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The Stories of Breece d'j Pancake

BookPaperback
EUR18,50

Product description

Breece D'J Pancake cut short a promising career when he took his own life at the age twenty-six. Published posthumously, this is a collection of stories that depict the world of Pancake's native rural West Virginia.
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Details

ISBN/GTIN978-0-316-71597-3
Product TypeBook
BindingPaperback
FormatTrade paperback (US)
Publishing date01/07/2002
LanguageEnglish
SizeWidth 141 mm, Height 209 mm, Thickness 19 mm
Weight178 g
Article no.5722506
CatalogsLibri
Data source no.A2660351
Product groupBU112
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Von Realität und Fiktion und davon, dass man manchmal gar nicht wissen will, mit was davon man es eigentlich gerade zu tun hat.
In seiner Kurzgeschichtensammlung erzählt Sasa Stanisic von so ziemlich allem, vom allwöchentlichen Doppelkopf und dem Flirten auf dem Friedhof bis hin zum Stehenbleiben der Zeit und einem Anproberaum für die Zukunft. Er setzt sich selbst keine Grenzen und tut es damit seinen - im Übrigen absolut liebenswerten - Figuren gleich, die im Laufe des Buches eine eigene Dynamik entwickeln, sich an keine Regeln oder Grenzen halten und sich schonmal gar nicht vorschreiben lassen, wann ihre Geschichte endet. Sie nehmen sich einfach eine weitere und danach noch eine weitere Kurzgeschichte, treten irgendwann später nochmal auf, nur um kurz Hallo zu sagen oder aber erneut eine Hauptrolle einzunehmen und finden sich dann plötzlich in der letzten Kurzgeschichte mit allen anderen Figuren zusammen, scheinbar nur, um sich von uns zu verabschieden und das obwohl wir doch noch gar nicht bereit sind, dieses fantastische Buch aus der Hand zu legen.
Windstärke 17 ist die Fortsetzung zu Caroline Wahl s Debütroman 22 Bahnen, in dem die Hauptprotagonistin Tilda war. In dem zweiten Teil steht nun ihre kleine Schwester Ida im Mittelpunkt. Der Roman knüpft zeitlich gesehen nicht direkt an den Vorgänger an. Ida ist mittlerweile erwachsen und muss über den Tod ihrer Mutter hinwegkommen. Hierzu ist sie auf den Weg zu Tilda nach Hamburg. Doch unterwegs beschließt sie einfach in einen anderen Zug zu steigen, welcher sie nach Rügen bringt. Dort fängt sie in der Robbe an zu arbeiten, bis sie zusammenbricht und von da an bei Kurz und Marianne ein liebevolles zu Hause bekommt. Ida leidet sowohl unter dem Tod ihrer kranken Mutter als auch den Traumata aus ihrer Kindheit. Doch wird sie in der Lage sein diese aufzuarbeiten?
Ich muss sagen, dass ich den ersten Teil besser fand und auch die Hauptprotagonistin mir mehr zugesagt hat. Ich habe aber im Laufe des Buches meinen Frieden mit der Figur Ida geschlossen. Die Idee die Geschichte der Schwestern weiter zu erzählen finde ich super und auch gelungen. Daher empfehle ich erst 22 Bahnen zu lesen und dann Windstärke 17. Auch wenn es kein Problem ist dieses Buch unabhängig zu lesen, da die Autorin genügend Erklärungen mitliefert, damit man die Geschichte versteht. Dennoch glaube ich es wird runder, wenn man Teil eins auch gelesen hat.
Wenn für mich auch nicht so gut wie das Debüt, ist dieses Buch eine gelungene Fortsetzung und eine klare Empfehlung.
Die zurücksteckende Frau
Putzzwang im Reihenhaus - so sieht die Eherealität der 30jährigen Erzählerin aus. Glücklich mit der kleinen Tochter Paula, aber entfremdet vom 19 Jahre älteren Musikdirektor.
Anfangs freute ich mich daher über das Ausbrechen der schriftstellernden Protagonistin, die die nächste Age Gap-Beziehung mit Tosch, einem Schweizer Autoren, eingeht. Doch auch wenn er immer mit Schreibtipps dienen kann, laufen die meisten Dinge dann nach seinen Bedürfnissen ab. Die Bekannten seiner Partnerin lernt er nie kennen, das Leben spielt sich teilweise mit ihr und ihrer Tochter und sonst in seiner (Literatur-)Welt nach seinen Regeln ab. Vor 12 Uhr mittags bei ihm anrufen - nein danke.
Lange Zeit hat es mich sprachlos zurückgelassen, wie Tosch sich oft aus der Affäre gezogen hat - für mich ein sehr verletzendes Verhalten, z. B. wenn er sich nicht um die kranke Partnerin kümmert.
Trotzdem ist neben dem Lehrmeistertum auch Liebe, Respekt und Spaß zu verspüren. Gemeinsame Familienurlaube und Restaurantbesuche stehen auf dem Programm - doch es ist klar, wer hier mehr seiner Zeit und Liebe investiert und dann doch Die vorletzte Frau werden könnte.
Der Roman von Katja Oskamp hat autobiografische Züge, wer mehr über das Leben der Schriftstellerin erfahren mag, ist hier gut bedient. Erwartet hatte ich allerdings einen fiktiven Age Gap-Roman, doch der Altersunterschied wird gar nicht so stark beleuchtet - zumindest nicht, wie das Umfeld der Erzählerin darauf reagiert. Auch eine Bewertung der Tochter bleibt aus. Das fand ich etwas schade.
Für mich ein Roman rund um verschiedene Abhängigkeiten und die Vergänglichkeit, der mich auch ein wenig an Judith Hermanns Wir hätten uns alles gesagt , erinnert hat.
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, zum falschen Buch gegriffen zu haben. Marzahn, mon amour mit den Fußpflegegeschichten der Autorin - darauf habe ich nun richtig Lust bekommen!
»vom Ende der Einsamkeit« war eins der schönsten Bücher, die ich jemals gelesen habe und es wird noch ganz lange in meinem Herzen &; in meinem Kopf weiterleben.
Die Geschichte von Jules, Alva, Marty und Liz hat so doll geschmerzt, aber mir auch sehr viel Hoffnung gegeben.
Vor allem bin ich mal wieder von Benedict's Schreibstil beeindruckt. Ich verwendet so "einfache &; alltägliche" Worte, die aber so tief gehen. Ich bin sprachlos.

