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Liebe mit zwei Unbekannten

BuchGebunden
EUR20,00

Produktbeschreibung

Laure und Laurent sind sich nie begegnet. Beide leben in Paris. Eines Morgens findet Laurent eine elegante Damenhandtasche - augenscheinlich gestohlen und achtlos weggeworfen. Die Tasche verrät ihm zwar nicht den Namen der Besitzerin, doch ihr Inhalt gibt einiges über sie preis: Fotos, ein altmodischer Spiegel, ein Roman mit Widmung des Autors und ein rotes Notizbuch, in dem die Unbekannte ihre geheimsten Gedanken und Träume festgehalten hat. Laurent ist fasziniert von dieser Frau, immer mehr verliebt er sich in ihre Gedanken. Also beschließt er, sich auf die Suche nach ihr zu machen. Aber wie soll er sie finden?
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Details

ISBN/GTIN978-3-455-60017-9
ProduktartBuch
EinbandGebunden
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum14.02.2015
Auflage4. Aufl.
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht370 g
Artikel-Nr.1799539
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.6da49bc86de54e4f996a80b3fef12f67
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Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen, sie hat mich begeistert, zutiefst berührt und sehr nachdenklich gemacht. Es geht in dem Buch zwar in erster Linie um das wichtige Thema Demenz und den Umgang damit, es wird aber auch sehr anschaulich verdeutlicht, in welcher Situation sich die ausländischen Pflegekräfte befinden, die fern der Heimat nahezu rund um die Uhr tätig sind und welchen Problemen und Belastungen sie ausgesetzt sind. Auch die Überforderung der Angehörigen ist sehr eindrücklich am Beispiel von Huberts Tochter beschrieben. 

Absolute Leseempfehlung für dieses wunderbare Buch, das bereits jetzt zu meinen diesjährigen Lesehighlights gehört und mich noch lange beschäftigen wird!
»Fragst du dich auch manchmal, ob das alles ist?«

Salach, ein kleines Dorf im Süden Deutschlands, im Jahre 1971. Nach ihrer Lehre zur Schneiderin kehrt die junge Roberta zurück, nach Hause, in ihr Dorf. Sie freut sich. Schließlich verlief die Ausbildung anders als erwartet und nun kann sie ihre Familie wieder tatkräftig bei der Bewirtschaftung der Felder und Versorgung der Tiere unterstützen. Das Dorf, das ist ihr Leben.
Schon am ersten Tag zurück in der Heimat trifft sie auf ihren Jugendfreund und Pfarrerssohn Wilhelm, dessen Leben so ganz anders verläuft, immerhin möchte er bald studieren. Dennoch erwischt es die beiden und da sie seit jeher Sympathien füreinander hegen, verlieben sie sich kopfüber ineinander.
Im Gegensatz zu Roberta fühlt sich Wilhelms Mutter Gertrud im Dorf gefangen und träumt davon diesem entfliehen zu können. Spätestens als sie mit ihrem Bruder Georg eine achtwöchige Reise macht, steht ihr Entschluss fest: Sie muss hier weg!
Doch beiden Schicksalen soll kein Glück beschert werden...

Lange hat es auch diesmal nicht gedauert, bis ich in einer weiteren Geschichte des Arenz schen Kosmos gefangen war. Dabei spielt Arenz die Unterschiede von Dorf und Stadt, der Idylle und dem Weltleben, gekonnt als gegensätzliche Laster und Sehnsüchte aus.
Darüberhinaus sensibilisiert der Roman - einem Stillleben gleich - die Lesenden für die leisen und sanften Töne des Lebens, welche eine alte, längst vergangene Welt heraufbeschwören und ihr wieder Leben einhauchen.
Doch die idyllische Geschichte zum Wohlfühlen ist nach etwa zwei Drittel des Romans abrupt vorbei und eine ganz andere Atmosphäre ist nun bestimmend. Ich bin ehrlich: Schon lange hat mich kein Buch mehr so berührt, emotional mitgenommen und traurig gemacht.
Während des Lesens lenken Arenz einfühlsame und stets wohlgeformte Sätze auf zauberhafte Weise unsere Gefühle in jegliche Richtungen.

