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Eden Black Double LP

(LP (analog))
by
MusicVinyl record
EUR33,99
Store inventory
12xDussmann das KulturKaufhaus

Product description

Tua
Eden
Erinnerst du dich, dieser eine perfekte Augenblick, “irgendwo in Südeuropa”, der Himmel
unendlich und die Möglichkeiten sowieso? Ob es diesen Moment je gegeben hat, ist unklar.
Und es ist auch unwichtig. Denn es ist keine Geschichte, an die du dich erinnerst. Es ist ein
Gefühl. Alle Türen sind offen, nichts ist entschieden, die Welt hat auf dich gewartet. Das
Meer, die Sonne, Freiheit, Glück. So, wie’s ist, ist gut.
Tua hat ein neues Album gemacht. Es handelt von der Suche nach Eden, dem verlorenen
Paradies, das es niemals gab. Und diese Suche beginnt mit einem Moment, in dem es kurz
so scheint, als wäre dieser unmögliche Ort tatsächlich zu erreichen. Als könnte vollkommene
Seligkeit irgendwann finden und festhalten, wer nur lange genug weiterfährt, weiter rennt,
weiter ackert, weiter flüchtet. Ein Himmel ganz ohne Wolken: So müsste es sein. Oder?
“Eden” ist in mehrerer Hinsicht die Dokumentation einer Reise. Alles ist in Bewegung auf
diesen Songs. Sie klingen nach Aufbruch und Unterwegssein, nach Fahrtwind und Fernweh,
wie der VHS-Loop einer Autofahrt übers Land, in der mit jedem Durchlauf der Zielort an
Bedeutung verliert. Gleichzeitig handelt “Eden” von einer persönlichen Transformation. Sie
beginnt mit der trügerischen Gewissheit, endlich im Paradies angekommen zu sein. Führt
über leise Zweifel und handfeste Krisen, weil es nun mal in der Natur aller Sehnsucht liegt,
sowohl Hoffnung zu spenden als auch Schmerz zu stiften. Und endet an einem Ort, an dem
Ernüchterung und Erfüllung gemeinsam zuhause sind. Was, wenn es gar nicht gibt, wovon
wir immer denken, dass es uns zusteht? Was, wenn es unser Selbstbild ist, das uns leiden
lässt, nicht das vermeintliche Scheitern? Was, wenn wir gar nicht ankommen können, weil
das Glück schon in der Bewegung in die richtige Richtung liegt? Und, und das ist der
radikalste Gedanken, den “Eden” formuliert: Was, wenn das alles völlig okay ist? Man muss
sich “Eden” als konsequente Anti-Heldenreise vorstellen. Und an ihrem Ende stehen
tatsächlich Antworten – auch wenn sie mit ganz anderen Fragen begonnen hat.
Tua hat sein Innenleben stets offen nach außen gekehrt wie kaum ein anderer Künstler. Er
hat über Konflikte und Abgründe gesprochen, als Begriffe wie Trauma und Depression noch
nicht zur Trophäe taugten. Zuletzt sang er auf seinem selbstbetitelten Album über die
Paranoia der Vorstadt, die Brüche einer bedingungslosen Liebe und den Tod seines Vaters.
Trotzdem ist „Eden“ wohl das ehrlichste Stück Musik, das er im Laufe seiner fast 20-jährigen
Karriere geschrieben hat. Man kann ihm dabei zusehen, wie er die Ich-Götzen seiner
Vergangenheit hinter sich lässt – und mit ihnen Vorstellungen von Erfolg, Männlichlichkeit
und echter Kunst, die man heute wohl “toxisch” nennen würde. Er tut das nicht heroisch mit
großer Geste, eher widerwillig, in einem leisen, steten Prozess, der nur deswegen merklich
ist, weil dabei ständig ein kleiner Schmerz in die Seite sticht. Der Abstieg vom hohen Ross
der eigenen Besonderheit kann mehr weh tun, als auf diesem Gaul mit 70
Stundenkilometern ins Hindernis zu krachen. Auch davon handelt dieses Album: sich mit der
eigenen Endlichkeit abzufinden. Oder, besser, anzufreunden: Denn dass “Eden” das
Heilsame und Schöne dieses Prozesses betont, darin liegt seine wahre Kraft.