Neues Lieblingsbuch! Absolute Weiterempfehlung
Die schönste Version´ beginnt mit einem Streit zwischen Jella und Yannick, der so eskaliert, dass Yannick Jella schlägt. Dabei scheint sie Beziehung der beiden von außen so ideal und liebevoll.
Doch eigentlich wird hier Jellas Geschichte erzählt. Mit Rückblicken wird geschildert, wie sie Anfang der 2000er Jahre zur Frau aufwächst, und dabei bereits in ihrer Jugend mit sexuellen Übergriffen konfrontiert wird.
Neben den Rückblicken wird parallel erzählt, wie Jella, die nach dem Streit Flucht in ihr Elternhaus ergriff, nun versucht, mit ihrer jetzigen Situation umzugehen.

Das Buch schafft es immer wieder einen gefühlsmäßig mitzunehmen. Gerade viele Frauen, die in diesen Jahren aufgewachsen sind, werden vieles an Jellas Sozialisierung wiederkennen können.

Sprachlich ist das Buch so gestaltet, dass man sich bereits durch Form und Sprache in Jellas Gedanken wiederfindet. Ich finde Jellas durchwühlte Gedanken und durchmischte Gefühle werden dadurch gut wiedergegeben. Das Weglassen von Anführungszeichen ist in diesem Fall gut gelungen und passt sehr gut zum Schreibstil.
Wunderschön und bewegend
In ihrem Roman "Der Bademeister ohne Himmel" erzählt die österreichische Autorin Petra Pellini die Geschichte der 15-jährigen Linda, die nicht glücklich ist und daran denkt, vor ein Auto zu laufen. Es gibt nur zwei Menschen, die sie davon abhalten: ihr Freund Kevin, den sie seit 6 Jahren kennt und der zunehmend an der Menschheit verzweifelt, und der 86-jährige Hubert, der im gleichen Haus wohnt wie sie. Hubert war 42 Jahre lang Bademeister im Strandbad, nun ist er demenzkrank. Seine Frau Rosalie ist vor 7 Jahren verstorben. Er wird von der Polin Ewa betreut, einer 24-Stunden-Pflegekraft. An drei Nachmittagen pro Woche kümmert sich Linda um den alten Herrn, damit Ewa etwas Zeit für sich hat.

Wir erleben Linda, Hubert und Ewa über einen relativ kurzen Zeitraum, während dessen Hubert immer mehr in seiner eigenen Welt versinkt. Linda weiß intuitiv, wie sie mit ihm umzugehen hat, ohne ihn noch mehr zu verwirren. Sie geht beruhigend und verständnisvoll auf ihn ein, versucht, seine Erinnerungen, die ihm zunehmend entgleiten, wieder einzufangen. Wenn er fragt, wo seine Frau ist, sagt sie ihm nicht, dass Rosalie bereits seit langem tot ist, sondern erklärt ihre Abwesenheit mit einem Einkauf. Linda fühlt sich sehr wohl bei Hubert und der herzlichen und zupackenden Ewa, viel wohler als bei ihrer Mutter, von der sie sich wegen der Schule ständig gestresst fühlt und die nach der Scheidung von Lindas Vater mal wieder einen neuen Freund hat.  

Das Buch ist in schöner Sprache aus Sicht der jugendlichen Ich-Erzählerin Linda geschrieben. Es liest sich flüssig, die Figuren sind sehr liebevoll und vollkommen authentisch beschrieben. Die Autorin, die selbst lange in der Pflege demenzkranker Menschen tätig war, schildert Huberts Krankheitsverlauf mit viel Empathie und einer großen Portion Humor, dabei vollkommen realistisch, ohne Übertreibungen und ohne Rührseligkeiten.

Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen, sie hat mich begeistert, zutiefst berührt und sehr nachdenklich gemacht. Es geht in dem Buch zwar in erster Linie um das wichtige Thema Demenz und den Umgang damit, es wird aber auch sehr anschaulich verdeutlicht, in welcher Situation sich die ausländischen Pflegekräfte befinden, die fern der Heimat nahezu rund um die Uhr tätig sind und welchen Problemen und Belastungen sie ausgesetzt sind. Auch die Überforderung der Angehörigen ist sehr eindrücklich am Beispiel von Huberts Tochter beschrieben. 

Absolute Leseempfehlung für dieses wunderbare Buch, das bereits jetzt zu meinen diesjährigen Lesehighlights gehört und mich noch lange beschäftigen wird!
Für Oscar stand es schon seit Kindertagen fest, er studiert später Mathematik. Jetzt endlich beginnt für den hochbegabten aber leicht autistischen jungen Mann sein Studium. Erstaunt über die Fülle der ersten Vorlesungen wird er auf eine Frau aufmerksam die auf dem ersten Blick so gar nichts mit den ganzen jungen Leuten zu tun hat. Sie wird sogar als Putzfrau gehalten. Ausgerechnet Oscar findet einen guten Draht zu der Frau und unterstützt sie bei ihrem Studium.

Zugegeben, Mathematik ist so gar nicht mein Fach und ich war erst mistrauisch ob ich das Buch lesen soll. Die mathematischen Rätsel und die Theorien habe ich nicht nachvollziehen können, war aber auch okay für mich. Der Schreibstil dieses außergewöhnlichen Buches hat etwas fesselndes.

