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Jede_ Frau

Über eine Gesellschaft, die sexualisierte Gewalt verharmlost und normalisiert. Ein Buch gegen die Rape Culture
BuchGebunden
EUR22,00
Filialbestand
5xDussmann das KulturKaufhaus

Produktbeschreibung

"Sexualisierte Gewalt ist in unserer Gesellschaft auf erschreckende Weise allgegenwärtig. So gut wie jede Frau ist davon betroffen.Die medienbekannte Expertin für sexualisierte Gewalt und Bestsellerautorin Agota Lavoyer erklärt in diesem aufwühlenden Buch, dass nicht nur das Ausmaß sexualisierter Gewalt in unserer Gesellschaft ein Skandal ist, sondern auch unser Umgang damit. Wir leben in einer Rape Culture, die es Männern erlaubt, übergriffig zu sein, und die Betroffene abwertet und beschuldigt. Frauen besuchen Selbstverteidigungskurse, während wir Männer mit dem Argument "boys will be boys" entschuldigen und die Ursachen des Problems ignorieren: die weit verbreiteten sexistischen und frauenabwertenden Überzeugungen und unsere Vorstellungen von Männlichkeit.Mit scharfem Blick zerpflückt Lavoyer unseren Umgang mit sexualisierter Gewalt. Sie kombiniert Statistiken und Forschungsergebnisse mit zahlreichen Beispielen aus der Populärkultur, der Strafverfolgung und der Medienberichterstattung, räumt mit gängigen Mythen auf und zeigt, dass sexualisierte Gewalt kein Ausrutscher oder Missverständnis ist, sondern Teil des toxischen Konstrukts patriarchaler Männlichkeit, das unsere Gesellschaft immer noch prägt.Dieses Buch ist ein längst fälliger Aufschrei und ein Augenöffner, aber auch ein Aufruf an uns alle. Die Verhältnisse lassen sich ändern, wenn die Gesellschaft daran arbeitet, Sexismus und Frauenfeindlichkeit zu überwinden."
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Details

ISBN/GTIN978-3-96905-285-3
ProduktartBuch
EinbandGebunden
ErscheinungsortMünchen
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum21.05.2024
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.27618727
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.7ab0593db6cd4aa89d2abcb626470725
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Bewertungen

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Tara-Louise Wittwer begeistert nicht nur auf TikTok viele Menschen mit ihrer direkten und humorvollen Art, sondern auch als Autorin. Da wastarasagt mich bereits mit ihrem Tik Toxic und ihrer sympathischen Art begeistert hat, konnte ich nicht anders, als dieses Buch zu lesen. Sorry, aber das Buch hat mich keinesfalls enttäuscht! Sympathisch und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, schreibt sie über die verschiedenen Entschuldigungen, die uns so leicht uns meist auch unbemerkt über die Lippen kommen. Merken wir überhaupt noch, wann und für was wir uns entschuldigen? Und meinen wir unseren Entschuldigungen ernst? Wer entschuldigt sich häufiger, Mann oder Frau?

