zu sitzen.
Dass sich für schaurige Begebenheiten die Novellenform immer wieder eignet, beweist Robert Louis Stevenson in seinem Klassiker von 1886. Dass der Text sich weiterhin großer Popularität erfreut, liegt am filmreifen Stoff, dem wir bspw. Adaptionen wie Fight Club verdanken.
Mich amüsiert an Klassikern des ausgehenden 19. Jhs. nicht gerade selten die Form des Textes: hier wird über den aufrichtigen Henry Jekyll und seinen Bekannten Edward Hyde vor allem oft in Briefen und letzten Bekenntnissen gesprochen. Beobachtet wird der seltsame Fall vom Anwalt Mr. Utterson, der das Testament von Dr. Jekyll verwahrt und sich stets zu seinen Freunden zählen durfte. Doch eine Veränderung ist am werten Henry zu bemerken und erst nach todbringenden Ereignissen erfahren wir die ganze schreckliche Wahrheit. So wohlig schaurig und mit der Präzision eines Kriminalfalls erzählt, folgen wir jedem Häppchen, das uns der Autor hinwirft, der uns auf einen langen Weg bergab mitnimmt. Mit den viktorianischen Klassikern gruselt es sich doch am allerbesten.
2017 hatte mich Thomas Mann mit seinem "Zauberberg" und der Erstlektüre von "Der Tod in Venedig" so fasziniert, dass ich von dort aus eigentlich das Gesamtwerk erkunden wollte. Nach dem erneuten Lesen dieser wunderbar-tragischen Novelle tut es mir sehr leid, genau das nicht getan zu haben. Meine Eindrücke vom 1. Lesen konzentrierten sich vor allem auf die Beschreibungen Tadzios (fast schon hymnisch besungen in seiner Vollkommenheit und Schönheit). Beim 2. Lesen suchte ich nach mehr Vorausdeutungen auf den "Tod" und die sind mannigfach, zahlreich überall in den Text gestreut (allein das Wetter, das andere Erleben Venedigs, das Altern, das Reflektieren Aschenbachs!). Aus aktueller Pandemie-Situation heraus wird man sicher auch das große C. im Text nicht überlesen können, mir selbst kam es beim 1. Lesen nicht so eindrücklich vor wie jetzt im Jahre 2022. Ein absolutes Meisterstück einer Novelle!
Im "Buch der Unruhe" wurden Pessoas literarische Tagebuchaufzeichnungen, die 50 Jahre nach seinem Tod gefunden wurden, gesammelt. Bis heute sind sie sagenumwoben und gelten als einer der Höhepunkte der portugiesischen Literatur. Pessoa lässt sein Alter Ego Bernardo Soares durch sein geliebtes Lissabon schweifen, philosophieren und an der Welt zu Grunde gehen. Für alle, die einen relativ unbekannten Klassiker der Moderne entdecken wollen.
Whoa. What a devastating read! A dystopia in the darkest sense of the word - without a happy ending whatsoever (that's how I interpret it at least).
A must-read classic.

You'll never think of rats the same way again!
In diesem französischen Klassiker versucht die Hauptfigur Emma sich aus den engen Fesseln der französischen Gesellschaft zu befreien und ein selbstbestimmtes, glückliches Leben zu führen. Flaubert gibt wie niemand vor ihm jeder Figur ihre eigene Sprache und ihren eigenen Ausdruck. Bewundert von seinen Zeitgenossen und Nachfolgern wie Sartre und Perec liegt hier einer der ersten realistischen Romane der Weltliteratur in der preisgekrönten Übersetzung von Elisabeth Edl vor. Inklusive sehr aufschlussreichen Fußnoten und Kommentaren der Übersetzerin über die Entstehung des Werks.
Jane Austen is a writer ruined by TV adaptation (before you all start writing letters, I know there are good ones). Despite two centuries of inclusion in the canon, there are still many (and I am afraid they are mostly men) who dismiss her as 'frivolous', 'saccharine' or 'unserious'. This means it is only worth continuing to discuss Austen with people if they either don't use any of the aforementioned adjectives or if, by the latter, they mean, she is one of the funniest writers in English (full stop). If you don't know this already, the first page of 'Persuasion' will convince you, and then her biting, satirical commentary on Georgian society will show you that far from reverently writing about it out of admiration, she irreverently lambasts it and its eccentric snobbish hierarchy (people who write her off will probably say John Oliver likes Trump because both wear suits). If you don't believe me (and even if you do), read her (and start with 'Persuasion') before you watch her.
