DAS WAR UNSERE FÊTE DE LA MUSIQUE

Neben einem musikalischen Programm auf unserer Outdoor-Bühne gab es in diesem Jahr auch ein Indoor-Programm, direkt zwischen den CD-Regalen in der Musik-Abteilung des KulturKaufhauses. Damit die vielen großartigen Stimmen, Workshops und Gespräche so schnell nicht in Vergessenheit geraten, möchte ich Euch hiermit einen kleinen Rückblick geben. Bei dem vollen Programm auf zwei Bühnen, bei denen es parallel viel zu sehen und hören gab, ist es schwierig zu entscheiden, wo ich anfange euch abzuholen. Aber am besten ganz am Anfang?

Den Auftakt unseres musikreichen Tages bildete ein Panel, das von unseren Partnern der Musikschule Fanny Hensel kuratiert wurde, zum Thema "Lernende und Lehrende aus Communities verbinden". Ausgiebig diskutiert wurde hier zwischen den Sprecher:innen und Teilnehmenden zu der Frage, was getan werden muss, um Musikschulen kulturell noch vielfältiger aufzustellen und wie Communities noch leichter zugängliche Räume für den Austausch bekommen. Mit dabei waren auch Anika Sendes, Referentin für Musikschulen der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt und Björn Döring, Leiter und Kurator der Fête Berlin.

Bevor es auf der Outdoor-Bühne so richtig laut wurde, gab es für die Kreativen und Musikinteressierten unter uns, Indoor in der Musik-Abteilung zwei Workshops, ein Konzert der Big Band Foo Birds und die ChorKultur. Muhittin Kemal Temel hat enthusiastisch und mit viel Geduld einen orientalischen Makam-Workshop angeboten, bei dem die Teilnehmenden vor allem im Rhythmusgefühl gefordert waren. Darauf folgte ein Workshop zur "Selpe-Spieltechnik" der Bağlama/Saz mit Kenan Tülek. Die Teilnehmenden konnten hier sogar die Bağlama/Saz selbst ausprobieren - ob mit oder ohne Gitarrenvorkenntnisse.

Im Anschluss wurde es dann so richtig voll in der Musik-Abteilung. Die 35-köpfige Big Band "Foo Birds" der Musikschule Fanny Hensel hat im wahrsten Sinne des Wortes in mitten der CD-Regale gespielt und während eines fast zweistündigen Konzerts den Raum mit Klängen erfüllt und für strahlende Gesichter und klatschende Hände der zahlreichen Zuschauer:innen gesorgt.

Den Abschluss in der Musik-Abteilung bildete eine Sonder-Edition unseres offenen Stammtisches für Chor-Begeisterte, der regelmäßig stattfindet. Dieses Mal zum Thema "Hebräische und Sephardische Chormusik".

Währenddessen ging es auf der Outdoor-Bühne nicht nur wegen der Temperaturen schon heiß her. Die Popakademie Baden-Württemberg präsentierte ihre Alumni Jakob Mayer, Lampe (Tilman Claas) sowie Shelly Phillips. Jakob Mayer hat neben seiner Performance auch mit seinem Merch und deren Aufschriften wie "Pommes sind Okay" absolut überzeugt. Tilmann Claas hat mit seiner Band Lampe auch mit dem Song "Es könnte auch noch schlechter sein" die Stimmung zum Kochen gebracht und spätestens bei Shelly Philips hat sich das Publikum in den Armen gelegen.

Weiter ging es dann mit unserem absoluten Berlin-Klassiker: der Band "Die fabelhaften Millibillies". Bekannt sind sie aus dem Berliner Grips Theater am Hansa Platz und wir haben uns riesig gefreut, dass das neue Album unter unserem Musiklabel KulturManufaktur des KulturKaufhaus entstanden ist. Einige Songs davon haben sie bei der Fête de la Musique performt und dabei vor allem die tanzenden Kinderbeine auf ihrer Seite gehabt.



Den krönenden Abschluss gab es von keinem geringeren als Teesy. Seine Auftritte sind rar und wir umso stolzer, dass er sein neues Album "Kein Künstler" mit uns gefeiert hat. Die bis zu 400 Zuschauer:innen haben laut mitgesungen, ihre Arme Richtung Sonne zur Musik bewegt und sich mit uns gefreut. Die letzten sechs Vinyl-Platten waren noch vor dem ersten Song vergriffen und wir hätten uns kein schöneres Ende wünschen können.

Erfüllt von den ganzen Eindrücken freuen wir uns schon jetzt auf das nächste Jahr! Seid ihr 2024 auch dabei?



Alina Wilhelm