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Triggerwarnungen in der Literatur
Blog
Trigger warnings

Trigger warnings in literature

Unsere Auszubildende Emelie beschäftigt sich viel mit Diversität in der Literatur und Buchbranche. Vor kurzem hat sie sogar eine Taskforce zu dem Thema beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet. Im Zuge unserer Kampagne "Mind your Mind" setzte sie sich genauer mit Triggerwarnungen auseinander und berichtet von ihrer Perspektive als Leser:in.
Triggerwarnungen in Kunst und Kultur werden immer häufiger im sozialen Kontext diskutiert, aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob wirklich jedem:jeder bewusst ist, was sich hinter diesem Begriff und der Thematik versteckt. Im Zuge unserer Kampagne "Mind your Mind" (https://www.kulturkaufhaus.de/de/aktuell/mental-health) zu mentaler Gesundheit und meiner Arbeit beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels, habe ich mich genauer mit Triggerwarnungen und sensiblen Themen auseinandergesetzt. Aber vor allem als Privatperson haben Triggerwarnungen eine große Relevanz in meinem Umgang mit Literatur.

Hinweise auf Büchern – Warnungen & Trigger im Buch
Triggerwarnungen kann man grundsätzlich als Hinweise zu sensiblen Themen, beispielsweise in Literatur oder Filmen, verstehen. Wenn man sich das Beispiel Literatur genauer anschaut, sind Triggerwarnung meist Hinweise direkt im Buch oder zumindest ein Verweis auf diese. Sie können viele verschiedene Bereiche abbilden, die für eine gewisse Personengruppe ungeeignet bzw. schädigend sein könnten.

So weit so gut. Was das für betroffene Personen bedeutet, ist nicht ganz so offensichtlich. Wenn ich ein Buch in die Hand nehme, lese ich – meist nachdem ich das Cover bewundert habe – den Klappentext. Jedem:jeder Leser:in ist bewusst, dass ein Klappentext nicht das gesamte Buch erläutert oder nacherzählt. Und genau da ergibt sich für manche Personengruppen, mich als Textverfasserin eingeschlossen, ein Problem. Ich habe schon öfter ein Buch abbrechen müssen, da Inhalte vorkamen, mit denen ich mich nicht auseinandersetzen konnte oder wollte. Nicht, weil ich empfindlich bin oder einfach keine Lust hatte, sondern die Inhalte mich zu sehr an Vergangenes oder traumatische Erlebnisse erinnert haben. Das klingt gerade vielleicht etwas drastisch, aber das kann zum Alltag von bestimmten Personen dazugehören. Triggerwarnungen geben mir eine gewisse Form von Sicherheit, indem ich im Vorhinein selbstständig entscheiden kann "Möchte ich ein Buch mit diesen Inhalten (gerade) lesen?".

Triggerwarnung in Büchern: Hilfreich, Spoiler oder Zensur?
In der Buch- und Medienbranche werden immer wieder Stimmen laut, die Triggerwarnungen als unnötig ansehen und die sagen, dass diese nur Inhalte spoilern und Spannung rausnehmen würden. Teilweise fallen Begriffe wie "Zensur" oder "Einschränkung". Es wird über zwei Zeilen am Anfang eines Buches so heftig diskutiert, ohne dabei den eigentlichen Nutzen und die Bedeutung für betroffene Personen zu sehen. Wer keine Triggerwarnungen braucht, muss diese nicht (nach-)lesen, aber für mich und genügend andere Betroffene sind Sie unglaublich wichtig. Ein simpler Satz am Anfang oder auch am Ende des Buches zu "triggernden" Inhalten, kann mich vor möglicherweise wochenlangen Gedankenspiralen und Unsicherheiten schützen. Sie geben mir die Möglichkeit zu entscheiden, ob ich mich mit einem Thema auseinandersetzen möchte oder eben nicht. Triggerwarnungen ermöglichen mir einen freien und selbstständigen Umgang mit Literatur und genau das sollte eigentlich genau so selbstverständlich sein, wie die generelle Vielfalt und Offenheit in der Literatur.

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