Tolstois weltberühmter Roman ist der ideale Einstieg in die klassische russische Literatur. Denn sowohl der Stil als auch die Themen, die hier verhandelt werden, bleiben bis heute aktuell. Tolstoi schafft es dabei meisterhaft von der Emanzipation der Frau, dem Leben in der Großstadt und auf dem Land und dem Entkommen aus gesellschaftlichen Zwängen zu erzählen. Entdecken Sie eine der berühmtesten und größten Frauencharaktere der Literaturgeschichte in einer sehr gelungenen neuen Übersetzung von Rosemarie Tietze.
A short and comparatively easy-to-read British classic from 1886 about the duality of human nature. Stevenson's linguistic eloquence is a pleasure to consume!
Hemingways Alter-Ego-Protagonist Frederic Henry ist als Freiwilliger an der österreichisch-italienischen Front stationiert, wo er sich in die Krankenschwester Catherine verliebt. Als er verletzt für ein paar Monate in ein Mailänder Lazarett gebracht wird, verbringen er und die junge Britin eine glückliche Zeit miteinander. Zurückbeordert an die Front, schlägt seine anfängliche Kriegsbegeisterung angesichts der laufenden Rückzugsbewegung der italienischen Armee in Skepsis um.
Es ist fast schon befremdlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Passagen über alkoholische Ausschweifungen bei Pferderennen mit detaillierten Beschreibungen darüber abwechseln, wie Frederics Kameraden nach und nach vor seinen Augen sterben. Die laissez-faire-Haltung, die typischen Hemingway-Charakteren sonst anhaftet, bekommt hier Brüche und macht die Erzählung, gepaart mit einer tragischen Liebesgeschichte, nicht nur zu einem der wichtigsten Antikriegsromane, sondern auch zu einer mitreißenden Lektüre.
Ach, gleich ein Seufzer zu Beginn - wie unermesslich groß kann die Begeisterung für klassische Liebesgeschichten und ihre Tragik eigentlich sein? Dass Hamsun wie Dostojewski eher Abgründe und Unmöglichkeiten beschreibt, war mir klar, aber wie fatal diese eine "Liebe des Lebens" werden kann, zeigt seine Langerzählung "Victoria" sehr deutlich. Die Konstellation ist so einfach wie unmöglich: der Müllersohn Johannes verliebt sich in Victoria, die Tochter vom Herrenhaus. Der Klassenunterschied ist klar und hält die Figuren in ihrer Starre, ihrer Rolle. Man möchte als Lesende am liebsten alles lenken und zusammenführen, doch die Erzählinstanz agiert nie in unserem harmoniebedürftigen Interesse. Ein ganzes, wenn auch viel zu kurzes Leben begleiten wir die beiden in ihrer Unmöglichkeit, jemals zusammenzufinden. Und doch sind da Szenen der Offenbarung, der zärtliche Zuwendung und des heimlichen Sehnens, die herausragen und uns ein wenig hoffen lassen. Der Müllersohn wendet sich schließlich dem Autorenberufe zu und macht etwas aus sich, seine Gedichte und Romane schreibt er aber nur für eine: Victoria. Das Verweilen in Natur- und Wettermetaphern trägt einen durch das Buch, die vielen Episoden reihen sich in einen steten Zeitstrom, der viel zu wenig über die Liebe vermag. Hach.
Auch wenn ich Zweigs Sprache bisweilen als etwas schwulstig und altertümlich empfinde und die Miniaturen ein gewisses Maß an Geschichtswissen voraussetzen, haben mich viele der Handlungen gepackt. Besonders Scotts dramatische Südpolexpedition war fast unerträglich spannend.
Der ganz besondere Reiz dieses Buches ist, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt und somit Geschichte lebendig werden lässt. Als Leser lernt man unter anderem Händel, Goethe und Tolstoi privat kennen und hat das Gefühl, mit ihnen in einem Raum zu sitzen.
Wenn Thomas Mann in einem Text die Darstellung von Unangenehmem und Unbehaglichem bis ins Höchste zu steigern wusste, dann wohl in seiner Novelle "Mario und der Zauberer". Alle Vorzeichen stehen schlecht, dass der Sommerurlaub Mitte August in Torre di Venere überhaupt erträglich werden könnte. Doch dann passiert da noch diese abscheuliche Sache mit Cipolla, dem Clown, Entertainer, Scharlatan. Der stetige Gedanke "Wären wir doch abgereist!" verfolgt die Familie in der Rückschau und ängstigt fast vor dem Ausgang dieses kurzen Werkes. Thomas Mann beherrscht sein Schriftstellerhandwerk ohne Frage glänzend und fängt dabei die vom Faschismus vergiftete Atmosphäre Italiens in den 1920ern Jahren großartig ein. In der Clownsfigur, die alle ergeben und willenlos macht, kann man spätere Machthaber und Diktatoren gespiegelt sehen. Nicht meine liebste Novelle von Thomas Mann, aber eine, die seine genaue Beobachtungsgabe der europäischen Politik auch während der eigentlich gediegenen Familienurlaube zeigt.
