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Silja

After several years of studying and office working, I started training as a bookseller at the KulturKaufhaus in the summer of 2021.

Berlin has been my home since I was little, and only occasionally do I yearn for another, more tranquil place to live. I consistently avoid bike riding, which is the source of my dependency relationship with public transportation.

I like to spend my free time at flea markets, at second hand book shops and in friends' shared kitchens. My favorite books are contemporary novels in German and English - usually several at a time – and now and then I also recommend a non-fiction book on the feminist debate and associated issues.

My ratings

Dieses DIY-Geschenke-Buch beinhaltet nicht nur wirklich anregende Projekte sowie Anleitungen zum Gestalten und anschließend Verschenken, sondern ist an und für sich schon ein richtig schönes Geschenk. Das optisch ansprechende Layout, die Farbgestaltung und Fotografien in den einzelnen Kapiteln machen Lust auf selbstgemachte Badesalze, Duftkerzen und Glühweingewürze - auch zum sich-selbst beschenken perfekt.
Das Beste kommt zum Schluss? Nicht immer. Und selten bei Buchreihen. Aber wir bewegen uns ja hier im Kosmos der Mulberry Mansion und die Autorin schreibt Magie bis zum letzten Band, bis zur letzten Seite. Maxton und Willow sind gut zusammen. Also so richtig gut (zueinander) - friends to lovers aufs Trefflichste (plus Merit-Schreibart!). Diese Geschichte ist ein Buchstaben-Latibule; ein kurzzeitiges Lesezuhause für Menschen, die Freundschaftsliebe für das Größte halten. Den Abschluss dieser wunderbaren Reihe sollte sich niemand entgehen lassen.
Klimakrise und (kein) Kinderwunsch - Verena Kessler nimmt sich einem Themenduo von größter Aktualität an. Verwoben werden hier vier Frauenperspektiven, denen kluge und von eigenen Erfahrungswerten geprägte Überlegungen zu komplexen Lebensgestaltungsfragen zugrunde liegen. Die Verbindungslinien der einzelnen Figuren bewirken einen strukturierten Erzählfluss und können an einigen Stellen sogar unerwartete Spannungsmomente erzeugen. Wenn auch sprachlich wenig experimentell, überzeugt der Roman mit alltagsnahen Dialogen sowie seiner kritischen, differenzierten Auseinandersetzung mit ganz großen Fragen, die sich nicht von heute auf morgen beantworten lassen. "Eva" ist eine Anregung, sich Gedanken zu machen. Was erhoffen wir uns für die Zukunft unserer Kinder und dem Leben auf einem Planeten, der zunehmend unbewohnbar sein wird? Eine Erzählung für jedermensch, allerdings mit besonderer Empfehlung für Schwestern.
"Meine Mutter sagte" ist das zweite Pilgaard-Buch in deutscher Übersetzung und erschien im Dänischen vor gut zehn Jahren als das schriftstellerische Debüt der jungen (inzwischen) Bestseller-Autorin. Mein Fazit: ein warmer, humorvoller, auf die beste Art chaotischer und gleichzeitig ungemein weiser Trennungsroman, der versteht, dass ein gebrochenes Herz die heimliche Hauptfigur in jeder großen Trennungsgeschichte zu sein hat.
Warum ist 'Mein Privatbesitz' Mary Ruefles bisher einzige Publikation in deutscher Übersetzung? Mehr, mehr davon, bitte. Die Autorin lädt uns ein in ihre Farbwelt, setzt Töne und Traurigkeiten ins Verhältnis zueinander, beobachtet Mitmenschen, sich selbst, tieferschauend und präzise. Sie arbeitet sich durch und ab an Listen und Gegenständen, befördert Komik in den Alltag hinein. Das Schönste an diesen einundvierzig Prosaminiaturen: Sie sind schnell gelesen beim ersten Mal und bieten sich an für ein langsames Lesen beim zweiten Mal. Aus dem Englischen von Esther Kinsky.
If someone were to ask me what my favorite bedtime story was as a little human and whether I would still recommend that picture book today - my answer would always be "Goodnight Moon" and "yes." Apart from its endearing illustrations, this nighttime read creates a special atmosphere of comfort and sleepiness, as it invites children to consider the superpower of saying and hearing a final Good Night from those closest to you before closing your eyes.