Während man sich manchmal über den besserwisserischen Ton von Oscar ärgert, holt einem die patente Art von Moni wieder zurück. Sie ist einfach eine patente Frau und Oma. Das Buch hat einfach etwas besonderes an sich und ich habe manchmal herzhaft lachen können.
Wenn uns die heutigen Wahlmöglichkeiten, wie man sein Leben gestalten möchte, manchmal überwältigen, muss man nur 50 Jahre zurückschauen: den Hof der Eltern übernehmen, eine Rolle als Pfarrersgattin spielen, die eigene Sexualität verleugnen... Ewald Arenz schreibt über die Enge von Leben, die zwar Sicherheit verleiht, aber auch jede individuelle Entfaltung oder Entwicklung verhindert. "Zwei Leben" ist ein berührender Roman über zwei Frauen, die versuchen selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten. Sehr lesenswert und nachklingend schön.
Avery, Bonnie, Nicky und Lucky sind vier Schwestern. Nicky verstirbt und lässt die drei anderen allein zurück, wodurch sich ihre Leben komplett ändern. Ein Jahr später treffen sie sich wieder, um den Verkauf ihres Elternhauses zu verhindern.

Die Schwestern haben alle kein einfaches Leben. Jeder von ihnen hat ein Päckchen zu tragen und droht abzustürzen. Anfangs habe ich mich schwer getan, mit den Schwestern warm zu werden, die Ausnahme hier ist Bonnie. Sie mochte ich bereits am Anfang und das hat sich auch nicht im Verlauf des Buches nicht geändert. Bei Lucky und Avery ist es mir zu viel Drama gewesen, jedoch hat mir ihre Entwicklung im Verlauf des Buches sehr gefallen. Über Nicky erfährt man für mein Empfinden leider zu wenig, ich hätte da ein Kapitel aus ihrer Sicht interessant gefunden.
Mir hat die Darstellung der Schwesternbande gut gefallen und ich finde die auch sehr realistisch dargestellt. Ab und zu gibt es Streit, doch in den wichtigen Momenten ist man füreinander da.
Der Hauptaspekt der Handlung ist das Zusammenkommen der drei. Doch das passiert erst am Ende, die meiste Zeit über erfährt man etwas über das Leben der Geschwister und auch ihrer Fehler und Probleme, was sie letztendlich dazu gebracht hat, in die Wohnung zurückzukehren.
Das Buch behandelt einige wichtige Themen, wie Drogen- und Alkoholsucht, leichte Kleptomanie, Fremdgehen und Abhängigkeit im allgemeinen. Ich finde es nicht schlecht, wenn solche Themen aufgegriffen werden, jedoch hatte ich hier manchmal das Gefühl, dass man es etwas erzwungen hat und immer mehr einbauen wollte. Das von einer sechsköpfigen Familie nur zwei ohne solche Probleme sind, finde ich doch ziemlich unrealistisch.
Der Schreibstil ist sehr mitreißend und leicht zu lesen, weshalb man sich leicht in die Charaktere hineinversetzen kann und gut vorankommt. Jedoch musste ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen, doch je länger ich gelesen habe, desto angenehmer wurde es für mich.
Das Cover finde ich sehr passend. Die Frau auf dem Cover sieht für mich einerseits traurig aus und andererseits so, als hätte sie einen neutralen Gesichtsausdruck, was mir richtig gut gefällt.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine mitreißende und berührende Geschichte über Schwestern lesen möchte, die versuchen, ihr Leben nach einem Verlust wieder auf die Reihe zu bekommen. Die aufgegriffen Themen sind wichtig und die Entwicklung der Charaktere ist überzeugend.
Mit dem Feind im Bett(, Kopf und Herz)

Schon das Cover gab Grund zur Freude: Auch in der Übersetzung wurde das Original-Cover verwendet. Mir haben diese schon bei den bisherigen Büchern etwas besser gefallen, aber das ist vermutlich Geschmackssache (wie so vieles).

Ich kam recht gut in die Geschichte rein. Ali Hazelwood hat für mich ein unglaubliches Talent, eine ganz bestimmte Dynamik zwischen den Figuren zu entwickeln. Durch den Perspektivwechsel konnte ich viele, von beiden Seiten etwas unbeholfenere Situationen gut nachvollziehen und ihnen vielleicht sogar den ein oder anderen Fehltritt nachsehen.

Tatsächlich hat die Autorin hier in Sachen Spice noch mal eine Schippe drauf gelegt. Nein, eigentlich sind es eher 2 bis 3 Schippen. Mir hat es recht gut gefallen, das waren für mich einfach Rue und Eli. Das war einfach die gegenseitige Anziehung, einfach ihr "Ding". Genauso wie die Geschichten aus ihrer Vergangenheit, die sie sich immer wieder erzählten. Ich empfand auch diese Momente danach, die Akzeptanz füreinander sehr schön. Es war ungewöhnlich und auch in einer Weise berührend.

Die Handlung und deren Verlauf hat mir ebenfalls gut gefallen. Ab einem gewissen Punkt habe ich zwar geahnt, wie es verlaufen würde, aber der Weg dahin hat mir gut gefallen. Das Ganze wurde durch die guten Nebencharaktere noch weiter belebt.

Der Schreibstil war wieder super angenehm zu lesen. Ich konnte wieder förmlich durch die Seiten fliegen. Auch, wenn es nichts mein Lieblingbuch der Autorin ist, hat es mir wieder sehr gut gefallen.
Zeitloses Highlight
Das Wesen des Lebens wurde in Finnland zu einem großen Überraschungserfolg und wird derzeit in über 20 Sprachen übersetzt, unter anderem ins Deutsche! Und das ist ein großes Glück, denn auch mir gefiel der erste Roman der Wissenschaftlerin und Schriftstellerin wirklich ausgesprochen gut!

Es ist einer dieser seltenen Romane, die bei mir dieses gänsehauterzeugende Gefühl von grandioser Universalität verursachen, die losgelöst vom Zeitgeist ist. Die mir eine kleine Ahnung vom großen Ganzen schenken.

