Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Der Warenkorb ist leer.
Kostenloser Versand möglich
Kostenloser Versand möglich
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Walther Rathenau

Erinnerungen eines Freundes
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00

Produktbeschreibung

Am 24. Juni 1922 setzte in Berlin ein Attentat von Rechtsextremisten dem Leben des Politikers, Publizisten und Wirtschaftsmagnaten Walther Rathenau ein Ende. Der Anschlag galt ihm auch als Juden - und zugleich der jungen deutschen Demokratie, die er als Außenminister erfolgreich repräsentierte. Staatsfeinde wie die »Organisation Consul« zielten darauf ab, mit politischen Morden die Weimarer Republik zu destabilisieren. Insbesondere mit Rathenaus Tod wurde die Verheißung auf eine bessere Zukunft zunichte gemacht. Gegenüber den Biographien der zwanziger Jahre zeichnen sich Alfred Kerrs Erinnerungen an Walther Rathenau von 1935 durch eine veränderte Perspek- tive aus. Selbst Jude und ins Exil gezwungen, deutet der berühmte Kritiker den Mord an seinem engen Freund bereits als einen der Schritte zum Terror des Nationalsozialismus umso ausführlicher widmet sich Kerr antisemitischen Motiven. Brisanz erhält Kerrs Buch dadurch, daß er einen schmerzlichen Dissens zwischen Rathenau und sich bloßlegt, den er 1912 in einem Essay öffentlich gemacht hatte. Das betrifft bedenkliche nationalistische, rassistische und selbst antijüdische Untertöne in frühen Äußerungen Rathenaus - von denen er sich jedoch abwandte. Alfred Kerr bietet anekdotisch wie analytisch überraschende, private Einblicke in die Lebensverhältnisse und Ansichten Rathenaus - und zeigt das Panorma einer großbürgerlichen Bohème im Berliner Westen und Grunewald. Zeitgenossen wie Wedekind, Bernard Shaw, Max Reinhardt, Maximilian Harden und Rilke werden in ihrem Verhältnis zu Rathenau beschrieben, dazu Politiker wie Wilhelm II., Reichspräsident Ebert und Reichskanzler Wirth, Finanzgrößen wie Hugo Stinnes oder Carl von der Heydt dazu Rathenaus Familie. Mit Verachtung notiert Kerr, wie sich einstige gemeinsame Weggefährten wie Gerhart Hauptmann 1933 auf die neuen Machthaber einlassen. Für ihn steht da bereits fest, daß Deutschland ihm nie wieder Heimat sein kann. Zum 100. Todestag Walther Rathenaus legen wir Alfred Kerrs rares, fast unbekanntes Buch aus dem Exil zum ersten Mal neu auf - in einer Zeit, in der rechtsterroristische Netzwerke eine bedenkliche Neuauflage erleben.
Weiterlesen

Details

ISBN/GTIN978-3-96587-048-2
ProduktartBuch
EinbandKartoniert, Paperback
VerlagArco
Erscheinungsdatum06.05.2022
Seiten200 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.19602004
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.c15d2862d1b04fa1aa5c991bc404cfb2
Weitere Details

