Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Der Warenkorb ist leer.
Kostenloser Versand möglich
Kostenloser Versand möglich
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der Rattenfänger

Eine Fabel
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR7,90

Produktbeschreibung

Kranichtanz , Heimkehr , Das Leben des Horace A. W. Tabor und Der Rattenfänger sind Carl Zuckmayers letzte Werke für das Theater. In dem 1961 entstandenen Einakter Kranichtanz , der wie der Schluß eines mehraktig konzipierten, aber nicht geschriebenen Stückes erscheint, erschießt eine Farmersfrau ihren betrunkenen, balzenden Ehemann, nachdem sie sich aus dem Verhältnis mit ihrem Gutsverwalter gelöst hat. Heimkehr ist der Urtext eines Auftragswerks der Stadt Mainz zu ihrem 200-jährigen Jubiläum 1962, das Zuckmayer als Libretto für Paul Hindemith geschrieben hatte. Drei Jahre lang arbeitete er danach an Das Leben des Horace A. W. Tabor , der Geschichte eines Postmeisters und Schatzgräbers in Colorado, der zum Millionär wird und schließlich wieder verarmt. Mit dem Rattenfänger griff Zuckmayer 1975 auf die Hamelner Sage aus dem 13. Jahrhundert zurück und formte sie zu einer sozialen Fabel, in der eine reiche Oberstadt einer armen Unterstadt gegenübersteht: die Reichen erwarten von dem Fremdling Bunting nach der Befreiung von der Rattenplage auch die Vertreibung der Tagelöhner und Bettler - das verweigert er, er wird angeklagt, aber die Kinder der Reichen ergreifen seine Partei. »Der Stoff muß einem Dramatiker zufallen, durch irgendeinen Anstoß, der an sich also zufällig ist und doch der Gesetzlichkeit einer Lebensarbeit entspricht.«
Weiterlesen

Details

ISBN/GTIN978-3-596-27114-6
ProduktartTaschenbuch
EinbandKartoniert, Paperback
Erscheinungsdatum01.11.1987
Auflage7. Auflage
SpracheDeutsch
Gewicht131 g
Artikel-Nr.2606511
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.dc8d78babb6c4aedaad0bf6d9a936ac3
Weitere Details

Reihe

Bewertungen

Empfehlungen zu ähnlichen Produkten

Was passiert, wenn ein 78-jähriger Mann nach dem Tode seiner Frau nicht mehr leben möchte? Der Mann ist weder krank noch depressiv, sondern einfach lebensmüde - er hat keine Freude mehr an seinem Leben.
Soll ein Arzt ihm dabei helfen und ihm ein Medikament, das ihn tötet, verschreiben? Oder soll der Arzt das ablehnen und damit riskieren, dass der Mann vom Balkon springt? Dieses birgt wiederum die Gefahr, dass der Suizid misslingt und der Patient paralysiert zurückbleibt.
Darf man selbst über sein Leben bestimmen?

GOTT
Ferdinand von Schirach
Ein Theaterstück

Der Ethikrat kommt zusammen und soll klären, ob Herr Gärtner mithilfe seiner Ärztin Suizid begehen darf.
Anwesend ist die Ärztin des Betroffenen, sein Rechtsanwalt, eine Rechtssachverständige sowie ein medizinischer und ein theologischer Sachverständiger.
Argumente dafür und dagegen werden aufgeführt, am Ende soll das Publikum entscheiden, ob Herr Gärtner das Medikament bekommt oder nicht.

Wie immer lässt Ferdinand von Schirach mich zum Fähnchen im Wind werden. In dem einen Moment denke ich: Na klar darf er über sein Leben entscheiden! Doch in der nächsten Sekunde kippe ich schon wieder um, genau in dem Moment, wo eine Frau sterben will, weil sie vor sechs Jahren, mit 25, bei einem Unfall ein Kind totgefahren hat. Sie konnte nichts dafür. Alle haben mir verziehen, aber ich selbst kann mir nicht verzeihen. (S. 106) Nein, natürlich darf diese Frau sich nicht umbringen!
Ferdinand von Schirach ist ein Meister der Erzählkunst, man wird in die Geschichte eingesogen und kann sich dem sensiblen und hochemotionalen Thema nicht entziehen.
Ein wunderbares Buch zum Diskutieren, hervorragend auch für die Oberstufe im Ethikunterricht geeignet.
Ein schmales Buch, das schnell gelesen ist und lange nachwirken wird.