Das liegt auch daran, dass die Handlung des Romans mehrere Jahrhunderte umspannt und auf verschiedenen Kontinenten spielt, beginnend 1741 mit der
Großen Nordischen Expedition im Nordmeer, an der der deutsche Arzt und Naturwissenschaftler Georg Wilhelm Steller teilnimmt. Dort entdeckt und beschreibt er die nach ihm benannte und später ausgestorbene, riesige Seekuh zum ersten Mal.
Dieser erste Teil liest sich wie eine Abenteuergeschichte und trifft so zu 100% meinen Lesegeschmack.
Das Schicksal und die Geschichte der Stellerschen Seekuh, beziehungsweise ihres Vermächtnis, zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman und durch die Jahrzehnte.

Turpeinen zeigt nicht nur anhand des Verschwinden der friedlichen Seekuh, wie der Mensch in seiner Gier zerstörerisch in die Natur eingreift, sondern auch am Beispiel vieler anderer Tierarten. Es fällt mir besonders auf, dass Turpeinen nicht den Weg einer betroffenen und plakativen Anklage geht, sondern vielmehr die enge Verbindung und das komplexe Wechselspiel von Mensch und Natur im Wandel der Zeit herausarbeitet.
Selbst unbedeutend erscheinende Freizeitbeschäftigungen wie beispielsweise das lange als beliebtes Hobby betrachtete Sammeln von seltenen und bunten Vogeleier können ganze Bestände dezimieren oder ausrotten. Noch wesentlich größere Auswirkungen auf das sensible Gleichgewicht unserer Erde haben Kolonialismus, Bevölkerungswachstum und technische Entwicklungen.

Turpeinen beschreibt aber auch wie sich die theoretischen Ansätze und praktischen Techniken in der Dokumentation und Vermittlung von naturwissenschaftlichen Informationen geändert haben und sich immer weiterentwickeln.

Ich mag die von Turpeinen entworfenen Figuren, die auf echten historischen Persönlichkeiten und Recherchen beruhen, unheimlich gerne. Sie fügt den bekannten Daten einen fiktiven Charakter hinzu, der von einem hoffnungsvollen und philanthropischen Menschenbild zeugt, trotz des unleugbaren und unveränderlichen Zerstörungswillen der Menschen im allgemeinen. Das tut mir gut und hilft gegen meinen Zynismus.

Ich würde wirklich sagen Das Wesen des Lebens war ein echtes zeitloses Highlight für mich, das in mir den Wunsch geweckt hat, bald wieder eines der größeren naturhistorischen Museen in meinem weiteren Umfeld zu besuchen.
3,5/5⭐️

Funny Story von Emily Henry / Rezension 🍋🍋

Inhalt und Meinung:
Ich habe bisher alle Bücher von Emily Henry gelesen, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an ihr neuestes Buch. Darum geht s:

Daphne und Miles wurden verlassen und ihre Ex-Partner sind jetzt miteinander verlobt... Kurzerhand gründen sie notgedrungen eine WG und um ihre Verflossenen zu ärgern, beschließen sie auch noch so zu tun, als wären sie zusammen...

Wir lesen aus der Sicht von Daphne, es gibt einige Rückblicke, aber zum Großteil geht die Handlung einfach chronologisch voran. Ich persönlich habe mir eine ganz andere Geschichte vorgestellt, als wie die Geschichte schlussendlich gelaufen ist. Deshalb lese ich oft den Klappentext gar nicht, denn dann können die Erwartungen nicht enttäuscht werden.

Ich musste an sehr vielen Stellen laut lachen, das hat mir sehr gut gefallen. Auch die Beziehung zwischen Daphne und Miles war ein romantischer Slow burn, der nach meinem Geschmack war. Das angekündigte Fake dating habe ich komplett vermisst. Wenn überhaupt, dann war es friends to lovers und Freunde sind sie eben notgedrungen aus Zufall geworden.

Die Geschichte war typisch Emily Henry sehr lang und sehr detailreich, dadurch sind für mich die Gefühle etwas auf der Strecke geblieben, habe irgendwie Herzschmerz - Momente vermisst und deshalb konnte ich leider nicht 100% mitfiebern.

Habe viel zu lange gebraucht um zu verstehen, was das mit den Zitronen soll (für mich der beste und schönste Farbschnitt überhaupt) 🍋😂 - when life gives you lemons, make lemonade 🌷🍋😍.

Empfehlung für Emily Henry Fans - das Buch ist vom Aufbau und Stil so wie erwartet, aber inhaltlich etwas anders als gedacht.

3,5/5 ⭐️⭐️⭐️
Mit Stefanie Sargnagel ist es überall schön. Sogar mitten in Iowa, wo (sowieso schon, ohne Auto jedoch erst recht) jeglicher Hund begraben ist, Dosenbohnen nach Cola schmecken und auf Tinder vornehmlich in Camouflage und mit erlegtem Tier posiert wird. Hier gibt sie Unterrichtsstunden in Humor und Deutsch; die Uni in Grinnell scheint eine kleine weltoffene Enklave in kulturell eher kargem Gebiet zu sein. Umso größer ist die Freude, Frau Sargnagel auf ihrem Trip dorthin zu begleiten, denn ihr neugieriger Blick auf Menschen, Gepflogenheiten und sich selbst ist gewohnt lakonisch und lustig, gelegentlich derbe, immer pointiert. Die sarkastisch-informativen Fußnoten von Stefanies Mitreisender und-bewohnerin Christiane Rösinger ( a famous german singer-songwriter, begeistert auch Student*innen im mittleren Westen) runden den Text aufs vortrefflichste ab.
Ach, wäre ich doch dabei gewesen bei ihren Ausflügen zum Supermarkt, zur haunted barn oder in die kuriosen Kaufläden der Amana Colonies...
Aber zum Glück gibt es ja dieses Buch!
Einfach nur gut.
Wenn uns die heutigen Wahlmöglichkeiten, wie man sein Leben gestalten möchte, manchmal überwältigen, muss man nur 50 Jahre zurückschauen: den Hof der Eltern übernehmen, eine Rolle als Pfarrersgattin spielen, die eigene Sexualität verleugnen... Ewald Arenz schreibt über die Enge von Leben, die zwar Sicherheit verleiht, aber auch jede individuelle Entfaltung oder Entwicklung verhindert. "Zwei Leben" ist ein berührender Roman über zwei Frauen, die versuchen selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten. Sehr lesenswert und nachklingend schön.
Spurensuchen kann jeder, aufs Finden kommt es an!