Die Liebesgeschichte von May und Wes ist ein Fest der großen kleinen Gesten. Lange habe ich nicht mehr einen solch überzeugenden Neubeginn der richtig großen Gefühle lesen dürfen und dabei Dankbarkeit empfunden, dass sich die Autorin die Zeit (und Seiten!) für unzählige suchende Blicke, zaghafte Ehrlichkeiten und das langsame Sich-Fallen-Lassen zwischen zwei arg liebenswerten Menschen nimmt. Lest Band Zwei, denn bald folgt die Drei.
Cornelia Funke hat meine Lesekindheit geprägt wie kaum andere Autor*innen; ohne "Die Wilden Hühner" wäre ich in der Grundschule nie auf den Geschmack gekommen, Teil einer Bande zu werden und Nichtsahnende auf dem Pausenhof zu beschatten. Trotzdem bleibt "Hinter verzauberten Fenstern" mein Lieblingsbuch von ihr und Adventskalender aus Papier erscheinen mir bis heute etwas magisch. In dieser neuen Ausgabe des Weihnachtsklassikers steckt ein Adventskalender in der Lektüre - 24 zusätzliche Gelegenheiten, um Nachwuchsleser*innen für Funke zu begeistern.
Diesen Roman habe ich völlig falsch eingeschätzt. Erwartet hatte ich eine zärtliche, nostalgische und überwiegend gefühlige Begegnungsgeschichte mit Happy End oder zumindest Open End - bekommen habe ich eine traurig-schöne, manchmal etwas schmerzhafte Findungsgeschichte zweier Unbekannter auf einem Bahnsteig irgendwo in Frankreich. Er ist auf der Flucht. Sie auf gewisse Weise auch. Allerdings hat sie ein Zuhause, zu dem sie zurückkehren kann, er nicht. Er hilft ihr mit dem Gepäck, sie hilft ihm, von der Polizei unentdeckt zu bleiben. Ein schmales Buch mit großer Erzählung, spannend bis zur letzten Seite.
Ein Liebesbrief an Leser*innen und eine Ode an das Buch. Verfasst von Virginia Woolf, übersetzt von Antje Rávik Strubel, umrahmt von klugen einleitenden und abschließenden Worten der kanadischen Autorin Sheila Heti: Der Essay "Wie sollte man ein Buch lesen?" ist ein Einfühlungstext für alle Buchliebenden. Er ist eine Einladung, das eigene Leseverhalten in Augenschein zu nehmen, vielleicht zu überdenken, sowie eine Anregung, malwieder ein paar halb gelesene oder längst vergessene Bücher aus dem Regal zu ziehen und ihnen neu zu begegnen. Ein richtig schönes Geschenk, wenn man noch eine kleine Aufmerksamkeit sucht. Lässt sich zudem hervorragend im eigenen Zimmer lesen, versprochen.
Dieser Band, einer von bisher zweien aus der neuen KiWi-Reihe "Bücher meines Lebens", hat mich bestens unterhalten. Ein gut recherchiertes und anregend verfasstes Sachbuch, welches sich zum einen schon einmal dadurch auszeichnet, dass es aus Mithu Sanyals Feder entsprungen ist und zum anderen, dass Leser*innen viel Spannendes über die Brontë Schwestern, die Rezeptionsgeschichte und popkulturelle Bedeutung von 'Wuthering Heights', sowie über die Autorin beziehungsweise Leserin Mithu Sanyal erfahren. Ein sehr empfehlenswertes Buch über wiederum ein Buch, für das man das Hauptwerk nicht vorab gelesen haben muss, dies im Anschluss aber vielleicht nachholen möchte.
Wer normalerweise die lineare Erzählstruktur schätzt, fühlt sich mit diesem Roman womöglich auf die beste Art und Weise gefordert. Die Erzählerin Lizzie - Bibliothekarin an einem College, verheiratet und Mutter eines jungen Sohnes - ist eine empfindsame Beobachterin. Sie sorgt sich um die mentale Verfassung ihrer Mitmenschen und den Zustand der Welt in Zeiten der andauernden Klimakrise. Der Text bleibt bis zum Ende fragmentiert, die einzelnen Passagen sind kurzgehalten und fangen die Flüchtigkeit des Alltags mit seinen vielen banalen sowie gelegentlich bedeutungsschweren Momenten punktuell ein. Alltagsbeobachtungen, Netzkommentare und Weltsorgen werden hier zu einer humoristisch-niederschmetternden Bestandsaufnahme der US-amerikanischen Gesellschaft vermengt.
"Holzfällen" konnte ich nicht am Stück lesen, zu viel Wirbel auf jeder Seite, ein unaufhaltbarer Gedankenschwall, in dem sich Betrachtung, Beurteilung, Beschimpfung und Beileidsbekundung aneinanderreihen bis einem der Kopf raucht - mit kleinen literarischen Verdauungspausen große Unterhaltung. Der Erzähler geht hart und schonungslos mit seinem Umfeld ins Gericht, macht auch vor sich selbst keinen Halt, die Abgründe der Menschlichkeit sollen überall aufgezeigt werden. Eine geeignete Lektüre für jeden Wien-Besuch.