Bewertungen

Empfehlungen zu ähnlichen Produkten

Philipp Felschs Interesse gilt es, einen neuen Blick auf die Denkwege Habermas' und die Entwicklung der Bundesrepublik zu werfen.Dabei stellt er sich die Frage, welchen Stellenwert derPhilosoph, ehemals Hoffnungsträger der 68ziger Studentenbewegung, aktuell für uns heute noch darstellt. Felsch hätte sich, wie er schreibt, nie für möglich gehalten, einmal leibhaftig auf der Couch von Habermas' Wohnzimmer zu sitzen, auf der sich schon reichlich Prominenz niedergelassen hat. Zurückgezogen lebt Habermas am Starnberger See, wo ihn Felsch kurz nach Ausbruch des Ukrainekrieges im Jahr 2022 besucht. Für sein Buchprojekt gewährt ihm Habermas Zugang zum Vorlass seiner umfangreichen Korrespondenz. Während sein wissenschaftliches Werk zum Teil schwer zugänglich liest, entdeckt Felsch hinter dem Theoretiker einen an Kommunikation und Sprache brillianten Intellektuellen, der fortan zum schärfsten Kritiker der innenpolitischer Debattenkultur in der jungen Bonner Republik avanciert. Am Ende hat Felsch doch Bedenken, ob uns Habermas neue Perspektiven eröffnen kann. Ein aufschlussreiches und gut lesbares Buch!
Diese Hannah Arendt Biografie wird wohl für lange Zeit wegweisend sein. Die Einzigartigkeit dieser Biografie liegt in der Auswertung unbekannter und zahlreicher Archiv- und Quellenmaterialien, die eine Neubewertung von Arendts Leben und Werk nötig machen. Thomas Meyer verantwortet seit 2020 die ebenfalls im Piper Verlag in 12 Bänden angelegten Schriften und Monografien. Den Schwerpunkt seiner Biografie bildet den zeitlichen Rahmen von Arendts französischem Exil und ihrem lebensrettendem Engagement für Jugendliche anfang der Dreißiger Jahre bis zu ihrer Immigration in die USA und ihrer organisatorischen Arbeit in der Jewish Cultural Reconstruction. Diese zwei Jahrzehnte gelten als die für Hannah Arendt prägensten Jahre ihres Denkens und Handelns. Das Interesse an den Werken Hannah Arendts ist nach wie vor ungebrochen, deshalb ist diese Biografie jetzt schon ein Meilenstein zu Arendts politischer und philosophischer Denkentwicklung in dieser Zeit.
Warum ist es so interessant, dass Michel Foucault im Jahr 1975 gemeinsam mit dem relativ unbekannten Simeon Wade und dessen Partner LSD genommen hat? Wenn man dem Autor dieses Buchs Glauben schenkt, scheinen die drogeninduzierten Erfahrungen des Franzosen einen Wendepunkt im Leben und Arbeiten des Philosophen darzustellen. Außerdem ist Foucault hier nicht nur das Objekt unstillbarer Wissbegier, sondern der Blick auf ihn ist auch bewusst erotisch aufgeladen. Foucault als Objekt zweifacher Begierde! Während des Lesens fällt allerdings auf, dass Wade weder ein begnadeter, noch ein vertrauenswürdiger Erzähler ist. Letzteres liegt wohl daran, dass er eine Art Jünger Foucaults war. Trotzdem ist dieses kurze Buch amüsant, wenn auch nur für Personen, die ein gewisses Grundinteresse an dem Franzosen haben, denn der Text ist allem voran eine zutiefst liebevoll geschriebene Philosophen-Fan-Fiction.
Wenige Portraits existieren von Gertrud Kolmar. Einen melancholisch nachdenklichen, doch selbstbewußten Blick, trifft auf den Betrachter. Anziehend und interessant wirken auf mich die großen dunklen Augen. Was sie wohl alles gesehen und ertragen haben müssen! Eine ähnliche Faszination hat sie sicher auch auf die Germanistin Friederike Heimann ausgeübt, die über Gertrud Kolmar promoviert hat. Für interessierte Leser, wird vor allem das Werk Kolmars, einer tiefergehenden Betrachtungsweise unterzogen. Aus diesem Grund ist Heimanns Buch nicht ausschließlich als Biografie zu bezeichnen. Ihr ist, wie ich finde, aber ein sehr persönliches Lebensbild Gertrud Kolmars gelungen, gilt diese doch mit Else Lasker-Schüler, Mascha Kaleko und Nelly Sachs zu den stärksten lyrischen Stimmen des 20.Jahrhunderts. Geschickt verbindet Heimann die Lebensstationen der 1894 im Berliner Westend geborenen Gertrud Chodziesner mit Briefen, Gedichten und Aussagen von Zeitzeugen. Ihr Ringen um Selbstbestimmung in einer der finstersten Zeiten und einer bis zum Schluss aussichtslosen Lage, zunehmender Sprachlosigkeit bis zum Verstummen. Ein berührendes Buch und ein Vermächtnis das es zu entdecken gilt.

Autor/in

Schlagworte