Am Ende bleibt die Frage: Darf man Gott spielen?
5/ 5
Kammerspiele mit großem Eskalationspotential sind eigentlich genau meins, wenn es um Dramen geht und das Autor:innen-Duo Hübner/Nemitz legt hier ein interessantes Zeitstück vor. Zu Beginn - ein Politiker, der eine Frau besucht, deren Sohn er vor zwei Wochen überfahren hat, der nun mit Beinamputation und Knochenbrüchen im Krankenhaus liegt. Auf Schuldfragen folgen Beschwichtigungen, folgen Wut und Verzweiflung. Der hinzukommende Neffe der Frau heizt die ganze Diskussion auf und lässt alle Figuren aneinander scheitern und vorbeireden. Die beengte Wohnung, die wenige Zeit und die schnellen Dialoge sorgen für eine klaustrophobische Atmosphäre, die sich immer weiter zuspitzt. Letztlich bleibt das Drama ein Lehrstück darüber "wie Politiker daran scheitern, eine Sprache zu finden, um mit den Enttäuschten wieder in einen Dialog zu gelangen" und lässt m. E. leider doch zu viel offen, egal wie sehr es sich sprachlich an aktuelle Diskurse anzupassen weiß.
In Bernhard Schlinks 1. Drama (man mag es bei dem gelungenen Arrangement kaum glauben) führt eine Gruppe von 5 Abiturient:innen und ihr Geschichtslehrer eine mehrere Tage umfassende Diskussion über das Stauffenberg-Attentat und inwiefern ein solches zu einer anderen Zeit mehr Sinn ergeben hätte und ob es heutzutage ebenfalls gerechtfertigt werden könnte? Die Jugendlichen vertreten dabei sehr unterschiedliche (gemäßigte & radikale) Ansichten, der Lehrer scheint an vielen Stellen überfordert. Alle schauen düster in eine Zukunft, in der rechte Parteien einen Aufschwung verzeichnen und die große Masse schweigend zuschaut. Doch rechtfertigen angenommene Zukünfte einen präventiven Tyrannenmord ? Darin können und wollen sich die handelnden Personen gar nicht einig werden. Ihre persönlichen Schicksale und Abhängigkeiten spielen außerdem mit in das Geschehen und lassen am Ende eher ein zerstrittenes Kollektiv zurück. Die Handlungsmöglichkeiten gegen ein autokratisches System werden immer wieder aufgerollt, der Text wird letztlich zum Plädoyer, ins Handeln zu kommen und von vermeintlich "einfachen" Lösungen abzusehen. Die Demokratie als schützenswertes Gut ist uns einfach zur Selbstverständlichkeit geworden. Dabei braucht sie uns genau jetzt.
Eine Frau denunziert im April 1945 einen jungen Soldaten, der von der Freiheit träumt. Er wird erschossen, sie später verurteilt, obschon sie dachte, systemkonform gehandelt zu haben. Der Frau begegnen wir in Palmetshofers Stück nun als über 90-jährige, weiterhin nichts einsehend, sich als Opfer stilisierend und alle Schuld auf Tochter und Enkeltochter übertragend, denen dadurch kein friedliches Leben vergönnt ist. Raum, Zeit und Dialoge überlappen sich hier - von einem früheren Gerichtsprozess springen wir in ein modernes Pflegeheim, vier Schicksalsschwestern beobachten und kommentieren das Ganze, es wird sich in Versen verhaspelt und der Sprechanteil einer Figur von einer anderen aufgenommen und weitergeführt. Merklich verwirrend und doch faszinierend kommt dieses moderne Drama mit antiken Einschüben daher. Weniger wirr zusammengestückt und etwas konziser in der Form hätte es vermutlich ein großes Dramenhighlight werden können dank des spannenden Themas.

Autor/in

Schlagworte