Gestaltung:
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Passend für einen Fantasy-Krimi ist das Titelbild gestaltet. Man sieht nur die Schattenrisse und die Baumwurzel mit der Axt. Alles ist in roten und schwarzen Farben gehalten. Man fühlt sich wie ein heimlicher Beobachter und wird neugierig. Dass etwas Schlimmes passiert ist, deuten die Blutstropfen an, die von der Baumwurzel hinunter tropfen. Wie es sich für einen Fantasy-Roman gehört, findet man am Anfang eine Karte des fiktiven Landes, und es befinden sich im Buch verteilt mehrere Schwarz-Weiß-Illustrationen, die die beschriebenen Szenen veranschaulichen. Mit dem roten Lesebändchen ist dieses Hardcover sehr wertig und optisch gelungen.

Inhalt:
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Elos von Bergen ist kein SpurenSUCHER, nein: er ist SpurenFINDER, denn: "Spuren SUCHEN kann ja jeder". Er hat bisher jeden Fall gelöst, bis auf einen. Nachdem ihm und seinen beiden zwölf Jahre alten Kindern Ada und Naru aufgrund seines Erfolges nach dem Leben getrachtet wurde, hat er beschlossen, in das verschlafene Dorf Friedhofen zu ziehen. Hier ist der Name Programm: Es passiert absolut nichts und den Kindern ist langweilig. Doch dann geschieht ein Mord und die beiden Geschwister fühlen sich berufen, ihrem Vater beim Lösen des Falles zu helfen. Ab da erleben die drei mehr Abenteuer, als ihnen lieb ist und geraten immer wieder in Gefahr.

Mein Eindruck:
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Ich hatte von Marc-Uwe Kling schon viel gehört, tatsächlich aber noch kein Buch von ihm gelesen. Die Mischung Fantasy-Krimi-Komödie sowie die Beschreibung hatten mich magisch angezogen.
Die Handlung hat mich dann sehr schnell begeistert. Die Protagonisten, vor allem Ada und Naru, sind mir wegen ihrer humorvollen und mutigen Art ans Herz gewachsen. Der Fall ist von Anfang bis Ende spannend und dem Autorentrio gelingt es, einen glaubhaften und geistreichen Mix aus Fantasy- und Kriminalgeschichte zu schaffen. Da die beiden Töchter Luise und Johanna Kling im gleichen Alter von Ada und Naru sind, vermute ich, dass einige ihrer eigenen Eigenschaften bzw. Wunscheigenschaften in das Geschwisterpaar eingeflossen sind. Ada und Naru sind ebenfalls Zwillinge und ihre Versuche, ihrem Vater in Sachen Spuren finden nachzueifern, bringen sie häufig in Situationen, in denen ich mitgefiebert habe, aber oft gab es auch sehr amüsante Szenen, bei denen ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
Die Welt des Elos von Bergen wimmelt von Gestaltwandlern, Zwergen, Elfen und vielen anderen Fantasiewesen, und der Autor streut zwischendurch ironische Seitenhiebe auf verschiedene Literaturgenres ein, die mich sehr amüsiert haben. Ich habe mitgefiebert, gelacht und mitgerätselt, bis die unerwartete, aber schlüssige Auflösung kam. Und als ich am Ende nicht mehr damit gerechnet hatte, kam ein ganz überraschender Twist, der sehr auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Ich wäre dann gerne wieder dabei, denn Marc-Uwe Kling und seine Töchter haben hier ein gelungenes Debüt hingelegt!

Fazit:
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Spannender Fantasy-Krimi mit Humor von Herrn Kling und seinen Töchtern, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt - gelungenes Debüt!
Alex is a guest in other people's homes and lives - she invites herself in, takes what she can get and then disappears. Through Alex, the reader of Cline's new book takes on the role of a spectator, observing wealthy people's lives on Long Island from the outside looking in. Cline does a great job in conveying the uncanny feeling of long, hot summer days spent at your leisure, but there is more to it: something rotten lurking underneath the surface of all that decadence, a profound sense of unhappiness and aimlessness. We never reach the end of that already fading summer, though - "The Guest" is, like the Long Island vacationers, completely sealed off in its own world. Alex has no existence beyond this space, her thoughts and actions are not explicable by her past and remain inexplicable all along. This might be the real mystery at the heart of Cline's rich novel (in any sense of the word).
"Wildfire" ist definitiv eines meiner persönlichen Highlights.
Nachdem wir in "Icebreaker" mit den Protagonisten über das Eis geflogen sind und ihre rasante Liebesgeschichte verfolgen konnten, dürfen wir nun mit dem schüchternen Russ und der extrovertierten Rory ins Sommercamp fahren. Dort verbringen die beiden ihren Sommer als Betreuer, um sich von Maple Hills und ihren persönlichen Dämonen zu erholen. Blöd nur, dass die beiden kurz zuvor eine Nacht miteinander verbracht haben, die nicht gerade positiv endete. ..