Dieser Roman ist ganz großes Kino. Eine Geschichte der Befreiung, von Zusammenhalt und Liebe, Sehnsucht und Trauer, der Wiederentdeckung des Vergangenem und dem Aufbruch ins Neue.
Alles völlig überzogen und voller Klischees
Sechzehnjähriges Mathegenie mit autistischen Zügen trifft auf mathebegabte Oma mit schlechtem Geschmack. So ließe sich der Roman zusammenfassen. Hierbei ist Oscar das Mathegenie, der sich erhofft, an der Uni seinem Vorbild der Mathematik zu begegnen während Moni mit 53 bereits dreifache Oma ist und mit ebendiesem Vorbild einst zusammen zur Schule ging. Und genau die beiden haben sich zum Mathestudium eingeschrieben und treffen am ersten Tag aufeinander. So unterschiedlich wie Tag und Nacht arbeiten sie dennoch für die Gruppenaufgaben zusammen.
Während Oscar Moni als Anschlag auf seinen olfaktorischen Kortex bezeichnet, empfand ich den Roman als Anschlag auf meine Toleranzgrenze. Der Grund dafür ist recht simpel: Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Klischees und Übertreibungen. Angefangen bei Moni, bei der das fehlende Geld zwangläufig mit fehlendem Geschmack einhergehen muss, gefolgt von diversen weiteren Klischees und Vorurteilen rund um finanzschwache Familien. Und Oscar, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist, erhält als Autist eine Mischung aus Klischees und ein paar Griffen zuviel in die Kiste der Superhelden-Fähigkeiten, wird wie ein hochintelligenter Volldepp mit Superkräften dargestellt. Macht das Bild der Autisten in der Gesellschaft keinen Deut besser. Hinzu kommen so viele weitere Klischee-Situationen, natürlich können arme Leute sich nur asozial verhalten und kleiden und Moni muss trotz ihrer Lebenserfahrung wie ein romantisch verklärter Teenager ihrem Jugendschwarm hinterherlaufen.
Mir war das einfach too much, diese Klischees fürchterlich und das Überzogene hat hier nichts mit überspitzten Darstellungen wie bei Loriot zu tun sondern wirkt einfach nur plump und anspruchslos. Einige mögen das Buch humorvoll finden, ich empfand dies lediglich bei einigen von Oscars nerdigen Kommentaren. Das konnte den Rest des Romans nur leider auch nicht mehr rausreißen.
Sorry, no sorry, mein Buch war dies nicht.
Blue Sisters von Coco Mellors ist ein absolut fesselndes und tief berührendes Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht losgelassen hat. Nachdem ich bereits von ihrem Debüt Cleopatra und Frankenstein hin und weg war, ist es nicht weiter verwunderlich, dass mich auch ihr neues Buch wieder hellauf begeistern konnte. Die Geschichte ist wunderbar vielschichtig, voller Emotionen, wichtiger Thematiken und tiefgründiger Charaktere, die so lebendig und authentisch erzählt werden, dass ich das Gefühl habe, sie persönlich zu kennen.
Wie der Name bereits verrät, geht es in diesem Buch um die Schwestern und ist damit definitiv Character driven. Mellors gelingt es meisterhaft, die Themen Familie, Verlust, Trauer und Vergebung auf eine Weise zu behandeln, die gleichzeitig herzzerreißend und hoffnungsvoll ist. Ihre Schreibweise ist trotz der schwierigen Themen mit Witzen gespickt und schwere Momente werden immer wieder durch eine Leichtigkeit durchbrochen.

Die Dynamik zwischen den Schwestern, Dreh- und Angelpunkt und das Herzstück des Buches. Die komplexen Beziehungen waren für mich, obwohl ich Einzelkind, greifbar und nachvollziehbar, sodass es mir leicht fiel in ihre Gefühle und Konflikte hineinzuversetzen. Jede Figur hat ihre eigenen Stärken und Schwächen, was die Geschichte umso glaubwürdiger macht.

Blue Sisters ist so ein Roman, der noch lange nach dem Beenden in einem nachklingt. Er regt zum Nachdenken an, lässt einen die Bedeutung von Familie neu reflektieren und zeigt, wie man auch in den schwierigsten Zeiten wieder Hoffnung finden kann. Ein absolutes Meisterwerk, das ich jedem ans Herz legen würde. 5 Sterne, ohne Frage!
»Fragst du dich auch manchmal, ob das alles ist?«

Salach, ein kleines Dorf im Süden Deutschlands, im Jahre 1971. Nach ihrer Lehre zur Schneiderin kehrt die junge Roberta zurück, nach Hause, in ihr Dorf. Sie freut sich. Schließlich verlief die Ausbildung anders als erwartet und nun kann sie ihre Familie wieder tatkräftig bei der Bewirtschaftung der Felder und Versorgung der Tiere unterstützen. Das Dorf, das ist ihr Leben.
Schon am ersten Tag zurück in der Heimat trifft sie auf ihren Jugendfreund und Pfarrerssohn Wilhelm, dessen Leben so ganz anders verläuft, immerhin möchte er bald studieren. Dennoch erwischt es die beiden und da sie seit jeher Sympathien füreinander hegen, verlieben sie sich kopfüber ineinander.
Im Gegensatz zu Roberta fühlt sich Wilhelms Mutter Gertrud im Dorf gefangen und träumt davon diesem entfliehen zu können. Spätestens als sie mit ihrem Bruder Georg eine achtwöchige Reise macht, steht ihr Entschluss fest: Sie muss hier weg!
Doch beiden Schicksalen soll kein Glück beschert werden...

Lange hat es auch diesmal nicht gedauert, bis ich in einer weiteren Geschichte des Arenz schen Kosmos gefangen war. Dabei spielt Arenz die Unterschiede von Dorf und Stadt, der Idylle und dem Weltleben, gekonnt als gegensätzliche Laster und Sehnsüchte aus.
Darüberhinaus sensibilisiert der Roman - einem Stillleben gleich - die Lesenden für die leisen und sanften Töne des Lebens, welche eine alte, längst vergangene Welt heraufbeschwören und ihr wieder Leben einhauchen.
Doch die idyllische Geschichte zum Wohlfühlen ist nach etwa zwei Drittel des Romans abrupt vorbei und eine ganz andere Atmosphäre ist nun bestimmend. Ich bin ehrlich: Schon lange hat mich kein Buch mehr so berührt, emotional mitgenommen und traurig gemacht.
Während des Lesens lenken Arenz einfühlsame und stets wohlgeformte Sätze auf zauberhafte Weise unsere Gefühle in jegliche Richtungen.