Wenn Leute erzählen, warum sie gerne Bücher lesen, fällt oft der Satz: Weil ich es mag, in fiktive Welten einzutauchen, die mich meinen Alltag vergessen lassen. Genau so einen Eskapismus-Wohlfühl-Ort hat Merit mit der Mulberry Mansion erdacht. In dieser charmant heruntergerockten Villa steht eine bunt zusammengewürfelte Wohngemeinschaft vor der Aufgabe, sich ein neues Zuhause einzurichten. Naheliegend, dass sich an diesem filmreifen Schauplatz auch die Geschichte von Avery & Eden abspielt, die mitreißend ist, denn diese zwei Liebenden haben sich nach Jahren räumlicher Trennung so einiges zu sagen und die Autorin schreibt einfach begnadet gute und feinfühlige Dialoge. Eine richtige Herzensempfehlung!
I first read 'Americanah' a few years ago and I cannot recount the many times I have gifted, recommended or lent my copy of this book to friends since then. It truly is a fantastic novel that was eye-opening to me in numerous ways and strengthened my personal (and yes, the personal is political) considerations of (every) American societal discourse at the intersections of race, class, and gender. Please read so we can await the screen adaptation of this book together.
Wie wichtig und richtig, dass es feministische, informierende Comics wie diesen gibt, der seinen Leser*innen vermittelt, dass sexuelle Aufklärung auch als ein Akt der politischen Selbstermächtigung zu begreifen ist. Geeignet für alle jungen Menschen, die Antworten und Denkanstöße rund um das Thema Sexualität nicht nur im Internet oder im Austausch mit Freund*innen suchen sowie für Eltern und andere Erwachsene, die weiterlernen, ein gutes Buch verschenken oder selber aufklären wollen.
Es ist mir schleierhaft, wie Annie Ernaux das macht. Wie sie sich (immer wieder) dieser radikalen Introspektion hingeben kann. Wie es ihr in diesem autobiografischen Werk gelingt, gedanklich zu dem schmerzvollen Sommer 1958 zurückzukehren und die Worte zu finden, um Annie Duchesne auferstehen zu lassen. Ein aufwühlender und wichtiger Text über die weibliche Scham.
Weltbeschreibend, naturverbunden, reimfrei. Ein schöner Lyrikband zum Verschenken oder selbst lesen - am besten irgendwo im Grünen.