Wildfire ist voller Humor und Emotionen, aber auch voller Ängste, da die Protagonisten versuchen, sich an die Regel "keine Romanzen mit Mitarbeitern" zu halten und sich gegenseitig bei der Bewältigung ihrer Vaterprobleme zu unterstützen. Der Umgang von Rory und Russ miteinander ist einfach süß, und die Nebenfiguren im Camp sowie die, die wir bereits aus Maple Hills kennen, sorgen für einen enormen Wohlfühlfaktor. Auch wenn Wildfire nicht die erwartete Sportromanze ist, lohnt sich die Geschichte auf jeden Fall, denn sie kommt ohne Drama im dritten Akt aus und enthält nur wenige Missverständnisse.
Alles in allem ist "Wildfire" eine zuckersüße, humorvolle Liebesgeschichte, perfekt für den Sommer oder entspannt im Herbst.
Mikrokosmos Schule; Die letzten Schuljahre Tills werden in diesem Buch beschrieben, der in seiner Eliteschule eher unscheinbar ist und unterschätzt wird, aber als AOE2-Gamer große Erfolge verzeichnen kann. Die Analysen seiner Situation sind sehr gut gemacht und der Autor macht treffende, auch mal bissige Schlussfolgerungen, die immer auf dem Punkt sind. Es gibt einige tolle Sätze, die das Leben wirklich gekonnt charakterisieren und durch ihre Intelligenz bestechen. Der Schreibstil ist überhaupt sehr angenehm, durchdacht und niveauvoll, der Atmosphäre der Privatschule und des Milieus entsprechend. Der Lehrer ist König im Mikrokosmos Schule und doch ist er ein zahnloser Tiger in diesem Milieu. Der Druck auf Till wird ebenfalls gekonnt dargestellt und mir gefällt, das hier E-Sport positiv thematisiert wird. Das Ende kam für mich abrupt, aber ich fand es unglaublich passend und enthüllend. Für mich ist dies ein Buch, dass den Buchpreis wirklich verdient, was man leider bei Preisträgern nicht immer so geht.
Ein sehr berührendes Buch über das Sterben (müssen) und das Los-/Hinterlassen (können). Mich hat es sehr nachdenklich gemacht, da es Bernhard Schlink wie so oft meisterhaft gelingt, dass man sich den Protagonisten extrem nah fühlt und somit unweigerlich die Frage im Raum steht, wie man selbst mit einer solchen Situation umgehen würde.
Das Buch '22 Bahnen' von Caroline Wahl hat mich - der Sprache des Buches angepasst - geflashed. Der Schreibstil der Autorin ist (für mich) neu, anders, erfrischend, bemerkenswert. In ihrem jungen Alter schafft sie es unglaublich feinfühlig und sensibel die Familiengeschichte, die Emotionen und Charaktere der Personen zu erzählen.

Leichte Kritik muss ich allerdings an der Figur Ida, die 11 jährige kleine Schwester, üben. Teils werden ihr Worte und Taten zugeschrieben, die ich für ein so junges Mädchen unpassend finde. Außerdem ist die schnelle Weiterentwicklung des Charakters umplausibel, sowie hätte ich mir etwas mehr Tiefgründigkeit bezogen auf die Mutter gewünscht.

Ein kurzes Buch, welches man dennoch gelesen haben sollte. Parallel zum Lesen diesen Romans ist die Fortsetzung erschienen und ich freue mich bereits darauf, Idas Geschichte weiterzuverfolgen.

Von meiner Seite aus eine klare Leseempfehlung.
Sehr filmisch und traditionell der japanischen Erzählkultur eröffnet Hiroko Oyamada in "Das Loch" eine Geschichte, die sich anfühlt wie eine Mischung aus Traum und modernem Märchen.
Asa kündigt ihren Job, um ihrem Mann in ein Haus auf dem Land zu folgen. Er arbeitet den ganzen Tag, sie überhaupt nicht mehr. Und so verbringt sie ihre Zeit mit nicht sonderlich viel - außer vielleicht damit, unter der quälenden Hitze und den immerwährenden Klängen der Zikaden zu leiden. Bis eines Tages ein mysteriöses schwarzes Tier vor ihr auf der Straße auftaucht und in ihrem Leben eine Kette von wunderlichen Ereignissen auslöst, die beginnen, Asas bisheriges Leben infrage zu stellen. Im Laufe des Buchs verlieren wir - gemeinsam mit Asa selbst - unweigerlich den Überblick über die Zeit, die vergeht und die Dinge, die geschehen und beginnen immer mehr zu zweifeln, ob sie das denn eigentlich wirklich tun.
Everett's new novel arrives so highly accoladed that the expectations are through the roof, which can be a disadvantage. Having never really read Twain, I kind of feel like "James" isn't for me and I disagree with other critics proclaiming that this retelling is fully enjoyable on its own. You might not have any troubles following the plot, but you will miss some of the more subtle hints and literary tricks. Having said that, I still had a great time reading it - Everett is a terrific storyteller, and he smoothly jumps between humour and the darker themes. Compared to his other novels that tend to be rather cynical in tone, with this one he really leans into a warmer, more human and ultimately life-affirming direction. For me, "James" works as a heartfelt adventure story that effortlessly tackles some very important topics (and I could not shake off Moon River for weeks).
Daphne glaubt sich am Ziel ihrer Träume. Mit Peter hat sie einen ganz wunderbaren Verlobten, sie steht kurz vor der Hochzeit.
Dann kommt Peter von seinem Junggesellenabschied und eröffnet Daphne, dass sie ausziehen muss, er sei in seine Jugendfreundin verliebt.
Und bei dem Ex genau dieser Jugendfreundin findet Daphne ein Zimmer und kann dort unterschlüpfen.
Langsam kommen sich Daphne und Miles näher, dann steht Peter wieder vor der Tür.