Ein wirklich interessantes Buch, das zum Reflektieren anregt und einen kritischen Blick auf die Gesellschaft gibt. Ein tolles Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann!
Das Buch für alle Babyboomer, die zwischen 1955 bis 1970 geboren sind! Der Soziologe Heinz Bude porträtiert das Lebensgefühl einer Generation, die über Jahrzehnte unsere Gesellschaft geprägt hat. Informativ beschreibt er die Sozialisation und Lebensbiografien der Ost- und Westboomer in Literatur, Film, Geschichte oder Musik. Was mir gut gefallen hat, dass er immer auch die ostdeutschen Lebens-verhältnisse im Blick behält. Mit dem sorglosen Umgang unseres Lebensstils auf Kosten der Nachgeborenen, muss sich unsere Generation aber auch einige kritische Fragen gefallen lassen. Unbedingt lesenswert!
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Mythos ja und kontrovers dazu... das es die Gemüter erhitzt, glaube ich gern. Eigentlich ein kleines historisch recherchiertes Lexikon, wie italienische Küche und deren so viel gelobten Delikatessen wirklich entstanden. Alles ein Märchen, von wegen Tradition und lang gepflegte Herstellungsmethoden? Wie sehr hängt die Bewertung des Geschmacks und des guten Essens davon ab, gibt man sich dem Gedanken WERTVOLL hin, da das Wissen von langjähriger Tradition teils aufwendiger Verfahren die Herstellung des Produktes veredelt. Wie sich heraus stellt, ist die italienische Küche doch eher sehr jung und aus vielerlei politischer Akzeptanz ein Weltenmix. Wie zum Beispiel die berühmte Pasta- eher aus Afrika, Wein- eher aus England, Schinken - eher den Kelten zu verdanken, Tomaten- eher aus Israel... etc. Es lohnt sich, hier dem gesellschaftlichen Kontext und der politischen Entwicklung Italiens auf den Grund zu gehen und beim Lesen gibts so manchen Aha- Effekt. So kann es auch ein wenig desillusionierend wirken, doch die viele Fakten und Ereignisse machen es allemal spannend und hinterfragen die Kultur des wohlgerühmten italienischen Essens.
Den ersten Band von "Unlearn Patriarchy" habe ich wirklich fast exzessiv gelesen: Ich habe wahnsinnig viel markiert, angestrichen, an den Rand geschrieben und bin einige Texte sogar mehrmals durchgegangen.
Dementsprechend habe ich mich sehr auf den zweiten Band gefreut, jedoch mit gemischten Gefühlen. Eine der Herausgeberinnen Emilia Roig ist im Vorfeld, beziehungsweise seit dem 07.Oktober 2023 mit antisemitischen Aussagen aufgefallen und das hat mir beim Lesen dann doch sehr große Bauchschmerzen bereitet. Für mich hat sich hier auf jeden Fall die Frage "Buch von Autor*in trennen" gestellt und ganz sicher bin ich mir mit meiner Antwort auch nach dem Lesen nicht.
