Wissenschaftliche Texte der "vormodernen" Welt konfrontieren die modernen Bearbeiter und Rezipienten mit besonderen Problemen: Eine Übertragung in den zeitgenössischen Wissenschaftsjargon ebnet womöglich die Fremdheit der Konzepte ungebührlich ein, während eine die Perspektive der Texte selbst betonende Wiedergabe Gefahr läuft, fachfremde Interessenten an inadäquate, oft veraltete, wenn auch leichter lesbare Übersetzungen zu verweisen. Wie wird man den Texten gerecht, ohne in die Falle einer gut gemeinten, aber fehlerhaften relativistischen Perspektive zu geraten? Was macht überhaupt die Wissenschaftlichkeit einer antiken Erkenntnisbemühung aus? Sind die Texte über die Feststellung hinaus, "wie es einst gewesen", für uns von Interesse? Ausgewiesene Kenner ihrer jeweiligen Fachgebiete bieten Fallstudien u. a. aus den Bereichen der Medizin, Astronomie, Mathematik sowie methodologische Überlegungen zur Lösung des Übersetzungsproblems.
Medicine, astronomy, dealing with numbers even the cultures of the "pre-modern" world offer a rich spectrum of scientific texts. But how are they best translated? Is it sufficient to translate the sources into modern scientific language, and thereby, above all, to identify their deficits? Or would it be better to adopt the perspective of the sources themselves, strange as they are, only for them not to be properly understood by modern readers? Renowned representatives of various disciplines and traditions present a controversial and constructive discussion of these problems.