Eine sehr humorvoll erzählte Geschichte über eine nicht ganz so witzige Sache. Daphne wurde verlassen und muss trotzdem in der Stadt bleiben, denn sie kann ihren Job als Kinderbibliothekarin nicht einfach kündigen, aber sie zählt schon die Tage, wann es endlich möglich ist.
Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten, ich mochte den Schreibstil, ich mochte die warmherzige Erzähler und vor allem den Humor und das Ende. Einfach nur eine schöne Story.
Meet Me in Autumn von Laurie Gilmore nimmt einen auf eine emotionale Reise mit viele Höhen und Tiefen mit. Laurie Gilmores Schreibstil ist wirklich leicht zu lesen und gleichzeitig unfassbar schön, was es wirklich leicht macht sich in die Story hineinzuversetzen. Das Worldbuilding ist wirklich sehr gut gelungen was einen direkt in eine herbstliche Stimmung versetzt.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Protagonisten Jeanie und Logan könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein. Sie ist ein Sunshine und er ein Grumpy.
Besonders gut gelungen ist der Autorin die Entwicklung der Beziehungen zwischen den Charakteren. Außerdem sind die Dialoge natürlich und oft voller Witz, was den Charakteren zusätzliche Tiefe verleiht.

Insgesamt kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Es passt jetzt perfekt zum Herbst.
I feel like there was a lot of unused potential here, which makes it even more sad that this novel (for me, at least) just didn't work. Yanagihara's great skill lies in sketching multi-layered, psychologically complex characters, which she so beautifully demonstrated in the microcosm that is her second novel "A Little Life". But "To Paradise" is conceptually the opposite - it is a macrocosm where her (still absolutely perfectly drawn) characters tend to fall apart. They are simply not suited to be stretched out across different storylines, bearing the same name not once but thrice, supposedly connecting societies in past and future, but actually not connecting anything. The result is some half-realized thing of a plot that does not really work as a literary experiment either. This is particularly frustrating because in each of the three stories taken on their own, there definitely was something important to be told - but the meaning of it seemed to get lost somewhere along the way.
In "Eine Leidenschaft", welches ursprünglich 1991 veröffentlicht und nun erneut von Suhrkamp herausgebracht wurde, widmet Annie Ernaux sich A., mit dem sie eine etwa einjährige Affäre hatte und von dem sie im Rahmen dieser Zeit - und noch weit über sie hinaus - geradezu besessen war. Weil er verheiratet ist und auch, weil er ohnehin kein allzu großes Interesse an ihr zu hegen scheint, verbringen die beiden eher flüchtige Momente miteinander, die sie jedoch durch ein endloses auf ihn Warten und an ihn denken miteinander verbindet. Im Kopf nimmt sie ihn mit zum einkaufen, zur Arbeit, in den Urlaub, spricht mit ihren Freunden nur über ihn - und fällt dabei höchstwahrscheinlich allen in ihrem Umfeld schrecklich auf die Nerven.
Ich muss gestehen, als ich das erste Mal etwas von Annie Ernaux gelesen habe, war mir diese abgrundtief ehrliche Frau nicht besonders sympathisch. Aber in "Eine Leidenschaft" ist mir ihre Offenheit doch irgendwie ans Herz gewachsen. Ich würde sie immer noch nicht als eine sonderliche Sympathieträgerin bezeichnen. Aber vielleicht ist auch eben genau das ihre Stärke, dass sie ganz frei und komplett ungefiltert über ihr Erlebtes schreibt, ohne zu erklären, zu rechtfertigen, zu beschönigen oder zu relativieren und uns damit ermöglicht, über Gefühle und Gedanken zu lesen, die man sich womöglich nicht mal selbst eingestehen würde.
Da ist es. Das Buch, was die Leser und das deutsche Bookstagram spaltet. Entweder wird das Buch zerrissen oder in den Himmel gehypt:

CLEOPATRA UND FRANKENSTEIN
Coco Mellors

Cleo und Frank verlassen zeitgleich eine Silvesterparty in New York und lernen sich im Fahrstuhl kennen.
Die Mitte 20-jährige Britin ist Kunststudentin, während der 20 Jahre ältere Frank eine Werbeagentur besitzt. Es scheint Liebe auf den ersten Blick zu sein. Völlig überstürzt heiraten sie kein halbes Jahr später.
Doch die Ehe steht unter keinem guten Stern: Cleo nimmt regelmäßig Drogen, während Frank zur Flasche greift. Beide kommen aus zerrüttenden Ehen und haben nie gelernt, Kompromisse einzugehen. Die Kluft zwischen ihnen wird immer größer, bis es irgendwann keinen Halt mehr gibt.

Harry und Sally" trifft "Ein wenig Leben ... - dieser Vergleich bringt es auf den Punkt!
Ich habe das Buch geliebt und mit unseren Protagonisten gelitten. Was für ein Drama.
Ich konnte mich zwar nicht mit Cleo, Frank, Quentin & Co identifizieren, dennoch habe ich das Buch buchstäblich inhaliert und weggesuchtet.
Keine leichte Kost und ja, es ist derb. Wer nur über Butterblümchensex lesen mag, der ist hier sicher ganz falsch - es geht hart zur Sache und eine Triggerwarnung muss ich euch auch noch geben:
TW: Suizid, Drogen-und Alkoholkonsum, Sex

Fazit:
Mega Buch, aber sicher nicht für jeden geeignet. Große Leseempfehlung von mir.
5/ 5
Hunter White reist nach Afrika, um seine Big Five vollzumachen, indem er ein Nashorn tötet. Der reiche Amerikaner hat eine Lizenz gekauft und kann es kaum fassen, als Wilderer das Tier erschießen und verstümmeln. Die Enttäuschung ist riesig, zudem hat er diese besondere Trophäe seiner Frau versprochen. Als sein Gastgeber und Freund, der Jagdleiter und Berufsjäger Van Heeren, von den Big Six erzählt und ihm ein unmoralisches Angebot macht, überlegt Hunter nicht lange und sagt zu.