Dieser Roman ist ganz großes Kino. Eine Geschichte der Befreiung, von Zusammenhalt und Liebe, Sehnsucht und Trauer, der Wiederentdeckung des Vergangenem und dem Aufbruch ins Neue.
Zeitloses Highlight
Das Wesen des Lebens wurde in Finnland zu einem großen Überraschungserfolg und wird derzeit in über 20 Sprachen übersetzt, unter anderem ins Deutsche! Und das ist ein großes Glück, denn auch mir gefiel der erste Roman der Wissenschaftlerin und Schriftstellerin wirklich ausgesprochen gut!

Es ist einer dieser seltenen Romane, die bei mir dieses gänsehauterzeugende Gefühl von grandioser Universalität verursachen, die losgelöst vom Zeitgeist ist. Die mir eine kleine Ahnung vom großen Ganzen schenken.

Das liegt auch daran, dass die Handlung des Romans mehrere Jahrhunderte umspannt und auf verschiedenen Kontinenten spielt, beginnend 1741 mit der
Großen Nordischen Expedition im Nordmeer, an der der deutsche Arzt und Naturwissenschaftler Georg Wilhelm Steller teilnimmt. Dort entdeckt und beschreibt er die nach ihm benannte und später ausgestorbene, riesige Seekuh zum ersten Mal.
Dieser erste Teil liest sich wie eine Abenteuergeschichte und trifft so zu 100% meinen Lesegeschmack.
Das Schicksal und die Geschichte der Stellerschen Seekuh, beziehungsweise ihres Vermächtnis, zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman und durch die Jahrzehnte.

Turpeinen zeigt nicht nur anhand des Verschwinden der friedlichen Seekuh, wie der Mensch in seiner Gier zerstörerisch in die Natur eingreift, sondern auch am Beispiel vieler anderer Tierarten. Es fällt mir besonders auf, dass Turpeinen nicht den Weg einer betroffenen und plakativen Anklage geht, sondern vielmehr die enge Verbindung und das komplexe Wechselspiel von Mensch und Natur im Wandel der Zeit herausarbeitet.
Selbst unbedeutend erscheinende Freizeitbeschäftigungen wie beispielsweise das lange als beliebtes Hobby betrachtete Sammeln von seltenen und bunten Vogeleier können ganze Bestände dezimieren oder ausrotten. Noch wesentlich größere Auswirkungen auf das sensible Gleichgewicht unserer Erde haben Kolonialismus, Bevölkerungswachstum und technische Entwicklungen.

Turpeinen beschreibt aber auch wie sich die theoretischen Ansätze und praktischen Techniken in der Dokumentation und Vermittlung von naturwissenschaftlichen Informationen geändert haben und sich immer weiterentwickeln.

Ich mag die von Turpeinen entworfenen Figuren, die auf echten historischen Persönlichkeiten und Recherchen beruhen, unheimlich gerne. Sie fügt den bekannten Daten einen fiktiven Charakter hinzu, der von einem hoffnungsvollen und philanthropischen Menschenbild zeugt, trotz des unleugbaren und unveränderlichen Zerstörungswillen der Menschen im allgemeinen. Das tut mir gut und hilft gegen meinen Zynismus.

Ich würde wirklich sagen Das Wesen des Lebens war ein echtes zeitloses Highlight für mich, das in mir den Wunsch geweckt hat, bald wieder eines der größeren naturhistorischen Museen in meinem weiteren Umfeld zu besuchen.
Mit dem Feind im Bett(, Kopf und Herz)

Schon das Cover gab Grund zur Freude: Auch in der Übersetzung wurde das Original-Cover verwendet. Mir haben diese schon bei den bisherigen Büchern etwas besser gefallen, aber das ist vermutlich Geschmackssache (wie so vieles).

Ich kam recht gut in die Geschichte rein. Ali Hazelwood hat für mich ein unglaubliches Talent, eine ganz bestimmte Dynamik zwischen den Figuren zu entwickeln. Durch den Perspektivwechsel konnte ich viele, von beiden Seiten etwas unbeholfenere Situationen gut nachvollziehen und ihnen vielleicht sogar den ein oder anderen Fehltritt nachsehen.

Tatsächlich hat die Autorin hier in Sachen Spice noch mal eine Schippe drauf gelegt. Nein, eigentlich sind es eher 2 bis 3 Schippen. Mir hat es recht gut gefallen, das waren für mich einfach Rue und Eli. Das war einfach die gegenseitige Anziehung, einfach ihr "Ding". Genauso wie die Geschichten aus ihrer Vergangenheit, die sie sich immer wieder erzählten. Ich empfand auch diese Momente danach, die Akzeptanz füreinander sehr schön. Es war ungewöhnlich und auch in einer Weise berührend.

