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In Flip-Flops nach Armageddon

BuchKartoniert, Paperback
EUR13,90

Produktbeschreibung

Mit dem Ghostbook durch die Nacht: In Florian Voß' neuem Gedichtband liegt schon zu Beginn alles in Schutt und Asche: Wer hier noch herumläuft, braucht X-Ray-Spex. Wo befinden wir uns? Elbestraße, Kopfsteinpflaster, Kottbusser Tor: Der Ort ist Berlin. Aber das Berlin, durch das sich Florian Voß bewegt, ist bevölkert von Vampyren, einem zerebralen Zerberus und Engeln mit Krebsgeschwüren unter den Augen. Mit einer düsteren Farbpalette ist diese Welt gezeichnet, und je näher wir sie kennenlernen, gleiten auch wir, hören das Wispern aus den Ritzen und trauen dem Abendlicht nicht mehr über den Weg. Mit diesen Gedichten im Ohr möchte man keine langen Abendspaziergänge machen. Voß' Texte atmen eine Welterfahrung, die sich ganz in Sprache vollzieht. Aber das alleine würde seine neue Gedichte nur unzureichend beschreiben: Der Rückgriff auf die Literaturgeschichte, bis zum Mythos der Medusa, trifft in Flip-Flops nach Armageddon mit voller Wucht auf morbide Gegenwartsatmosphäre, die unter dem Beschuss zu bröckeln beginnt.
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Details

ISBN/GTIN978-3-940249-78-4
ProduktartBuch
EinbandKartoniert, Paperback
FormatGenäht
ErscheinungsortBerlin
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum20.09.2013
Reihen-Nr.Q45
Seiten100 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht125 g
Illustrationen8 s/w Abbildungen
Artikel-Nr.2390101
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.bec42e0f1db64fc0a1551fd6433e2073
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"Brache// Die früh aus der Brache gerissene Erde/ Ist jetzt verkrustete Wüste.// Betrauer nicht die Erde/ Versteh die Wüste."

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Mein Lieblingsgedicht: "Aufräumen", S. 86.

Autor/in

Florian Voß, geboren 1970 in Lüneburg, 1986 Abbruch der Schulausbildung, in nachfolgenden Jahren tätig als Filmvorführer, Diskettenkopierer und Kellner. 1990 zog er nach Berlin und arbeitete dort u. a. als Werbetexter, Kunstkritiker, Filmplakatmaler und Barkeeper. Außerdem war er Mitarbeiter bei "lyrikline.org", literaturWERKstatt berlin. Veröffentlichungen in Zeitschriften (u. a. "EDIT", "ndl") und in der Anthologie "lyrik von jetzt". 2001 eines Arbeitsstipendiums des Berliner Senats für Literatur.

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