Der Rat der EG hat mit der 12. Gesellschaftsrechtlichen Richtlinie die Weichen für eine Zulässigkeit der Einpersonengesellschaft in allen Mitgliedstaaten gestellt. Auf nationaler Ebene haben neuere BGH-Entscheidungen ("Autokran", "Video" und "TBB") und das begleitende Schrifttum Zweifel an der bisherigen Rechtsprechung und Lehre zum qualifizierten faktischen GmbH-Konzern geweckt.
Damit kommt den Fragen nach Grundlagen, Voraussetzungen und Folgen einer gesellschaftsrechtlichen Durchgriffshaftung sowie ihres Verhältnisses zur konzernrechtlichen Verlustausgleichspflicht (analog
302 AktG), die in dieser Arbeit untersucht werden, besondere Relevanz zu. Der Verfasser zeigt - auf der Grundlage eines rechtsvergleichenden Ansatzes - zunächst die konzeptionellen Besonderheiten und die Entwicklung des Rechts der Einpersonengesellschaft in Deutschland, Frankreich, Italien und England auf. Anschließend fügt er diese Befunde in einen übergreifenden Erklärungs- und Verständniszusammenhang ein. Er gewinnt so allgemeingültige Grundaussagen für das Recht der Einpersonengesellschaft und entkräftet dabei die immer noch einflußreichen Einwände der sog. Durchgriffstheorien.