Die Handlung und deren Verlauf hat mir ebenfalls gut gefallen. Ab einem gewissen Punkt habe ich zwar geahnt, wie es verlaufen würde, aber der Weg dahin hat mir gut gefallen. Das Ganze wurde durch die guten Nebencharaktere noch weiter belebt.

Der Schreibstil war wieder super angenehm zu lesen. Ich konnte wieder förmlich durch die Seiten fliegen. Auch, wenn es nichts mein Lieblingbuch der Autorin ist, hat es mir wieder sehr gut gefallen.
3,5/5⭐️

Funny Story von Emily Henry / Rezension 🍋🍋

Inhalt und Meinung:
Ich habe bisher alle Bücher von Emily Henry gelesen, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an ihr neuestes Buch. Darum geht s:

Daphne und Miles wurden verlassen und ihre Ex-Partner sind jetzt miteinander verlobt... Kurzerhand gründen sie notgedrungen eine WG und um ihre Verflossenen zu ärgern, beschließen sie auch noch so zu tun, als wären sie zusammen...

Wir lesen aus der Sicht von Daphne, es gibt einige Rückblicke, aber zum Großteil geht die Handlung einfach chronologisch voran. Ich persönlich habe mir eine ganz andere Geschichte vorgestellt, als wie die Geschichte schlussendlich gelaufen ist. Deshalb lese ich oft den Klappentext gar nicht, denn dann können die Erwartungen nicht enttäuscht werden.

Ich musste an sehr vielen Stellen laut lachen, das hat mir sehr gut gefallen. Auch die Beziehung zwischen Daphne und Miles war ein romantischer Slow burn, der nach meinem Geschmack war. Das angekündigte Fake dating habe ich komplett vermisst. Wenn überhaupt, dann war es friends to lovers und Freunde sind sie eben notgedrungen aus Zufall geworden.

Die Geschichte war typisch Emily Henry sehr lang und sehr detailreich, dadurch sind für mich die Gefühle etwas auf der Strecke geblieben, habe irgendwie Herzschmerz - Momente vermisst und deshalb konnte ich leider nicht 100% mitfiebern.

Habe viel zu lange gebraucht um zu verstehen, was das mit den Zitronen soll (für mich der beste und schönste Farbschnitt überhaupt) 🍋😂 - when life gives you lemons, make lemonade 🌷🍋😍.

Empfehlung für Emily Henry Fans - das Buch ist vom Aufbau und Stil so wie erwartet, aber inhaltlich etwas anders als gedacht.

3,5/5 ⭐️⭐️⭐️
Spurensuchen kann jeder, aufs Finden kommt es an!

Gestaltung:
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Passend für einen Fantasy-Krimi ist das Titelbild gestaltet. Man sieht nur die Schattenrisse und die Baumwurzel mit der Axt. Alles ist in roten und schwarzen Farben gehalten. Man fühlt sich wie ein heimlicher Beobachter und wird neugierig. Dass etwas Schlimmes passiert ist, deuten die Blutstropfen an, die von der Baumwurzel hinunter tropfen. Wie es sich für einen Fantasy-Roman gehört, findet man am Anfang eine Karte des fiktiven Landes, und es befinden sich im Buch verteilt mehrere Schwarz-Weiß-Illustrationen, die die beschriebenen Szenen veranschaulichen. Mit dem roten Lesebändchen ist dieses Hardcover sehr wertig und optisch gelungen.

Inhalt:
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Elos von Bergen ist kein SpurenSUCHER, nein: er ist SpurenFINDER, denn: "Spuren SUCHEN kann ja jeder". Er hat bisher jeden Fall gelöst, bis auf einen. Nachdem ihm und seinen beiden zwölf Jahre alten Kindern Ada und Naru aufgrund seines Erfolges nach dem Leben getrachtet wurde, hat er beschlossen, in das verschlafene Dorf Friedhofen zu ziehen. Hier ist der Name Programm: Es passiert absolut nichts und den Kindern ist langweilig. Doch dann geschieht ein Mord und die beiden Geschwister fühlen sich berufen, ihrem Vater beim Lösen des Falles zu helfen. Ab da erleben die drei mehr Abenteuer, als ihnen lieb ist und geraten immer wieder in Gefahr.

Mein Eindruck:
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Ich hatte von Marc-Uwe Kling schon viel gehört, tatsächlich aber noch kein Buch von ihm gelesen. Die Mischung Fantasy-Krimi-Komödie sowie die Beschreibung hatten mich magisch angezogen.
Die Handlung hat mich dann sehr schnell begeistert. Die Protagonisten, vor allem Ada und Naru, sind mir wegen ihrer humorvollen und mutigen Art ans Herz gewachsen. Der Fall ist von Anfang bis Ende spannend und dem Autorentrio gelingt es, einen glaubhaften und geistreichen Mix aus Fantasy- und Kriminalgeschichte zu schaffen. Da die beiden Töchter Luise und Johanna Kling im gleichen Alter von Ada und Naru sind, vermute ich, dass einige ihrer eigenen Eigenschaften bzw. Wunscheigenschaften in das Geschwisterpaar eingeflossen sind. Ada und Naru sind ebenfalls Zwillinge und ihre Versuche, ihrem Vater in Sachen Spuren finden nachzueifern, bringen sie häufig in Situationen, in denen ich mitgefiebert habe, aber oft gab es auch sehr amüsante Szenen, bei denen ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
Die Welt des Elos von Bergen wimmelt von Gestaltwandlern, Zwergen, Elfen und vielen anderen Fantasiewesen, und der Autor streut zwischendurch ironische Seitenhiebe auf verschiedene Literaturgenres ein, die mich sehr amüsiert haben. Ich habe mitgefiebert, gelacht und mitgerätselt, bis die unerwartete, aber schlüssige Auflösung kam. Und als ich am Ende nicht mehr damit gerechnet hatte, kam ein ganz überraschender Twist, der sehr auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Ich wäre dann gerne wieder dabei, denn Marc-Uwe Kling und seine Töchter haben hier ein gelungenes Debüt hingelegt!