Was ich aber auf jeden Fall auch noch sagen muss: Das Buch vereint erneut so kluge Texte von richtig tollen Autor*innen, von denen ich einige neu für mich entdeckt habe. Bestimmte Texte haben mich richtig begeistert und dafür bin ich dem Band sehr dankbar.
Wir können das Patriarchat erst bekämpfen, wenn wir unser eigenes Verhalten hinterfragen. "Unlearn Patriarchy" zeigt uns in 15 Beiträgen Wege auf, um dies zu tun. Wie der Buchtitel schon verrät, ist es ein Buch über das Verlernen des Patriarchats. Es geht darum, Dinge zu hinterfragen, die wir bisher für selbstverständlich gehalten haben, und sich zu fragen, ob es auch anders geht. Eine absolute Leseempfehlung!
Ein provokantes Sachbuch!
Dieses Sachbuch mit vielen Impulsen zur Abschaffung der patriarchalen Ehe wartet auf mit vielen Themen und Thesen, die zum Nachdenken anregen. Das Cover mit der lockeren, provokant in pink gesetzten Handschrift über den schwarz gedruckten Buchtitel fällt auf. Die pinke Farbe verkörpert klar die weibliche Sichtweise in punkto Ehe. Die Themenvielfalt reicht von Feminismus, Geschlechterverhältnisse, Rollenmuster, Klassizismus und Sexualität bis zu Care-Arbeit, Kinder, häusliche Gewalt, Gender-Pay-Gap, Gender-Pension-Gap und Gender-Tax-Gap. Ich bin auch den hier beschriebenen gesellschaftlichen Normen einer heterosexuellen Ehe gefolgt, halte einige Stellen für zu radikal und zu überspitzt, teils zu wenig wissenschaftlich, teils aus zu persönlichen Ansichten der Autorin gestrickt. Ich selbst bin mit meiner Rolle in dieser Gesellschaft zufrieden sind und sehe diese nicht als etwas Aufgedrücktes an. Natürlich ist eine Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen auch ohne Ehe möglich, doch im Falle einer Trennung möchte ich nicht als die alleinerziehende und beruflich dann überlastete, finanziell schnell überforderte Frau zurück bleiben Insgesamt eine Lektüre zum Nachdenken!
KI ist in den Nachrichten allgegenwärtig und das Fortschrittstempo mit dem neue Produkte auf den Markt drängen, wie Sprachübersetzungen oder Gesichtserkennungssysteme, ist enorm. Mittlerweile gibt es viele Bücher darüber wie KI unseren Alltag bestimmt. Mit der Entwicklung wurde ein mächtiges Instrument geschaffen von dem tiefgreifend existenzielle Bedrohungen ausgehen können. Fast keiner aber spricht davon diese Technologie zu kontrollieren, sie einzudämmen. Mustafa Suleyman, exzellenter Kenner der Branche und Mitbegründer eines der weltweit führendenden KI-Unternehmen DeepMind, machte schon früh in Vorträgen auf dieses Dilemma aufmerksam. Das ist auch das Anliegen seines Buches: Ein technisches, gesellschaftliches und rechtliches Maßnahmenbündel damit wir mit der Welle besser umgehen können. Ausgezeichnete Analyse!
