Glöckner eilt bis heute der noble Ruf eines Artist s Artist voraus. Zugleich stand er von der Kunstgeschichte nahezu unbeachtet im Schatten der etablierten Meister der klassischen Moderne. Im reich bebilderten und exquisit produzierten Katalog Hermann Glöckner - Ein Meister der Moderne begegnen sich Beispiele seines frühen Tafelwerks aus der Zeit von 1930-1935 und eine Gruppe seiner Modelli der 1960er- und 1970er-Jahre, die als Entwürfe zu großformatigen skulpturalen Faltungen verstanden werden können. Erstmals werden diese zentralen Werkgruppen einer konzentrierten kunsthistorischen Betrachtung unterzogen. Die zahlreichen Vintage-Photographien von Werner Lieberknecht bezeugen darüber hinaus, dass Glöckners nicht erhaltenes Künstleratelier einen einzigartigen Denkraum darstellte. Text: Michael Hering, Konstanze Rudert, Nina Schleif, Franziska Schmidt, Claudia Schnitzer, Franziska Stöhr, Ivana Thomaschke