Fazit:
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Spannender Fantasy-Krimi mit Humor von Herrn Kling und seinen Töchtern, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt - gelungenes Debüt!
Mit Stefanie Sargnagel ist es überall schön. Sogar mitten in Iowa, wo (sowieso schon, ohne Auto jedoch erst recht) jeglicher Hund begraben ist, Dosenbohnen nach Cola schmecken und auf Tinder vornehmlich in Camouflage und mit erlegtem Tier posiert wird. Hier gibt sie Unterrichtsstunden in Humor und Deutsch; die Uni in Grinnell scheint eine kleine weltoffene Enklave in kulturell eher kargem Gebiet zu sein. Umso größer ist die Freude, Frau Sargnagel auf ihrem Trip dorthin zu begleiten, denn ihr neugieriger Blick auf Menschen, Gepflogenheiten und sich selbst ist gewohnt lakonisch und lustig, gelegentlich derbe, immer pointiert. Die sarkastisch-informativen Fußnoten von Stefanies Mitreisender und-bewohnerin Christiane Rösinger ( a famous german singer-songwriter, begeistert auch Student*innen im mittleren Westen) runden den Text aufs vortrefflichste ab.
Ach, wäre ich doch dabei gewesen bei ihren Ausflügen zum Supermarkt, zur haunted barn oder in die kuriosen Kaufläden der Amana Colonies...
Aber zum Glück gibt es ja dieses Buch!
Einfach nur gut.
Alex is a guest in other people's homes and lives - she invites herself in, takes what she can get and then disappears. Through Alex, the reader of Cline's new book takes on the role of a spectator, observing wealthy people's lives on Long Island from the outside looking in. Cline does a great job in conveying the uncanny feeling of long, hot summer days spent at your leisure, but there is more to it: something rotten lurking underneath the surface of all that decadence, a profound sense of unhappiness and aimlessness. We never reach the end of that already fading summer, though - "The Guest" is, like the Long Island vacationers, completely sealed off in its own world. Alex has no existence beyond this space, her thoughts and actions are not explicable by her past and remain inexplicable all along. This might be the real mystery at the heart of Cline's rich novel (in any sense of the word).
"Wildfire" ist definitiv eines meiner persönlichen Highlights.
Nachdem wir in "Icebreaker" mit den Protagonisten über das Eis geflogen sind und ihre rasante Liebesgeschichte verfolgen konnten, dürfen wir nun mit dem schüchternen Russ und der extrovertierten Rory ins Sommercamp fahren. Dort verbringen die beiden ihren Sommer als Betreuer, um sich von Maple Hills und ihren persönlichen Dämonen zu erholen. Blöd nur, dass die beiden kurz zuvor eine Nacht miteinander verbracht haben, die nicht gerade positiv endete. ..