Sein ganzer Körper ist in Alarmbereitschaft, alle Sinne sind bis zum Äußersten angespannt; all der Ballast der Zivilisation fällt von ihm ab. Das hier, das spürt er, bedeutet leben. Hier, die Gefahr zum Greifen nahe, kann er sein, wer er wirklich ist. Er, Hunter, Mann. (Seite 27)

Bereits nach wenigen Seiten bin ich im Buch versunken, vergesse die Zeit, vergesse alles um mich rum. Fasziniert und angewidert folge ich Hunter auf seiner Jagd, höre seine Gedanken und lausche seinem Atem. Ich bin mittendrin, der großartige Schreibstil macht es mir leicht, schleiche durch das Dickicht, halte die Luft an, erstarre und schaue mich voller Angst um. Da war doch ein Knistern, eine Bewegung, war da nicht gerade ein Ruf? Ein Heulen von hinten, ein Knurren von vorn, diese Büsche leben, dieser Ast ist gar nicht krumm. Um mich herum keucht und kreucht es, der Nervenkitzel bringt mich fast um, jetzt schnell nach den Fährtensuchern schauen und weiter gehts auf der Jagd nach ihm, dem Gejagten, der Beute, dem prähistorischen Wesen, das Hunter sucht.

Selten hat mich ein Protagonist so zerrissen, ich fühle mich von ihm angezogen und abgestoßen zugleich. Von Kindesbeinen an zum Jagen erzogen, liegt ihm diese förmlich im Blut. Er spricht von Respekt, von Bewunderung und von Mut, dabei geht es um nicht mehr als das sinnlose Töten einer wehrlosen Kreatur. Wie man es dreht und wendet, ist diese Jagd einseitig und unfair, nur mit Glück ist der Ausgang ein anderer, aber auch dann endet es mit dem Tod. Das Angebot von Van Heeren gibt der Geschichte eine Wendung, die ich nicht erwarte, ich bin im ersten Moment wie gelähmt ob der Versuchung, der Hunter erliegt. Das Für und Wider ist schnell abgehandelt, schließlich geht es doch um die Ehre, die Jagd, den Ruhm und die Männlichkeit. So denkt er, der Amerikaner, der Reiche, der Jäger mit den Fingern voller Blut. Na, dann ist ja alles gut.

Dieses Buch hat mich eingefangen, geschüttelt, aufgerüttelt und lässt mich ermattet zurück. Noch auf den letzten Seiten gab es eine Steigerung; diese Sätze, diese Worte, wie schön kann Literatur bitte sein. Bis zuletzt kämpfte ich mit mir, wollte nicht weinen und tat es doch. Das Ende war so großartig, etwas anderes hätte auch ich mir nicht vorstellen können, wenn auch gewünscht. Eine Meisterleistung und ein weiteres Highlight war dieses Werk für mich. Lest es!
Bewertet mit 4,5 Sternen

Zum Buch:

Kurze Zeit war William kein Einzelkind, er hatte eine ältere Schwester, die als Kleinkind kurz nach seiner Geburt starb. Ob aus Angst noch ein Kind zu verlieren oder einfach aus Unfähigkeit, William wuchs völlig lieblos auf und das blieb so bis er anfing zu studieren. Dort lernte er Julia kennen. Julia hat noch drei Schwestern und einen ganz anderen Familienhintergrund. William und Julia kommen zusammen, sie heiraten und Julia plant das Leben des Paares.


Meine Meinung:

Die Kurzbeschreibung klang nach einem schönen Familienroman, nach einer großen Liebe zwischen William und Julia, nach Familienzusammenhalt und hat mich doch überrascht.
Erzählt wird aus unterschiedlicher Sicht, mal von William,vor allem der erste Teil des Romans wird aus seiner Sicht erzählt und hat mich sehr berührt, das Mitgefühl für William war groß. Aber auch aus Julias Sicht und der ihrer Schwestern. Nach und nach entschlüsselt sich die Story, wird spannend und einfühlsam erzählt. Julia konnte ich nicht immer leiden, ihre Schwester Silvie war mir da schon lieber. Ein Roman, den man nicht in ein paar Sätzen erzählt, er ist ganz schön umfänglich und hält einige Überraschungen bereit. Ich habe ihn gerne gelesen.
Wir schreiben das Jahr 2006, Issa sitzt im Flieger nach Kamerun, um sich einem Ritual bei einem Schamanen zu unterziehen. Warum tut sie das? Weil sie schwanger ist und ihre Mutter dies so möchte, damit kein Unheil über das Ungeborene kommt und weil das alle Frauen aus der Familie gemacht haben. Issa ergibt sich ihrem Schicksal, doch weiß sie noch nicht was sie auf ihrer Reise erwartet.
Mirrianne Mahn erzählt in Ihrem Debüt Roman nicht nur die Geschichte von Issa, die sich als gebürtige Kamerunerin weder in Deutschland noch in ihrem Geburtsland richtig zugehörig fühlt und durch ihre Reise zu ihren Wurzeln zurückkehrt. Sondern auch von den Frauen vor ihr in ihrer Familie (Mutter, Großmutter etc.) und ihrem Schicksal. Ein Großes Thema ist das vererben von Traumata über mehrere Generationen und ich finde es toll, wie die Autorin es umgesetzt hat, wie jeder dieser Frauen ihren Weg findet sich aus diesen Ketten ein wenig mehr zu befreien. Doch auch weitere Themen, wie der deutsche Kolonialismus, Polygamie, Gewalt gegen Frauen etc. werden in diesem Buch aufgegriffen.
Durch die verschiedenen Geschichten und Protagonistinnen erzählt das Buch zum einen aus Issas Perspektive und aus der ihrer Vorfahrinnen. Wobei die Autorin in ihrem Schreibstil zwischen diesen beiden Perspektiven unterscheidet. Issas Perspektive ist mit Witz geschrieben und bringt einen hier und da auch zum Lachen, während die Perspektiven der anderen Frauen sehr auf das jeweilige Trauma fokussiert sind.
Im Laufe des Buches lernt man Issas Familiengeschichte sehr gut kennen und kann sich auch in sie sehr gut hineinversetzen.
Ich persönlich finde dieses Buch sehr ergreifend und lesenswert. Ein unbedingtes Muss.

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