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Geist der Utopie

Erste Fassung
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,00

Produktbeschreibung

Im Sommer 1918 steht die Welt knietief in Blut: Der Krieg hat bereits Millionen von Opfern gefordert, die Spanische Grippe breitet sich aus, in Russland schlägt die Revolution in einen Bürgerkrieg um. Die alte Ordnung Europas wackelt und wird bald fallen. Eine ganze Generation - die Generation Y des vergangenen Jahrhunderts - steht auf einem Scherbenhaufen und schaut in eine ungewisse Zukunft.

Im Sommer 1918 erscheint im Verlag Duncker & Humblot das Buch eines jungen Mannes, das Furore machen wird: Ernst Blochs Geist der Utopie. Im Angesicht des Schreckens, inspiriert von den philosophischen Strömungen der Jahrhundertwende und befeuert von den alternativen Lebensentwürfen der Reformer und Anarchisten auf dem Monte Verità, beschreibt Bloch darin den Menschen als ein radikal zur Utopie begabtes Wesen. Es ist ein Werk, das seine Zeit auf unnachahmliche Weise in Gedanken und Worte fasst, maßlos und streng, sozialistisch und messianisch, düster und voller Hoffnung. Nun ist die Zeit für eine Wiederentdeckung.
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Details

ISBN/GTIN978-3-518-58722-5
ProduktartBuch
EinbandKartoniert, Paperback
FormatPaperback (Deutsch)
VerlagSuhrkamp
ErscheinungsortBerlin
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum09.07.2018
Seiten437 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht536 g
Artikel-Nr.2125346
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.9a648c174ae147f8be13d1fe3f4e4473
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Bewertungen

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Die frz. Philosophin Simone Weil starb 1943 und wurde nur 34 Jahre alt. Berühmt wurde sie durch 19 Notizhefte ("Cahiers"), die sie hinterlassen hatte. Gewerkschafterin, christliche Mystikerin, sie beschäftigte sich mit Buddhismus und der Physik des Daseins, sie studierte mit Beauvoir, für Camus war sie "der einzig wirklich große Geist unserer Zeit".

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Im September erschien endlich die deutsche Übersetzung von Michael Jennings und Howard Eilands monumentaler biografischer Lebensbeschreibung Walter Benjamins. Im Feuilleton war man sich einig, dass es sich hier um ein meisterhaftes, wenn nicht das bedeutendste Buch über den wohl am schwersten fassbaren Denker der Moderne handelt. Über 1000 Seiten über Benjamins Leben, seine Denkfiguren, seine prekäre Existenz. Manchmal etwas detailverliebt, wissenschaftlich auf dem neuesten Stand der internationalen Forschung, aber was noch wichtiger ist - ein großes Lesevergnügen auch für Nicht-SpezialistInnen. Die Zeit sollte man sich nehmen.
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Wer es aus naheliegenden Gründen nicht geschafft hat, im letzten Jahr ein Zeitfenster für die großartige Ausstellung im DHM zu Leben und Werk von Hannah Arendt zu ergattern, dem sei dieser Katalog noch einmal ausdrücklich ans Herz gelegt. Wer dabei war, will ihn sowieso.

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Autor/in

Bloch, ErnstErnst Simon Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen am Rhein geboren und starb am 4. August 1977 in Tübingen. Er entstammte einer jüdischen Familie aus der Pfalz. Von 1905 bis 1908 studierte er Philosophie bei Theodor Lipps in München und Oswald Külpe in Würzburg und wurde im Jahr 1908 promoviert. 1913 heiratete er die aus Riga stammende Bildhauerin Else von Stritzky. Als engagierter Gegner des Krieges ging er von 1917 bis 1919 mit seiner Frau in die Schweiz und war in Bern für das Archiv für Sozialwissenschaften tätig. 1917 beendete er in Locarno sein Werk Geist der Utopie. Ein Jahr nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1922 die Malerin Linda Oppenheimer. Die Ehe hielt bis 1928. In der Zwischenzeit kehrte Bloch zurück nach Berlin. Zu seinen damaligen Freunden gehörten Bertolt Brecht, Kurt Weill, Theodor W. Adorno und Walter Benjamin. Politisch war Bloch sehr aktiv und bekämpfte schon früh die aufstrebende NSDAP. Nach Hitlers Machtübernahme wurde er ausgebürgert und emigrierte mit seiner ebenfalls jüdischen Lebensgefährtin Karola Piotrowska in die Schweiz. Nachdem sie von der Züricher Fremdenpolizei des Landes verwiesen wurden, heirateten beide 1934 in Wien. Von 1934 bis 1937 lebten sie in Paris, Sanary und Prag und emigrierten anschließend in die USA, wo sie zehn Jahre blieben. Dort schrieb Bloch an seinen Werken Das Prinzip Hoffnung, Subjekt - Objekt. Erläuterungen zu Hegel und Naturrecht und menschliche Würde. Nach dem Krieg, 1948, erhielt er einen Ruf nach Leipzig auf den Lehrstuhl für Philosophie. Trotz langjähriger Konflikte mit der SED blieb er bis 1961 dort. Kurz vor dem Bau der Mauer befand sich Bloch für einen Vortrag in Tübingen. Angesichts der neuen politischen Situation beschlossen er und seine Frau, in Westdeutschland zu bleiben. Unter anderem aufgrund des großen Einsatzes von Freunden konnte Bloch eine Gastprofessur in Tübingen antreten, wo er bis zu seinem Tod 1977 blieb.

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