Wildfire ist voller Humor und Emotionen, aber auch voller Ängste, da die Protagonisten versuchen, sich an die Regel "keine Romanzen mit Mitarbeitern" zu halten und sich gegenseitig bei der Bewältigung ihrer Vaterprobleme zu unterstützen. Der Umgang von Rory und Russ miteinander ist einfach süß, und die Nebenfiguren im Camp sowie die, die wir bereits aus Maple Hills kennen, sorgen für einen enormen Wohlfühlfaktor. Auch wenn Wildfire nicht die erwartete Sportromanze ist, lohnt sich die Geschichte auf jeden Fall, denn sie kommt ohne Drama im dritten Akt aus und enthält nur wenige Missverständnisse.
Alles in allem ist "Wildfire" eine zuckersüße, humorvolle Liebesgeschichte, perfekt für den Sommer oder entspannt im Herbst.
Mikrokosmos Schule; Die letzten Schuljahre Tills werden in diesem Buch beschrieben, der in seiner Eliteschule eher unscheinbar ist und unterschätzt wird, aber als AOE2-Gamer große Erfolge verzeichnen kann. Die Analysen seiner Situation sind sehr gut gemacht und der Autor macht treffende, auch mal bissige Schlussfolgerungen, die immer auf dem Punkt sind. Es gibt einige tolle Sätze, die das Leben wirklich gekonnt charakterisieren und durch ihre Intelligenz bestechen. Der Schreibstil ist überhaupt sehr angenehm, durchdacht und niveauvoll, der Atmosphäre der Privatschule und des Milieus entsprechend. Der Lehrer ist König im Mikrokosmos Schule und doch ist er ein zahnloser Tiger in diesem Milieu. Der Druck auf Till wird ebenfalls gekonnt dargestellt und mir gefällt, das hier E-Sport positiv thematisiert wird. Das Ende kam für mich abrupt, aber ich fand es unglaublich passend und enthüllend. Für mich ist dies ein Buch, dass den Buchpreis wirklich verdient, was man leider bei Preisträgern nicht immer so geht.
Sehr filmisch und traditionell der japanischen Erzählkultur eröffnet Hiroko Oyamada in "Das Loch" eine Geschichte, die sich anfühlt wie eine Mischung aus Traum und modernem Märchen.
Asa kündigt ihren Job, um ihrem Mann in ein Haus auf dem Land zu folgen. Er arbeitet den ganzen Tag, sie überhaupt nicht mehr. Und so verbringt sie ihre Zeit mit nicht sonderlich viel - außer vielleicht damit, unter der quälenden Hitze und den immerwährenden Klängen der Zikaden zu leiden. Bis eines Tages ein mysteriöses schwarzes Tier vor ihr auf der Straße auftaucht und in ihrem Leben eine Kette von wunderlichen Ereignissen auslöst, die beginnen, Asas bisheriges Leben infrage zu stellen. Im Laufe des Buchs verlieren wir - gemeinsam mit Asa selbst - unweigerlich den Überblick über die Zeit, die vergeht und die Dinge, die geschehen und beginnen immer mehr zu zweifeln, ob sie das denn eigentlich wirklich tun.
Das Buch '22 Bahnen' von Caroline Wahl hat mich - der Sprache des Buches angepasst - geflashed. Der Schreibstil der Autorin ist (für mich) neu, anders, erfrischend, bemerkenswert. In ihrem jungen Alter schafft sie es unglaublich feinfühlig und sensibel die Familiengeschichte, die Emotionen und Charaktere der Personen zu erzählen.

Leichte Kritik muss ich allerdings an der Figur Ida, die 11 jährige kleine Schwester, üben. Teils werden ihr Worte und Taten zugeschrieben, die ich für ein so junges Mädchen unpassend finde. Außerdem ist die schnelle Weiterentwicklung des Charakters umplausibel, sowie hätte ich mir etwas mehr Tiefgründigkeit bezogen auf die Mutter gewünscht.

Ein kurzes Buch, welches man dennoch gelesen haben sollte. Parallel zum Lesen diesen Romans ist die Fortsetzung erschienen und ich freue mich bereits darauf, Idas Geschichte weiterzuverfolgen.

Von meiner Seite aus eine klare Leseempfehlung.
Herbstliche Wohlfühl-Romanze
Als Jeanie von ihrer Tante ein Café in der beschaulichen Kleinstadt Dream Harbor geschenkt bekommt, sieht diese des als Möglichkeit ihrem langweiligen Bürojob zu entfliehen und nutzt diese. Kaum dort angekommen, trifft sie auch schon - auf etwas skurrile Art und Weise - auf den Farmer Logan. Dieser lebt bei seinen Großeltern auf dem Hof und hat so gar nichts für den Tratsch und Klatsch übrig, den es eben in Kleinstädten so gibt. Doch irgendetwas hat Jeanie an sich, dass ihn aus seinem Schneckenhaus hervorlockt.

Das Setting des Buches und die herbstliche, gemütliche Atmosphäre, die gleich von ab der ersten Seite besteht, haen mir sehr gut gefallen. Auch der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr humorvoll, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Der Vergleich mit den Gilmore Girls, den ich schon oft gehört habe, ist durchaus gerechtfertigt, denn auch ich habe mir beim Lesen oftmals Stars Hollow vorgestellt. Auch der Stadtrat und die Versammlung, an der man gleich zu Anfang teilnehmen darf, erinnern sehr an die Serie. Jeanie und Logan sind zwei sehr sympathische Charaktere, denen man gerne folgt, aber auch die anderen Charaktere schließt man schnell in sein Herz, sodass man sich hier bereits auf die Folgebände freut, wenn eben diese ihre eigene Geschichte erhalten. Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen und freue mich schon auf die weiteren Bände.

Ein sehr berührendes Buch über das Sterben (müssen) und das Los-/Hinterlassen (können). Mich hat es sehr nachdenklich gemacht, da es Bernhard Schlink wie so oft meisterhaft gelingt, dass man sich den Protagonisten extrem nah fühlt und somit unweigerlich die Frage im Raum steht, wie man selbst mit einer solchen Situation umgehen würde.
Daphne glaubt sich am Ziel ihrer Träume. Mit Peter hat sie einen ganz wunderbaren Verlobten, sie steht kurz vor der Hochzeit.
Dann kommt Peter von seinem Junggesellenabschied und eröffnet Daphne, dass sie ausziehen muss, er sei in seine Jugendfreundin verliebt.
Und bei dem Ex genau dieser Jugendfreundin findet Daphne ein Zimmer und kann dort unterschlüpfen.
Langsam kommen sich Daphne und Miles näher, dann steht Peter wieder vor der Tür.