Ganz anders als ich erwartet hätte. Nachdem ich "Radikale Zärtlichkeit" - das erste Buch von Seyda Kurt - mit Begeisterung gelesen habe, musste ich natürlich auch ihr zweites Buch lesen. "Hass" überrascht nicht nur mit der Thematik, sondern dem gesamten Aufbau des Buches: Es gibt - neben der Einleitung - keine Kapitel. So kommt es, dass Gedankengänge nur anhand eines Gedankenstrichs sichtbar gemacht werden. Ich musste mich erst einmal daran gewöhnen, doch mit jeder weiteren Seite, konnte ich die Zusammenhänge und Verweise die gezogen werden nachvollziehen. So ist diese Buch für mich mehr eine Gedankensammlung, als ein klassischer "Essay". Und diese Gedanken beziehen sich nicht nur auf philosophische, soziologische oder historische Auseinandersetzungen mit Hass, sondern auch auf Beispiele aus Film, Musik und persönlichen Erfahrungen. Ich hätte niemals gedacht, dass Hass so vielseitig zu betrachten ist und wünsche mir gerade einfach nur weitere Bücher, die mich so sehr aus meinen eigenen Gedanken rausholen, wie es dieses Buch getan hat.
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I hope to hear more of her publishings soon
Für mich ist dieses Buch eines der bewegendsten Bücher, die ich in letzter Zeit - gerade auch im Hinblick auf feministische Literatur - gelesen habe.
Es gab unglaublich viele Momente, in denen ich mich in meiner Lebenssituation und die daraus resultierenden Fragen extrem gesehen gefühlt habe. Zu wissen, dass ich in der Zerrissenheit, der Ratlosigkeit, der Wut und der Trauer, die auch mich oft befällt, nicht alleine bin, empfand ich als ungemein tröstend und ich bin dankbar, dass Shila Behjat den Mut hatte, ein solch persönliches, ehrliches Buch zu schreiben. Gerade das immer wiederkehrende Infragestellen von scheinbar allgemeingültigen Ansichten, das Aufspüren eventueller anderer Möglichkeiten und Sichtweisen und auch immer wieder das Eingestehen, das es vielleicht gar nicht DEN richtigen Weg gibt, hat dieses Buch für mich sehr menschlich und nahbar gemacht und viel Stoff zum Über- und Nachdenken gegeben.
Beatrice Frasl legt mit ihrem Buch "Patriarchale Belastungsstörung" einen beeindruckenden Einblick in die Verbindung zwischen mentaler Gesundheit und sozialer Ungleichheit vor. Die Kulturwissenschaftlerin beginnt mit ihrer persönlichen Odyssee auf der Suche nach einem Therapieplatz, die von den begrenzten Kapazitäten und finanziellen Hürden im österreichischen Gesundheitssystem geprägt ist. Das ist der Ausgangspunkt einer kritischen Analyse der Versorgung psychischer Krankheiten, insbesondere in Österreich und Deutschland. Frasl deckt hier Missstände in der psychotherapeutischen Versorgung auf und kritisiert die gedeckelte Anzahl von Psychotherapeuten, deren Behandlung von den Krankenkassen übernommen wird. Die lange Wartezeit auf Therapieplätze wird als schwerwiegendes Problem beleuchtet. Frasl selbst wartete Monate bis Jahre auf eine Behandlung.

