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Drei Schwestern

Drama in vier Akten
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR5,20
Filialbestand
2xDussmann das KulturKaufhaus

Produktbeschreibung

»Nach Moskau!« und heraus aus dem bleiernen Alltag der Provinzstadt sehnen sich die drei Schwestern Mascha, Irina und Olga. Doch jede scheitert auf ihre Weise bei dem Versuch, in der Liebe und im Beruf Erfüllung zu finden. Wie sie und die Männer um sie herum einander verfehlen und Illusionen erliegen, zeigt der meisterliche Dramatiker Tschechow in den - jeweils Jahre des Lebens bündelnden - vier Akten dieses spannungsreichen Stücks von zeitloser Wahrheit; und setzt am Schluss sogar einen Hoffnungskeim.
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Details

ISBN/GTIN978-3-15-014443-5
ProduktartTaschenbuch
EinbandKartoniert, Paperback
VerlagReclam
ErscheinungsortDitzingen
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum22.06.2023
Reihen-Nr.14443
Seiten120 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.26760895
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.d7940c078a9a4808b747e15125bf76aa
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Was passiert, wenn ein 78-jähriger Mann nach dem Tode seiner Frau nicht mehr leben möchte? Der Mann ist weder krank noch depressiv, sondern einfach lebensmüde - er hat keine Freude mehr an seinem Leben.
Soll ein Arzt ihm dabei helfen und ihm ein Medikament, das ihn tötet, verschreiben? Oder soll der Arzt das ablehnen und damit riskieren, dass der Mann vom Balkon springt? Dieses birgt wiederum die Gefahr, dass der Suizid misslingt und der Patient paralysiert zurückbleibt.
Darf man selbst über sein Leben bestimmen?

GOTT
Ferdinand von Schirach
Ein Theaterstück

Der Ethikrat kommt zusammen und soll klären, ob Herr Gärtner mithilfe seiner Ärztin Suizid begehen darf.
Anwesend ist die Ärztin des Betroffenen, sein Rechtsanwalt, eine Rechtssachverständige sowie ein medizinischer und ein theologischer Sachverständiger.
Argumente dafür und dagegen werden aufgeführt, am Ende soll das Publikum entscheiden, ob Herr Gärtner das Medikament bekommt oder nicht.

Wie immer lässt Ferdinand von Schirach mich zum Fähnchen im Wind werden. In dem einen Moment denke ich: Na klar darf er über sein Leben entscheiden! Doch in der nächsten Sekunde kippe ich schon wieder um, genau in dem Moment, wo eine Frau sterben will, weil sie vor sechs Jahren, mit 25, bei einem Unfall ein Kind totgefahren hat. Sie konnte nichts dafür. Alle haben mir verziehen, aber ich selbst kann mir nicht verzeihen. (S. 106) Nein, natürlich darf diese Frau sich nicht umbringen!
Ferdinand von Schirach ist ein Meister der Erzählkunst, man wird in die Geschichte eingesogen und kann sich dem sensiblen und hochemotionalen Thema nicht entziehen.
Ein wunderbares Buch zum Diskutieren, hervorragend auch für die Oberstufe im Ethikunterricht geeignet.
Ein schmales Buch, das schnell gelesen ist und lange nachwirken wird.

Am Ende bleibt die Frage: Darf man Gott spielen?
5/ 5
In Bernhard Schlinks 1. Drama (man mag es bei dem gelungenen Arrangement kaum glauben) führt eine Gruppe von 5 Abiturient:innen und ihr Geschichtslehrer eine mehrere Tage umfassende Diskussion über das Stauffenberg-Attentat und inwiefern ein solches zu einer anderen Zeit mehr Sinn ergeben hätte und ob es heutzutage ebenfalls gerechtfertigt werden könnte? Die Jugendlichen vertreten dabei sehr unterschiedliche (gemäßigte & radikale) Ansichten, der Lehrer scheint an vielen Stellen überfordert. Alle schauen düster in eine Zukunft, in der rechte Parteien einen Aufschwung verzeichnen und die große Masse schweigend zuschaut. Doch rechtfertigen angenommene Zukünfte einen präventiven Tyrannenmord ? Darin können und wollen sich die handelnden Personen gar nicht einig werden. Ihre persönlichen Schicksale und Abhängigkeiten spielen außerdem mit in das Geschehen und lassen am Ende eher ein zerstrittenes Kollektiv zurück. Die Handlungsmöglichkeiten gegen ein autokratisches System werden immer wieder aufgerollt, der Text wird letztlich zum Plädoyer, ins Handeln zu kommen und von vermeintlich "einfachen" Lösungen abzusehen. Die Demokratie als schützenswertes Gut ist uns einfach zur Selbstverständlichkeit geworden. Dabei braucht sie uns genau jetzt.
Kammerspiele mit großem Eskalationspotential sind eigentlich genau meins, wenn es um Dramen geht und das Autor:innen-Duo Hübner/Nemitz legt hier ein interessantes Zeitstück vor. Zu Beginn - ein Politiker, der eine Frau besucht, deren Sohn er vor zwei Wochen überfahren hat, der nun mit Beinamputation und Knochenbrüchen im Krankenhaus liegt. Auf Schuldfragen folgen Beschwichtigungen, folgen Wut und Verzweiflung. Der hinzukommende Neffe der Frau heizt die ganze Diskussion auf und lässt alle Figuren aneinander scheitern und vorbeireden. Die beengte Wohnung, die wenige Zeit und die schnellen Dialoge sorgen für eine klaustrophobische Atmosphäre, die sich immer weiter zuspitzt. Letztlich bleibt das Drama ein Lehrstück darüber "wie Politiker daran scheitern, eine Sprache zu finden, um mit den Enttäuschten wieder in einen Dialog zu gelangen" und lässt m. E. leider doch zu viel offen, egal wie sehr es sich sprachlich an aktuelle Diskurse anzupassen weiß.
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Autor/in

Anton Pawlowitsch Tschechow (29.1.1860 Taganrog - 15.7.1904 Badenweiler) ist einer der produktivsten russischen Schriftsteller des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Der Sohn eines kleinen Kaufmanns verfasste in den 23 Jahren seiner schriftstellerischen Laufbahn über 600 literarische Werke. Tschechow praktiziert als Arzt häufig unter Verzicht auf Bezahlung und nutzt seine medizinisch geschulte Beobachtungsgabe für seine gesellschaftlichen, oft ironischen Charakterstudien. Als prägend erweist sich ein dreimonatiger Aufenthalt in der als Strafkolonie genutzten Insel Sachalin im Rahmen einer Volkszählung im Jahre 1890. Seine Dramen wie Die Möwe«, »Der Kirschgarten«, »Drei Schwestern«, »Iwanow« oder »Onkel Wanja« sind menschennahe, tragikkomische Aufarbeitungen seiner Beobachtungen. Mit seinen kurzen, pointierten Erzählungen wie »Der Mann im Futteral«, »Die Dame mit dem Hündchen« oder »Die Wette« hat er großen Einfluss auf das Genre der modernen Kurzgeschichte.Tschechow wurde zu Lebzeiten dreimal ausgezeichnet: 1888 Puschkin-Preis, 1899 mit dem Sankt-Stanislaus-Orden dritten Grades, seine ab 1900 bestehende Mitgliedschaft in der Akademie der Wissenschaften legte er aus Protest in den Tumulten um Maxim Gorki wieder ab. 1990 wurde Tschechow anlässlich seines 130. Geburtstages mit einer sowjetischen 1-Rubel-Gedenkmünze geehrt. Seit 1983 trägt der Asteroid »Chekhov« seinen Namen.

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