Eine sehr humorvoll erzählte Geschichte über eine nicht ganz so witzige Sache. Daphne wurde verlassen und muss trotzdem in der Stadt bleiben, denn sie kann ihren Job als Kinderbibliothekarin nicht einfach kündigen, aber sie zählt schon die Tage, wann es endlich möglich ist.
Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten, ich mochte den Schreibstil, ich mochte die warmherzige Erzähler und vor allem den Humor und das Ende. Einfach nur eine schöne Story.
Everett's new novel arrives so highly accoladed that the expectations are through the roof, which can be a disadvantage. Having never really read Twain, I kind of feel like "James" isn't for me and I disagree with other critics proclaiming that this retelling is fully enjoyable on its own. You might not have any troubles following the plot, but you will miss some of the more subtle hints and literary tricks. Having said that, I still had a great time reading it - Everett is a terrific storyteller, and he smoothly jumps between humour and the darker themes. Compared to his other novels that tend to be rather cynical in tone, with this one he really leans into a warmer, more human and ultimately life-affirming direction. For me, "James" works as a heartfelt adventure story that effortlessly tackles some very important topics (and I could not shake off Moon River for weeks).
I feel like there was a lot of unused potential here, which makes it even more sad that this novel (for me, at least) just didn't work. Yanagihara's great skill lies in sketching multi-layered, psychologically complex characters, which she so beautifully demonstrated in the microcosm that is her second novel "A Little Life". But "To Paradise" is conceptually the opposite - it is a macrocosm where her (still absolutely perfectly drawn) characters tend to fall apart. They are simply not suited to be stretched out across different storylines, bearing the same name not once but thrice, supposedly connecting societies in past and future, but actually not connecting anything. The result is some half-realized thing of a plot that does not really work as a literary experiment either. This is particularly frustrating because in each of the three stories taken on their own, there definitely was something important to be told - but the meaning of it seemed to get lost somewhere along the way.
In "Eine Leidenschaft", welches ursprünglich 1991 veröffentlicht und nun erneut von Suhrkamp herausgebracht wurde, widmet Annie Ernaux sich A., mit dem sie eine etwa einjährige Affäre hatte und von dem sie im Rahmen dieser Zeit - und noch weit über sie hinaus - geradezu besessen war. Weil er verheiratet ist und auch, weil er ohnehin kein allzu großes Interesse an ihr zu hegen scheint, verbringen die beiden eher flüchtige Momente miteinander, die sie jedoch durch ein endloses auf ihn Warten und an ihn denken miteinander verbindet. Im Kopf nimmt sie ihn mit zum einkaufen, zur Arbeit, in den Urlaub, spricht mit ihren Freunden nur über ihn - und fällt dabei höchstwahrscheinlich allen in ihrem Umfeld schrecklich auf die Nerven.
Ich muss gestehen, als ich das erste Mal etwas von Annie Ernaux gelesen habe, war mir diese abgrundtief ehrliche Frau nicht besonders sympathisch. Aber in "Eine Leidenschaft" ist mir ihre Offenheit doch irgendwie ans Herz gewachsen. Ich würde sie immer noch nicht als eine sonderliche Sympathieträgerin bezeichnen. Aber vielleicht ist auch eben genau das ihre Stärke, dass sie ganz frei und komplett ungefiltert über ihr Erlebtes schreibt, ohne zu erklären, zu rechtfertigen, zu beschönigen oder zu relativieren und uns damit ermöglicht, über Gefühle und Gedanken zu lesen, die man sich womöglich nicht mal selbst eingestehen würde.
Da ist es. Das Buch, was die Leser und das deutsche Bookstagram spaltet. Entweder wird das Buch zerrissen oder in den Himmel gehypt:

CLEOPATRA UND FRANKENSTEIN
Coco Mellors

Cleo und Frank verlassen zeitgleich eine Silvesterparty in New York und lernen sich im Fahrstuhl kennen.
Die Mitte 20-jährige Britin ist Kunststudentin, während der 20 Jahre ältere Frank eine Werbeagentur besitzt. Es scheint Liebe auf den ersten Blick zu sein. Völlig überstürzt heiraten sie kein halbes Jahr später.
Doch die Ehe steht unter keinem guten Stern: Cleo nimmt regelmäßig Drogen, während Frank zur Flasche greift. Beide kommen aus zerrüttenden Ehen und haben nie gelernt, Kompromisse einzugehen. Die Kluft zwischen ihnen wird immer größer, bis es irgendwann keinen Halt mehr gibt.

Harry und Sally" trifft "Ein wenig Leben ... - dieser Vergleich bringt es auf den Punkt!
Ich habe das Buch geliebt und mit unseren Protagonisten gelitten. Was für ein Drama.
Ich konnte mich zwar nicht mit Cleo, Frank, Quentin & Co identifizieren, dennoch habe ich das Buch buchstäblich inhaliert und weggesuchtet.
Keine leichte Kost und ja, es ist derb. Wer nur über Butterblümchensex lesen mag, der ist hier sicher ganz falsch - es geht hart zur Sache und eine Triggerwarnung muss ich euch auch noch geben:
TW: Suizid, Drogen-und Alkoholkonsum, Sex

Fazit:
Mega Buch, aber sicher nicht für jeden geeignet. Große Leseempfehlung von mir.
5/ 5
Bewertet mit 4,5 Sternen

Zum Buch:

Kurze Zeit war William kein Einzelkind, er hatte eine ältere Schwester, die als Kleinkind kurz nach seiner Geburt starb. Ob aus Angst noch ein Kind zu verlieren oder einfach aus Unfähigkeit, William wuchs völlig lieblos auf und das blieb so bis er anfing zu studieren. Dort lernte er Julia kennen. Julia hat noch drei Schwestern und einen ganz anderen Familienhintergrund. William und Julia kommen zusammen, sie heiraten und Julia plant das Leben des Paares.