Das Buch wirft essentielle Fragen auf, die die Neutralität von Diagnosen in den Fokus rücken. Insbesondere wird die Rolle von Geschlecht und patriarchalen Strukturen in der Diagnose psychischer Krankheiten thematisiert. Frasl verweist auf stereotype Vorstellungen und Rollenbilder, die im Laufe des Aufwachsens erlernt werden und die Männer davon abhalten, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Kritisch betrachtet die Autorin die traditionellen Diagnosekataloge, die bis vor wenigen Jahrzehnten Krankheitsbilder wie Homosexualität oder Hysterie enthielten. Auch stellt sie die Wirksamkeit von Antidepressiva in Frage und eröffnet die Diskussion über alternative Therapieansätze wie das "Social Prescribing".

"Patriarchale Belastungsstörung" ist ebenso scharfsinnig und klug wie erfrischend rebellisch. Frasl gelingt es, die Komplexität der Thematik verständlich zu vermitteln und den Leserinnen und Lesern einen tiefen Einblick in die Herausforderungen der psychischen Gesundheit von Frauen zu gewähren. Das Buch regt zum Nachdenken an und bietet konkrete Anstöße für eine dringend benötigte Diskussion über die Verbesserung der Versorgung psychischer Erkrankungen in unserer Gesellschaft.
Ein empfehlenswertes Buch, welches sich mit dem Thema Scham sehr direkt auseinandersetzt. Eine mutige Autorin, die offen und ehrlich über ihre Erlebnisse und Überlegungen dazu schreibt und den Leser mitnimmt auf ihre Reise, die dahinterliegenden Prägungen, Automatismen und eventuellen Lösungsansätzen zu finden.
»Ich sehe mich als Botschafterin, als Schallverstärker und spreche mit Menschen statt über sie.« ~ Katja Riemann

Hört man den Namen Katja Riemann, denkt man eher weniger an die Autorin und UNICEF-Botschafterin, die sich schon seit vielen Jahren für Menschenrechte auf der ganzen Welt einsetzt, sondern vielmehr an die bekannte Schauspielerin.
In ihrem neuen Buch begibt sie sich an Orte der Flucht. Sie begegnet Menschen, die aus Kriegsgebieten fliehen, vor Verfolgung und Angst, aber auch aufgrund der Folgen des spürbaren Klimawandels, ihre Heimat verlassen mussten.
Dabei werden nicht nur Fluchterfahrungen aus Ländern geschildert, welche die vergangenen Jahre des Öfteren in den Medien besprochen wurden, sondern u.a. auch die vergangenen sowie aktuellen politischen Geschehnisse in Tibet.

Einfühlsam tritt Katja Riemann den Menschen gegenüber, bietet ihnen Nähe an und hört jenen, die ihre Geschichte erzählen wollen, aufmerksam zu.
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Aber auch auf gewalttätige Ausschreitungen seitens Geflüchteter geht sie diesbezüglich ein, welche sich nicht pauschal aufgrund ihrer anderen Nationalität begründen, sondern sich aus dem Patriarchat heraus ableiten lassen und geschlechtsspezifisch sind.