In diesem französischen Klassiker versucht die Hauptfigur Emma sich aus den engen Fesseln der französischen Gesellschaft zu befreien und ein selbstbestimmtes, glückliches Leben zu führen. Flaubert gibt wie niemand vor ihm jeder Figur ihre eigene Sprache und ihren eigenen Ausdruck. Bewundert von seinen Zeitgenossen und Nachfolgern wie Sartre und Perec liegt hier einer der ersten realistischen Romane der Weltliteratur in der preisgekrönten Übersetzung von Elisabeth Edl vor. Inklusive sehr aufschlussreichen Fußnoten und Kommentaren der Übersetzerin über die Entstehung des Werks.
Auch wenn ich Zweigs Sprache bisweilen als etwas schwulstig und altertümlich empfinde und die Miniaturen ein gewisses Maß an Geschichtswissen voraussetzen, haben mich viele der Handlungen gepackt. Besonders Scotts dramatische Südpolexpedition war fast unerträglich spannend.
Der ganz besondere Reiz dieses Buches ist, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt und somit Geschichte lebendig werden lässt. Als Leser lernt man unter anderem Händel, Goethe und Tolstoi privat kennen und hat das Gefühl, mit ihnen in einem Raum zu sitzen.
Auch wenn ich Zweigs Sprache bisweilen als etwas schwulstig und altertümlich empfinde und die Miniaturen ein gewisses Maß an Geschichtswissen voraussetzen, haben mich viele der Handlungen gepackt. Besonders Scotts dramatische Südpolexpedition war fast unerträglich spannend.
Der ganz besondere Reiz dieses Buches ist, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt und somit Geschichte lebendig werden lässt. Als Leser lernt man unter anderem Händel, Goethe und Tolstoi privat kennen und hat das Gefühl, mit ihnen in einem Raum zu sitzen.
Durch den kalten Moskauer Winter des Jahres 1925 streunt ein herrenloser Straßenköter auf der Suche nach Zuflucht und Futter. Wir sehen das Leid und Elend durch seinen Blick und jagen der ersten Krakauer nach, die ihm ein Bürgerlicher hinhält, um ihn zu sich zu locken. Der Passant ist kein anderer als der Verjüngungschirurg Preobraschenksi, der mit seinem aufgelesenen Lumpi Großes vorhat: ein Mensch soll aus dem Hund gemacht werden, mithilfe der Organe eines gerade verstorbenen Kriminellen. Man fühlt sich nicht zufällig an Shelleys "Frankenstein" oder Kafkas "Verwandlung" erinnert. Es wird geschnippelt, operiert und abgewartet. Doch was waren die Erwartungen? Sicher kein Chaos schürender, hundeartiger Mensch, der am Ende gegen seinen Schöpfer aufbegehrt. Der Herr Lumpikow sehnt sich nach den einfachsten Rechten: Essen, einer Wohnung und einem Pass, doch die Doktoren sind überfordert, was zu tun ist. Irgendwann weiß gefühlt ganz Moskau bescheid und wir Lesende folgen dem unaufhörlichen Sprachwitz Bulgakows. Der Autor neigt wie sein Vorbild Gogol zu uns völlig irritierenden Szenen, die den ganzen Roman zum Experiment werden lassen, der ja höchstselbst von einem irren Experiment berichtet. Mit der Kenntnis des wichtigsten Romans Bulgakows "Meister und Margarita" macht das Entdecken der Parallen noch einmal mehr Spaß. Unbedingte Leseempfehlung!
Dussmann verkauft Kultur und begreift sich als Kultur, muss sich somit jedoch auch Kulturkritik stellen. Eine der einflussreichsten kulturtheoretischen und kulturkritischen Schriften verfasste Sigmund Freud bereits im Jahr 1930. Die Arbeit gehört sicherlich mit zu seinen wichtigsten Werken. Wer wissen möchte was (nach Freud) Kultur mit Unlust zu tun hat und welchen Preis wir für kultureller Fortschritt zahlen, der sollte dieses Buch ganz oben auf den eigenen Lesestapel legen.
A short and comparatively easy-to-read British classic from 1886 about the duality of human nature. Stevenson's linguistic eloquence is a pleasure to consume!