Meine Meinung:

Die Kurzbeschreibung klang nach einem schönen Familienroman, nach einer großen Liebe zwischen William und Julia, nach Familienzusammenhalt und hat mich doch überrascht.
Erzählt wird aus unterschiedlicher Sicht, mal von William,vor allem der erste Teil des Romans wird aus seiner Sicht erzählt und hat mich sehr berührt, das Mitgefühl für William war groß. Aber auch aus Julias Sicht und der ihrer Schwestern. Nach und nach entschlüsselt sich die Story, wird spannend und einfühlsam erzählt. Julia konnte ich nicht immer leiden, ihre Schwester Silvie war mir da schon lieber. Ein Roman, den man nicht in ein paar Sätzen erzählt, er ist ganz schön umfänglich und hält einige Überraschungen bereit. Ich habe ihn gerne gelesen.
"Was wir im Stillen fühlten" ist eine wunderbare cozy Small-Town-Romance, die von Anfang an in die idyllische, aber nicht konfliktfreie Welt von Honey Creek entführt. Yara kämpft mit den Nachwirkungen ihrer toxischen Ehe, was ihr Dating-Leben und ihre Bemühungen um einen Neuanfang erheblich erschwert. Ihr Ex-Mann, eine einflussreiche Persönlichkeit in der Stadt, macht es ihr unmöglich, unbelastet weiterzuleben. Alex, der als Großstädter in die engmaschige Gemeinschaft eindringt, hat ebenfalls mit Vorurteilen zu kämpfen. Gemeinsam finden Yara und Alex jedoch einen Weg, sich gegenseitig zu unterstützen, und täuschen eine Beziehung vor, um die Stadt und Yaras Ex in die Irre zu führen.

Die Protagonisten sind authentisch und liebenswert, sodass es mir leichtfiel , sich mit ihnen zu identifizieren. Besonders Yaras und Alex' Entwicklung ist nachvollziehbar und angenehm gestaltet. Die anfänglichen Spannungen zwischen ihnen, die sich in hitzigen, manchmal kindischen Streitereien entladen, bieten eine unterhaltsame und zugleich berührende Grundlage für ihre Beziehung. Diese Konversationen sind nicht nur amüsant, sondern verleihen der Geschichte auch die nötige Leichtigkeit.

Cherry überzeugt mit ihrem emotionalen und poetischen Schreibstil, der mich regelrecht hat dahinschmelzen lassen . Die Geschichte fließt sanft und fängt die Emotionen der Protagonisten auf eindrucksvolle Weise ein. Besonders die dynamischen Gespräche zwischen Yara und Alex sind ein Highlight, die den Roman trotz seiner emotionalen Tiefe mit Humor und Charme ausbalancieren.

Insgesamt ist "Was wir im Stillen fühlten" eine berührende und mitreißende Kleinstadt-RomCom, die sich perfekt als Lektüre für den Herbst eignet. Die Mischung aus authentischen Charakteren, einer nachvollziehbaren Entwicklung und einer herzergreifenden, aber auch humorvollen Erzählweise macht dieses Buch zu einem echten Wohlfühlroman. Eine Geschichte über Neuanfänge, das Überwinden von Hindernissen und die Erkenntnis, dass auch nach dunklen Zeiten wieder Licht auf uns wartet.
"Unser Leben war Gwen immer als schrulliger, aber ereignisarmer Indie-Film erschienen. Und jetzt, sagte sie, sei er zu Ende." (S. 140) Hua Hsu hat ein Memoir mit einem ganz bestimmten Sound geschrieben: eins über Popkultur, Kalifornien, die 90er und die ersten Jahre an der Universität. Es ist auch, der Untertitel nimmt es bereits vorweg, ein Memoir über eine ungleiche Freundschaft. Der Autor beschreibt auf beeindruckende Weise die Annäherung zwischen zwei jungen Männern, die sich erst nicht verstehen wollen, dann unzertrennlich werden. Die Erkenntnis des Protagonisten: befreundet zu sein, heißt nicht, so ähnlich wie möglich zu sein, sondern ein Interesse am Leben des Anderen zu haben. Dieses Interesse, die klug und vielschichtig ausgearbeiteten Figuren der Freundesgruppe, die über Ken und Hua hinausreicht - alle am College und voller Tatendrang, viele von ihnen die ersten in der Familie, die in den USA geboren wurden - haben mir beim Lesen große Freude bereitet. Die Trauer, die Hua überfällt, als Kens Leben mit einem brutalen Raubüberfall endet, bleibt lange etwas abstrakt, wird erst ganz am Ende greifbar. Nichtsdestotrotz ist "Stay True" ein bewegender Text, und der aki-Verlag hat ihn einer wunderschönen Ausgabe, gespickt mit Originalfotos, herausgebracht.

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