Gender Studies sind in letzter Zeit von unterschiedlichen Seiten unter Beschussgeraten: Die einen monieren, dass im Zuge der Verwissenschaftlichung vonfeministischer Gesellschaftskritik das ursprüngliche Anliegen, die Stärkungvon Frauen, aus dem Blick gerückt sei; die Vervielfältigung von Differenz inden Theoriediskussionen führe zu einer Erhöhung von Komplexität, die politischnicht einzuholen sei. Die anderen wiederum bestreiten grundsätzlich dieWissenschaftlichkeit der Gender Studies und diffamieren sie als politischeIdeologie.Der vorliegende Band begegnet diesen Angriffen, indem er historische undsystematische Perspektiven der Gender Studies in den Kulturwissenschaftenentwickelt. Tatsächlich befinden sich die Gender Studies, so ein Befund derHerausgeberinnen, in einem höchst paradoxen Zwischenraum von Institutionalisierungund Marginalisierung. Die Beiträge aus Philosophie, Ethnologie,Literatur-, Theater-, Geschichts- und Medienwissenschaften reflektieren diesePosition und machen zugleich deutlich, dass wir in den Wissenschaftenkeinesfalls auf das kritische Potential der Gender Studies verzichten können.