Darüberhinaus ergänzen sich ihre eigenen Erfahrungsberichte durch Gespräche mit Experten, bspw. über Gewalttheorien sowie grundlegende Fragestellungen rund um das Asylrecht.

Ein Buch, das hinter die alltägliche Fassade blickt und Menschen sowie deren Schicksalen, welches sie sich nicht selbst ausgesucht hätten, eine Stimme gibt.
Ein sehr spannendes Buch, das viele Einblicke in die Pornoindustrie, die Pornokonsument*innen und Unterscheidungsmöglichkeiten bei beidem bietet. Es lädt dazu ein, eigene Ansichten zu hinterfragen und auf den Prüfstand zu stellen. Gerade in Bezug auf Porno und Emanzipation gab es für mich einige sehr kluge Gedanken.
Auch wenn ich es stellenweise etwas trocken fand, da es viele Querverweise auf andere Werke, Statistiken und Untersuchungsergebnisse etc gibt, geben meines Erachtens nach gerade diese verschiedenen Quellen dem Buch eine angenehm objektive Sichtweise, die sich perfekt mit einer sehr wertschätzenden Art der Kommunikation von Paulita Pappel verbindet.
Madita Oeming hat das Buch geschrieben, auf das wir gewartet haben. In neun Kapiteln setzt sie sich positiv mit dem Medium des Pornos auseinander, und räumt dabei mit vielen Missverständnissen auf. Mit der Geschichte der Pornografie von archäologischen Ausgrabungen in Pompeji bis hin zum Broadway, gleicht die erste Hälfte der Essaysammlung einer informativen Zeitreise. Weitaus spannender wird es, wenn es um die Rolle geht, die Pornos in der Jetzt-Gesellschaft einnehmen, die immer wieder im starken Kontrast zur vermeintlichen Sauberkeit, Aufgeräumtheit und Aufgeklärtheit des 21. Jahrhunderts steht. Diese Diskrepanz nicht mit Scham zu füllen, sondern ihr interessiert, gelassen und trotzdem kritisch zu begegnen, gelingt Oeming. Dem/der Leser*in zeigt sie auf, wie spannend es ist, über menschliche Sexualität zu lernen, indem man sich die Trendkategorien auf Pornhub anschaut. Ein Sachbuch für alle, die dachten, sie hätten schon jedes Sachbuch gelesen.
Weltbestseller und mit Sicherheit kein Geheimtipp, jedoch von unverminderter Aktualität. Hans Rosling machte als Arzt für verschiedene internationale Organisationen die Erfahrung, dass überall auf der Welt, unabhängig von Herkunft und Bildungsstand, die Bevölkerung die aktuelle Lage weit schlechter einschätzte, als dies tatsächlich der Fall war. So entstand die Idee, mit Hilfe unglaublicher Datenmengen und ausgeklügelter Statistikprogramme eine faktenbasierte Sicht auf die Gegenwart zu ermöglichen. Doch Rosling war nicht nur der Herr der Daten. In erster Linie war er ein großer Menschenfreund, der den Zirkus liebte und bei Vorträgen Zuhörer gerne mit seinen Künsten als Schwertschlucker schockte. Vielleicht gerade weil er um die Macht der Illusion wusste und verstand, dass Hinterfragen oft komplizierter ist als Verallgemeinern, setzt er dem keine langen Erklärungen, sondern pure Fakten entgegen. Testen Sie auf den ersten Seiten ihr Wissen - Sie werden aus dem Staunen nicht herauskommen
Nach zwei Romanen hat die Leipziger Autorin Svenja Gräfen ein Buch über Selbstfürsorge geschrieben. Für diejenigen, die sich bisher noch wenig mit dem Thema beschäftigt haben, ist es ein guter Einstieg. Es hebt sich auch sonst sehr positiv von den üblichen Ratgebern ab, da es nicht so seicht und oberflächlich daherkommt. Die Verknüpfung von Feminismus und Selbstfürsorge ist ein neuer erfrischender Ansatz. Wer endlich mehr Zeit für sich selbst erübrigen möchte (und das ohne schlechtes Gewissen), dem sei dieses Buch ans Herz gelegt!
Max Czolleks neues Essay schließt den Kreis seiner Reihe von Debattenbüchern "Desintegriert euch!" und "Gegenwartsbewältigung". In seiner neuen Streitschrift analysiert er, dass sich verändernde Verhältnis der deutschen Gesellschaft zur eigenen Geschichte, wovon ein Teil sich um dem Wunsch nach Aussöhnung bemüht. Aber wie und in welchem Rahmen finden diese Prozesse statt, welcher Dramaturgie folgen sie? Czollek beschreibt anhand von historischen Ereignissen die verschiedenen Phasen unserer Erinnerungskultur. Aber wie "neunormal" sind Rekonstruktionen von Schlössern, Synagogen und Altstädte, das Ausrufen von Gedenktagen, Reden, Zeitenwenden und einer Verkündigung von Deutschlands Führungsanspruch in der Welt? Czollek beobachtet ganz genau, kritisch, mit einer Prise Polemik, direkt und mit unverstelltem Blick.
Die Kulturwissenschaftlerin Sarah Diehl untersucht in ihrem neuen Buch das Potenzial des weiblichen Alleinseins. Sie stellt sich die Frage, warum Beziehungen und Familie, die keinen Raum zum Alleinsein ermöglichen, zu Einsamkeit führen.

