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Die aufhaltsame Wirkungslosigkeit eines Klassikers

Brecht-Studien
E-BookEPUBDigital Watermark [Social-DRM]E-Book
EUR13,99

Produktbeschreibung

Der bedeutende Brecht-Forscher Jost Hermand zeigt in seiner neuesten Studie, dass die vielfältigen Werke und Schriften von Bertolt Brecht von einer geradezu "universalen" Weltsicht zeugen. Ob zu Fragen nach Krieg und Frieden, faschistischen Bedrohungen, Problemen des Sozialismus, einem besseren Verhältnis zur Natur, einer Kritik an der marktwirtschaftlichen Unterhaltungsindustrie, einer neuen Moral jenseits bürgerlicher Konventionen und vielen anderen Themen mehr - immer wieder setzt Brecht zu neuen Lösungsversuchen an, die bis heute bedenkenswert sind. Er zeigt uns Möglichkeiten auf, in Politik, Wissenschaft und Kultur andersartige, sich gesamtgesellschaftlich auswirkende Verhältnisse anzustreben, die einen wahrhaft kommunitaristischen Charakter haben.
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Details

Weitere ISBN/GTIN9783957491671
ProduktartE-Book
EinbandE-Book
FormatEPUB
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
ErscheinungsortBerlin
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum27.05.2018
Reihen-Nr.137
SpracheDeutsch
Dateigrösse3621567 Bytes
Artikel-Nr.11463689
KatalogVC
Datenquelle-Nr.3888546
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Odysseus, den listenreichen kennt man als Lesende antiker Epen&Dramen gut und doch überraschte mich seine Durchtriebenheit in Sophokles "Philoktet"-Stück aufs Neue. Philoktet wurde einst von seinen Gefährten auf der Insel Lemnos ausgesetzt wegen einer magischen Fußwunde, die nicht verheilte und ihn quält. Nun kehren Odysseus und Neoptolemos zurück, um den Versehrten doch mit nach Troja zu nehmen. Ohne seinen Bogen kann die Schlacht um die Stadt nämlich nicht gewonnen werden, so wurde es prophezeit. Statt bedürfnisorientiert zuerst auf höhere Heilungschancen in Troja hinzuweisen, versuchen die beiden Philoktet seinen Bogen abzunehmen. Rhetorisches Geschick sieht für moderne Lesende vermutlich anders aus. Odysseus ist einfach nicht zu vertrauen. Da muss erst Neoptolemos sein Gewissen aktivieren und ein Herakles dank des Theatercoups Deus ex Machina auf die Bühne geholt werden, damit das Ganze versöhnlich ausgeht. Ihr Alten Griechen, ihr seid Konfliktschürer, keine Problemlöser. Hach.
Odysseus, den listenreichen kennt man als Lesende antiker Epen&Dramen gut und doch überraschte mich seine Durchtriebenheit in Sophokles "Philoktet"-Stück aufs Neue. Philoktet wurde einst von seinen Gefährten auf der Insel Lemnos ausgesetzt wegen einer magischen Fußwunde, die nicht verheilte und ihn quält. Nun kehren Odysseus und Neoptolemos zurück, um den Versehrten doch mit nach Troja zu nehmen. Ohne seinen Bogen kann die Schlacht um die Stadt nämlich nicht gewonnen werden, so wurde es prophezeit. Statt bedürfnisorientiert zuerst auf höhere Heilungschancen in Troja hinzuweisen, versuchen die beiden Philoktet seinen Bogen abzunehmen. Rhetorisches Geschick sieht für moderne Lesende vermutlich anders aus. Odysseus ist einfach nicht zu vertrauen. Da muss erst Neoptolemos sein Gewissen aktivieren und ein Herakles dank des Theatercoups Deus ex Machina auf die Bühne geholt werden, damit das Ganze versöhnlich ausgeht. Ihr Alten Griechen, ihr seid Konfliktschürer, keine Problemlöser. Hach.

Autor/in

Jost Hermand, geboren 1930 in Kassel, lebt in Madison, Wisconsin, USA. Prof. em. für Neuere deutsche Kulturgeschichte an der University of Wisconsin, Dr. h. c. der Universität Kassel und Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin.Ausgewählte Veröffentlichungen: Deutsche Kunst und Kultur von der Gründerzeit bis zum Expressionismus (mit Richard Hamann), 5 Bde., Berlin 1959-1977; Synthetisches Interpretieren. Zur Methodik der Literaturwissenschaft, München 1968; Die Kultur der Weimarer Republik (mit Frank Trommler), München 1978; Bertolt Brecht: Über die bildenden Künste, Frankfurt a. M. 1983; Die Kultur der Bundesrepublik 1965-1985, München 1988; Als Pimpf in Polen. Erweiterte Kinderlandverschickung 1940-1945, Frankfurt a. M. 1993; Mit den Toten reden. Fragen an Heiner Müller (mit Helen Fehervary), Köln 1999; "Das Ewig-Bürgerliche widert mich an". Brecht-Aufsätze, Berlin 2001; Kultur in finsteren Zeiten. Nazifaschismus, Innere Emigration, Exil, Köln 2010; Die Toten schweigen nicht. Brecht-Aufsätze, Frankfurt a. M. 2010; Unerfüllte Hoffnungen. Rückblicke auf die Literatur der DDR, Oxford 2012; Freunde, Promis, Kontrahenten. Politbiographische Momentaufnahmen, Köln 2013; Vorbilder. Partisanenprofessoren im geteilten Deutschland, Köln 2014; Das liebe Geld! Eigentumsverhältnisse in der deutschen Literatur, Köln 2015; Die Wenigen und die Vielen. Trägerschichten deutscher Kultur von den Anfängen bis zur Gegenwart, Köln 2017.

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