Liebe Leser*innen,ist Ihnen auf dem Titel etwas aufgefallen?Nein? Dann schauen Sienoch mal genau hin! Das Logo.Klein, aber entscheidend ist derUnterschied: Sie halten die erstegemeinsame UNIKATE-Ausgabeder Universitätsallianz Ruhr (UARuhr) in den Händen. Hier stellenWissenschaftler*innen derdrei Ruhrgebietsuniversitäten inDuisburg-Essen, Bochum undDortmund aktuelle Projekte vor, andenen sie gemeinsam arbeiten - vonder Nanosäule bis zur modernenSchatzkarte, vom Diamanten ausdem Labor bis zur Technologie vonStar Trek.Die an diesem Heft beteiligtenForscher*innen sind Mitgliederdes Profilschwerpunkts MaterialsChain und gehen damit einen vonvielen notwendigen Schritten, umden Traum von der internationalführenden Werkstoffregion Ruhr zurealisieren.Aber der Reihe nach.Früher hieß es: Der Bergbau istnicht eines Mannes Sache. Heutespricht man von Teamwork: ImJahr 2007 gründeten die drei großenUniversitäten des Ruhrgebiets, dieRuhr-Universität Bochum (RUB),die Technische Universität Dortmund(TU Dortmund) und die UniversitätDuisburg-Essen (UDE), dieUA Ruhr, um gemeinsam sichtbarer,leistungs- und wettbewerbsfähigerWissenschaftler*innen ausChemie, Physik, Biologie, denIngenieurwissenschaften und derMedizin kooperieren von derGrundlagenforschung über dieFunktionalisierung bis hin zum Bauvon Prototypen. Sie ergänzen sichin Methoden zur Charakterisierung,Modellierung und Simulation undin der Datenanalyse.Die interdisziplinäre Kooperationermöglicht es, Materialienganzheitlich zu erforschen. Dieumfassende Expertise der beteiligtenUniversitäten wird durch dieZusammenarbeit mit außeruniversitärenEinrichtungen noch ergänzt.Die UA Ruhr arbeitet schon langemit Partnern im regionalen Umfeldzusammen und will diese ebenfallsin das Netzwerk integrieren. Langjährigauf diesem Gebiet etabliertist zum Beispiel die Kooperationmit drei Max-Planck-Instituten -für Eisenforschung in Düsseldorfund für Kohlenforschung sowiefür chemische Energiekonversionin Mülheim. Fachhochschulen derRegion sollen ebenfalls miteinbezogenwerden.Für die Zukunft stellt sich dieUA Ruhr mit der Materials Chainals international sichtbarer und konkurrenzfähigerVerbund auf: Dieserwirkt profilbildend für die ganzeRegion. Eine solch starke Positionierungkönnen die einzelnenStandorte nur gemeinsam erzielen,da sie durch die Verknüpfung ihrerkomplementären Forschungsexpertisendie kritische Masse iminternationalen Wettbewerb erreichen.Aus dem breit gefächertenProfilschwerpunkt ergeben sichzahlreiche Projekte, die in denunterschiedlichsten Förderprogrammengute Chancen haben. DasPotenzial der Materials Chain invernetzter Lehre und Forschung istmannigfach - und noch lange nichterschöpft. Hierbei kommt demMercator Research Center Ruhr,kurz MERCUR, eine besondereBedeutung zu. Im Jahr 2010 hat dieStiftung Mercator zusammen mitden drei Ruhrgebietsuniversitätendas Research Center gegründet.Es fördert insbesondere bi- undtrilaterale Projekte zwischen denStandorten und standortübergreifendeProfessuren. Bislang wurdenmehr als 170 zumeist kooperativeForschungs- und Lehrprojekte mitüber 20 Millionen Euro gefördert.Die Materials Chain profitiert dabeienorm von den Strukturen, die inden vergangenen Jahren, auch durchdie Unterstützung von MERCUR,gewachsen sind.In dieser besonderen UNIKATE-Ausgabe sind alle vorgestelltenProjekte kooperativ. Das bedeutet: Wissenschaftler*innenvon zwei oder sogar allen dreiUniversitäten forschen gemeinsamzu einem Thema. Die Themenvielfaltin diesem Heft spiegelt somitauch die wissenschaftliche Breiteund Expertise der Materials Chainwider: So geht es zum Beispiel umdie Entwicklung nanostrukturierterMaterialien zur Leistungssteigerungvon Lithium-Ionen-Batterien, diein Smartphones oder Elektroautoszum Einsatz kommen. In derZusammenarbeit von Materialforschungund Informatik steht einevirtuelle Bibliothek für innovativeMaterialien im Fokus: mit wenigenAngaben zum geeigneten Werkstoff.Apropos geeignet: Dass Silberschon in der Antike wegen seinerantibakteriellen Wirkung verwendetwurde, ist bekannt. Aber wie großist das therapeutische Fenster wirklich?Dieser Frage widmet sich einweiteres Projektteam. UmFlugzeuge und Windkraftanlagengeht es dagegen in einem Projekt,das Schädigungsprozesse am Computersimuliert. Die Forscher*innenentwickeln ein Modell, das schonim Voraus zeigt, an welchen Stellenoptimiert werden muss.Dieses sind nur einige Beispielefür Forschungsprojekte, die Sie indiesen UNIKATEN finden. Bei derLektüre werden Sie zum einen feststellen,wie vielfältig, bunt, exzellentund spannend die Materialforschungin der UA Ruhr ist. Zum anderenwerden Sie erahnen, wie viel Manpower ,Kreativität, Expertise undwissenschaftliche Infrastruktur derVerbund zu bieten hat. Diese Breiteund die Expertise erlaubten es uns,ganze Prozessketten zu untersuchenund zu verbessern. [Denn] wären wir in der Lage,die Energie des Sonnenlichts vollständigin einer lagerbaren Formzu speichern, dann könnten wir innur einer Stunde genug Ressourcenansammeln, um den weltweitenEnergiebedarf eines ganzen Jahreszu decken. Noch Fragen?Jörg Schröder(Universität Duisburg-Essen)Ralf Drautz(Ruhr-Universität Bochum)Wolfgang Tillmann(Technische Universität Dortmund)(Wissenschaftliche Koordinatorender Materials Chain)