Wie schon in ihrem Buch "Die Uhr, die nicht tickt - kinderlos glücklich" ein sehr empfehlenswertes Debattenbuch, das Althergebrachtes hinterfragt und gerade Frauen ermutigt, das Alleinsein immer wieder bewusst zu suchen und für sich selbst zu nutzen.
Sind wir uns in unseren intimsten Beziehungen wirklich nah? Sehen wir unser Gegenüber ganz und verstehen wir die Unterschiede in den Erfahrungen und Lebensrealitäten unserer Parter|Innen? Sind wir bereit, uns füreinander zu öffnen und eigene Muster zu erkennen und zu verändern?
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Um kein Thema wird derzeit so emotional aufgeladen gestritten wie die um die "kulturelle Aneignung". Jens Balzer versucht mit seinem neuen Werk, wieder Sachlichkeit und Differenziertheit in die Diskussion um Dreadlocks tragende Weiße, Winnetou und Co. zu bringen. Und er stellt die relevante Frage: "Wie kann man als verletzend empfundene Arten der Appropriation reflektieren und kritisieren, ohne die Begrifflichkeiten der Identität, des Eigentums und des Verbots zu benutzen?"S. 57)
Elliot Page schreibt nicht nur darüber, wie es ist, in Hollywood trans zu sein; wie kurz nach seinem Durchbruch mit "Juno" bereits in der Presse über seine Sexualität gemutmaßt, ihm gesagt wird, dass ein Outing schlecht für die Karriere sei, wie Kostümproben zum Albtraum werden und berühmte Schauspieler angetrunken auf Parties meinen, "sie würden sie nur mal richtig durchvögeln müssen". Page schreibt auch darüber, wie es ist, als nicht heteronormatives Kind zweier Eltern, die sich bald trennen werden, in der kanadischen Kleinstadt aufzuwachsen, über Schweigen, elterliche Manipulation und böse Stiefmütter.
Auch, wenn seine Sprache dabei manchmal etwas unbeholfen klingt, die unchronologische Erzählung der Ereignisse mit all den darin vorkommenden, ständig wechselnden Charakteren mich oft nicht ganz folgen ließ, berührt die Biografie doch mit ihrer Nähe zum Erzähler, dem man seinen Drang nach absoluter Wahrheit, nach Selbsterkenntnis, sofort anmerkt. Dementsprechend und unumgänglich beschäftigt sich "Pageboy" viel mit Ausgrenzung, Trauer und Traumata, der Autor beschreibt Selbstverletzung, Essstörungen und homo-/transsexuellen Selbsthass ungeschönt. "Pageboy" ist ein Buch, das keine Rücksicht auf die Gefühle des/der Leser*in nimmt, und das ist gut so. Anders wäre Page sicherlich nicht so ein haarsträubend wahres, politisches und hollywoodkritisches Debüt gelungen.
Einiges von dem was hier erzählt wird, war mir schon vor dem Lesen durchaus geläufig, so dass Mythos Mutterinstinkt für mich nicht DIE Entzauberung meines Weltbilds bedeutete, die einen der Titel des Buches gerne glauben machen möchte. Allerdings gehen die Autorinnen sehr ausführlich auf die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung ein, und da gibt es durchaus Neues zu lernen: Zum Beispiel verändert sich die elterliche Gehirnstruktur, nicht nur die der leiblichen Mutter, in der engen Bindung zum Kind erheblich. So werden Eltern-Gehirne im Laufe der Zeit effizienter auf das Leben mit Kindern ausgerichtet. Das entlastet nicht nur Mütter von der Aufgabe Alles und Jedes intuitiv und ständig richtig machen zu müssen. Es erklärt auch, warum wir die Banking-ID vergessen und trotzdem alle Namen der Paw Patrol im Schlaf aufsagen zu können. Wenn das mal kein Erkenntnisgewinn ist!
Trauer hat leider ein schlechtes Image, betrifft uns aber alle, da sie eng mit der Liebe verwandt ist. Caroline Kraft und Susann Brückner, die beide nahestehende Menschen verloren haben, und danach mit der Sprachlosigkeit ihrer Umwelt konfrontiert waren, holen in ihrem Podcast und nun auch in Buchform den Schmerz auf die Bühne und bitten ihn zum Tanz. Trauer tut weh, ist aber ein gestaltbarer und wertvoller Prozess, der viele Formen annehmen kann, aber Raum braucht. Die Autorinnen schreiben nahe am Leben, frei von Tabus und geben hilfreiche Tipps, was im Falle eines Verlusts (der trauernden Person und einem selbst) helfen kann- und was eher nicht; ermutigen aber vor Allem dazu, einen eigenen Weg zu finden.