Mein Lieblingsgedicht: "Aufräumen", S. 86.
Ein kluges, spannendes und sehr lesenswertes Buch! Was geschieht mit Partner*innenschaften, Freund*innenschaften, Eltern-Kind- und Geschwisterbeziehungen, wenn ein wichtiger Bestandteil jener Beziehungsformen plötzlich wegbricht, diese eine Person abschiedslos geht? In Mareike Fallwickls Roman stürzt sich Helene auf Seite 9 vom Balkon: die Geschichte beginnt mit "THE END". Ein drastischer Einstieg für alles Danach. Sarah trauert um ihre beste Freundin, Lola um ihre Mutter. Sie empfinden Scham und Schmerz, suchen Antwort, wollen verstehen, fühlen sich zurückgelassen, oft schuldig. Da ist aber auch Wut. Wut durch die Erkenntnis, wie (einseitig) abhängig patriarchale Gesellschaftsstrukturen von aufopfernd lebenden und liebenden Frauen sind. Wut darüber, dass Frauen unter Fremdzuschreibungen leiden, sie verinnerlichen und reproduzieren. Unbedingte Leseempfehlung an jedermensch. Bleibt wütend.
'Meter pro Sekunde' ist ein unterhaltsamer, schnell gelesener Roman, der sich hervorragend für einen Lese-Sonntag im Park eignet. Mit Freund und Baby ist die Ich-Erzählerin aus der Stadt an die dänische Nordseeküste in den kleinen Ort Velling gezogen. An die ungewohnte Umgebung und wortkargen Einheimischen muss sich die eher extrovertiert veranlagte Protagonistin erst einmal gewöhnen, doch sie stellt sich den neuen Herausforderungen, übt brav Autofahren, obgleich es ihr nicht gerade liegt und nimmt einen Job als Kummerkasten-Autorin bei einer lokalen Zeitung an. Die eingestreuten Leser*innenbriefantworten, die die Erzählerin in ihrer Rolle als Ratgebende an die Ratsuchenden richtet, sind mitunter die stärksten Passagen des Romans. Hier lassen sich Gedankentiefen entdecken, die im gelungenen Kontrast zu der allgemein humorvollen und leicht gehaltenen Erzählsprache stehen.
Dieser wunderbare, mit vierundzwanzig Beiträgen bestückte Sammelband verschafft schreibenden Frauen ein Gehör. Er lässt sie von Balanceakten zwischen Brotjob und festen Schreibzeiten, Kinderbetreuung und Lesereisen, Existenzängsten und Buchverträgen berichten und wirft Fragen auf, die sich mit Parametern schriftstellerischer und kultureller Identität beschäftigen: Was bedeutet Schreiben in der Zweit- anstelle der Muttersprache? Welche Kämpfe müssen geschichtenerzählende Frauen in der realen Welt und welche auf dem Papier austragen? Die Einblicke in den Schreibtischalltag dieser versammelten Autorinnengrößen sind erhellend und ehrlich, ihre Schilderungen von struktureller Benachteiligung im Literaturbetrieb lösen eine solidarische Mit-Wut aus, auf die einzulassen es sich lohnt.
Nie, Nie, Nie handelt von einer 35-jährigen Frau, die sich sehr sicher ist, dass sie niemals Kinder in die Welt setzen möchte und für diese Haltung von ihrem direkten Umfeld wenig Verständnis erfährt - man wird diesem Buch jedoch nicht gerecht, wenn man es mit diesen wenigen Worten zusammenfasst. Der Roman webt das Thema Kinderwunsch sowie den Wunsch dagegen sprachlich nüchtern, mit klarer, sich dennoch nicht aufdrängender Gesellschaftskritik in die Alltagserzählung der namenlosen Ich-Erzählerin ein und erzeugt hierin eine differenzierte Gegenüberstellung von Lebensentwürfen, die nie gegeneinander ausgespielt werden. Die Kapitel sind kurzgehalten, springen zwischen Beschreibungen, Rückblicken und für sich stehenden Gedankengängen der Protagonistin umher. Eine empathische und vielschichtige Erzählung auch über Freundschaft, Liebe, Alleinsein, wandelnde Bedürfnisse, schwindende Kompromissbereitschaft und den niemals abreißenden Einfluss der eigenen Eltern.
She did it again. Nachdem wir mit Strömquist bereits über den Ursprung der Liebe und die Fragilität romantischer Beziehungen im Zeitalter des Spätkapitalismus philosophiert haben (an dieser Stelle eine schlecht versteckte Empfehlung für 'Ich fühl's nicht' von 2020) dreht sich in diesem Graphic Novel alles um den Blick in den Spiegel und was wir meinen, dabei zu erkennen, zu mögen, zu hassen. Geschmückt mit vielen historischen Beispielen sowie aktuellen popkulturellen Referenzen, nimmt sich die Autorin dem Thema Schönheit vor allem auf theoretischer Ebene an. Argumentationsstützend lässt sie verschiedene Stimmen aus der Philosophie und Soziologie zu Wort kommen. Dabei gelingt es ihr, komplexere Konzepte und wissenschaftlich begründete Erkenntnisse rund um den konkurrenzgetriebenen, sich ständig wandelnden Attraktivitätsmarkt prägnant herunterzubrechen, weshalb der unterhaltende Lesefluss nie gestört wird. Aus dem Schwedischen übersetzt hat dieses Lesevergnügen Katharina Erben.