Robert Louis Stevenson schrieb "Die Schatzinsel" für seinen Sohn, dem er oft Piratengeschichten erzählte und sie dann mit ihm nachspielte. Trotzdem ist die Schatzinsel kein Kinderbuch sondern besticht mit düster atmosphärischen Szenen, die geradezu aus einem Film stammen könnten. Einer meiner absoluten Lieblingsromane. Meisterhaft geschrieben und ein Lesespaß für alle Altersgruppen!
Dank einer Inszenierung am DT in Berlin wurde ich auf einen Theater-Klassiker von 1949 aufmerksam: "Tod eines Handlungsreisenden". In 2 Akten verfolgen wir die Familie Loman: Familienoberhaupt Willy hat sich jahrzehntelang kaputtgearbeitet, seine Söhne bekommen ihre Leben nicht auf die Reihe, alles scheint hoffnungslos. Der American Dream ist ausgelebt. Die Dialoge sind so bestechend klar und voller eindringlicher Symbole, dass es eine Freude macht, dem Text neben dem Stück am Theater nachzuspüren. Gerade die Verwendung von Rückblenden macht dieses Drama so aufschlussreich. Die Kipppunkte sind so entlarvend und sicher gesetzt, dass man als Lesende:r versteht, was die Gesellschaft vor allem Willy, aber auch seine Ehefrau Linda und den perspektivlosen Söhnen in der Nachkriegszeit mit dem widerlichen Versprechen des ausbeutenden Kapitalismus angetan hat. Für mich schon jetzt ein Dramenhighlight in 2023!
Jane Austen is a writer ruined by TV adaptation (before you all start writing letters, I know there are good ones). Despite two centuries of inclusion in the canon, there are still many (and I am afraid they are mostly men) who dismiss her as 'frivolous', 'saccharine' or 'unserious'. This means it is only worth continuing to discuss Austen with people if they either don't use any of the aforementioned adjectives or if, by the latter, they mean, she is one of the funniest writers in English (full stop). If you don't know this already, the first page of 'Persuasion' will convince you, and then her biting, satirical commentary on Georgian society will show you that far from reverently writing about it out of admiration, she irreverently lambasts it and its eccentric snobbish hierarchy (people who write her off will probably say John Oliver likes Trump because both wear suits). If you don't believe me (and even if you do), read her (and start with 'Persuasion') before you watch her.
Das Feuilleton ging auf die Knie vor der Neuübersetzung des "Handorakels". Die letzte Übersetzung stammte von Arthur Schopenhauer aus dem Jahr 1832. Der Romanist Hans Ulrich Gumbrecht versuchte sich nun an einer zeitgemäßeren Sprache und erleichtert den Erkenntnisgewinn zusätzlich durch kluge Kommentare.
"Handorakel und Kunst der Weltklugheit" entstand vor 350 Jahren und wurde so etwas wie die Großmutter der Ratgeberliteratur. Der spanische Philosoph, Prediger, Moraltheologe und Hochschullehrer Balthasar Gracian beschreibt in 300 Aphorismen, wie man Erfolg im Leben und am Hofe hat. Diese Aphorismen waren nicht nur im 17. Jahrhundert eine intellektuelle Herausforderung. Er empfahl z. B. kühle Distanz und wurde zu einer viel zitierten Quelle in Coachingseminaren für Führungskräfte. Aber dieses Buch ist weitaus vielschichtiger als eine Anleitung zur beruflichen Selbstoptimierung und weitaus moderner als ein Dokument abgesunkenen Kulturguts. Scharfsinnig auch heute noch.
The girls Siss and Unn really speak to each other only once, on a cold winter evening. The next day, Unn disappears into the ice palace, a construction developed around a frozen waterfall. She takes with her a secret that she had almost confided to Siss. Vesaas convincingly portrays the particular sadness of grieving someone you weren't given the chance to get to know and the weight of the unspoken. Interestingly, the way Siss' longing for Unn and their encounter are described invokes a layer that we can't be sure was intended by Vesaas. Let's just say there's a reason why many (including me) read The Ice Palace as a queer text. Besides the delicate character and relationship work, it's the descriptions of Norwegian winter, specifically the titular ice palace that make this novel into a masterpiece. In a timeless language crisp as ice Vesaas leads us through an enchanted landscape. The scenes of Unn inside the palace took my breath. While some aspects of The Ice Palace are reminiscent of a fairytale, it is so much more than that, capturing profound conditions and transcending time - I recommend it to everyone.

Autor/in

Schlagworte