Bemerkenswert und empfehlenswert, tröstlich und sympathisch.
Wer wissen will wie unsere Politik in Deutschland funktioniert, welche Akteure am Werk sind und welche Mechanismen greifen, dem sei dieses Buch, trotz aktueller Sommerhitze, wärmstens empfohlen! Denn Politik ist, wie sie mehrmals betont, wie Fussball: Die richtige Taktik, das beste Konzept, die richtige Strategie zum richtigen Zeitpunkt! Aber in der Umsetzung rumpelt es halt oftmals...eben wie im Fussball. In lockerem Ton und verständlich geschrieben, ist das Buch der Journalistin Marietta Slomka, die immerhin schon seit 2001 im "heute-journal" des ZDF, dem Fernsehvolk das aktuelle Tagesgeschehen verkündet, nicht nur für erwachsene Interessierte geschrieben. Mit Sachverstand und Humor wendet sich die erfahrene Politikerklärerin vor allem an junge Leser und Leserinnen. Die finden hier einen prima Einstieg in verschiedenste Themenbereiche mit vielen Beispielen, Fragestellungen und Erklärungen. Das macht neugierig, macht Spaß und man lernt Zusammenhänge besser verstehen!
Aller Augen und Aufmerksamkeit richten sich ab heute und für die nächsten zwei Wochen auf die in Ägypten stattfindende 27. UN-Klimakonferenz COP27. Eine kommt nicht. Greta Thunbergs Kritik an der Konferenz als Forum zum "Greenwashing" deckt sich mit ihren im Buch beschriebenen Erfahrungen, und wie sie schreibt, will sie sich "so manchen Mist von Politikern" einfach nicht mehr anhören. Das Nachschlagewerk fasst die aktuellst möglich verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen. Das Expertenwissen ist für jeden Leser wirklich in klarer und verständlicher Sprache geschrieben.Keine Angst vor dem Umfang des Buches: das Layout ist schön übersichtlich gestaltet, die Texte sind kurz gehalten und Diagramme, Fotos, Schaubilder und Zitate lockern jedes von Greta einleitende Kapitelthema sehr gut auf. Die Einnahmen des Buches gehen übrigens ausschließlich an ihre Stiftung, die Tantiemenerlöse fließen in Klimaprojekte. Einfallsreich auch der Buchumschlag: ein Klimadiagramm!!!
"Mission" hat die italienische Ökonomin ihr neuestes Buch genannt, in Anlehnung an John F. Kennedys Aufruf im Jahr 1962 an seine Landsleute zu einem gemeinsamen Ziel - der Apollo-Mission. Wirtschaft, Regierungen und Unternehmen stehen vor gewaltigen Herausforderungen: Energiewende, soziale Ungerechtigkeit, Mobilität und der Klimawandel. Dabei sollte laut Mazzucato dem Staat eine führende und lenkungsbewusste Position eingeräumt werden, immer zum Nutzen des Gemeinwohls aller Menschen in Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Es bedarf allerdings eines radikalen Wandels und Umdenkens welche Rolle der Staat in der Wirtschaft spielen und wie missions- und lösungsorientiertes Denken gelingen kann. Gerade in der Coronakrise wurden in Amerika, Europa und auch hier in Deutschland milliardenschwere Konjunkturpakete auf den Weg gebracht. Aber nur allein mit Geld werden die drängendsten Probleme, vor denen wir heute weltweit stehen, jedenfalls nicht zu lösen sein.
Seit 25 Jahren schon setzt sich die Wissenschaftlerin mit Energie, Klima- und Umweltschutz, Wirtschaft und Politik auseinander. Die medienpräsente Professorin kritisiert die Macht von Lobbygruppen und Konzernen und strategisches Verhindern und Blockieren hin zur endlich fälligen Energiewende. Der russische Angriff auf die Ukraine war ein gesellschaftlicher und politischer Weckruf, sich aus russischer Energieabhängigkeit zu verabschieden und der Wissenschaft mehr Gehör zu verleihen - denn Erkenntnisse sind da, bleiben aber unbeachtet. Kemferts Blick richtet sich chronologisch aktuell auf den Beginn des Ukrainekrieges, die Zeitenwende und in der Folge die Abhängigkeit von deutschen und russischen bis hin zu Nord Stream 2 und der scheinbaren Alternativlosigkeit von Brückentechnologien. Das Buch ist keine wissenschaftliche Abhandlung, sehr gut verständlich geschrieben und ein eindringlicher Appel an jeden einzelnen von uns sich um Klimaschutz und Gemeinwohl zu engagieren.

Autor/in

Agota Lavoyer, Jahrgang 1981, ist Sozialarbeiterin und Autorin und hat sich auf geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt spezialisiert. Als Beraterin und Leiterin von Opferhilfestellen in Bern und Olten hat sie unzählige Betroffene sexualisierter Gewalt und deren Angehörige unterstützt und begleitet. Heute arbeitet sie als selbstständige Beraterin und Referentin und engagiert sich für die Sensibilisierung, Aufklärung und Enttabuisierung sexualisierter Gewalt. Durch zahlreiche Interviews in Zeitungen, Radio und Fernsehen ist Agota Lavoyer in der Schweiz einem breiten Publikum bekannt geworden. Darüber hinaus gilt sie als Möglichmacherin der Schweizer Sexualstrafrechtsrevision im Jahr 2023. Sie ist zudem Autorin des Bestseller-Kinderbuchs "Ist das okay?" zur Prävention von sexuellem Missbrauch.

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