In seinen privaten Aufzeichnungen zum Album spricht Tua von einem “Ausstrecken nach
dem Glück”. Für ihn, der Inspiration oft im Morschen und Kaputten gesucht hat, ist das ein
bemerkenswerter Schritt. “Eden” hat noch immer die Vielschichtigkeit und emotionale
Ambiguität, die Tuas Kunst zu einer Ausnahmeerscheinung in der deutschen
Musiklandschaft macht. Aber das Album zelebriert auch Momente der Leichtigkeit und
Ausgelassenheit. Es ist heller, versöhnlicher, freundlicher, auch zu seinem Autor selbst.
„Das ist eine neue Ära“, singt Tua auf der ersten Single „Weit und blau“, und wer will, kann
diese Zeile durchaus als Mission Statement verstehen. “Eden” füllt das Klischee von Musik
als Therapie mit neuem Leben: positive Praxis statt quälender Analyse, ein anderer Blick auf
denselben Lauf der so genannten Dinge – in warmem Gelb statt ewigem Schwarzweiß.
Die Musik auf dem Album fängt dieses Gelb ein. “Eden” ist ein mediterraner Tagtraum von
Sonne, Feldern, Meer und dem, was wir darin sehen. Der Fahrtwind drückt dich sanft in den
Beifahrersitz, vor dir Serpentinen hoch nach irgendwo, hinter den Fenstern Wäsche im
Wind: So fühlt sich diese Platte an. Sie ist gelassen und voller leiser Aufregung zugleich, wie
die Vorfreude auf das Losfahren in einen Sommer, der niemals enden wird, zumindest nicht
so bald. Alles kratzt und knistert, die Nestwärme verrauschter Samples, leise 90s-Nostalgie,
eine Ahnung von altem Italo Trance und aktuellen UK Breaks, irgendwie zwischen der
Euphorie einer langen Ibiza-Nacht und der Klarheit eines einsamen Morgens in Santa Cruz
– oder wo auch immer wir unser persönliches Eden vermuten.
Es gehe bei diesem Projekt um Freude und Identität, sagt Tua; darum, wie das alles
zusammenhängt und wie es sich für ihn über die Jahre verändert hat. Auf der parallel zum
Album erscheinenden Bonus-EP “Vorstadt” blickt Tua daher noch einmal auf Augenblicke
seiner Jugend. Hochhäuser vor endloser Leere. Wodka an der Tanke. Die breite Brust des
Zusammenseins. Es sind Momentaufnahmen ohne Wertung, mit der Empathie dessen, der
da war, und der Klarheit einer Distanz von zwei Jahrzehnten Leben. Mit dem Album selbst
bringt Tua die Perspektive ins Heute und fasst den Blick weiter. So gibt es Lieder über falsch
verstandene Verantwortung („Besser“ feat. Nura), den begrenzten Wert unbegrenzter
Freiheit („Südvorstadt“) und den innigen Bund von Stolz und Sturheit („Herr Aber Aber“).
Genauso aber gibt es Lieder über vermeintliche Nichtigkeiten wie Geld (“Geld” feat. RIN,
basierend auf einem Sample des Berliner Handpan-Musikers Malte Marten), den Schädel
nach dem Rausch (“Niederlande” feat. Tarek K.I.Z) und die Liebesschwüre kurz zuvor
(“1in1Million”). Und durch das Album zieht sich – wie ein roter Faden, der sich in Echtzeit
entspinnt – die Erkenntnis, dass Glück möglich ist, wenn man bereit ist, die Illusion von
Glück aufzugeben. Dass man klar sehen kann, wenn man den Mut aufbringt, sich nicht mehr
von Eden blenden zu lassen. “Man muss die alten Träume gehen lassen, wenn sie den
neuen Träumen Probleme machen”, heißt es zum Ende des Albums, das auch ein Fazit ist
nach der Halbzeit des Lebens, das weder so besonders noch so beschissen ist, wie man
sich manchmal einredet: ruhig, ein bisschen schmerzhaft, vor allem aber versöhnlich.
Ganz am Ende steht der Besuch bei einem alten Freund. Er ist rausgezogen, ins Grüne und
Ruhige: dorthin, wo sich Träume erfüllen und andere platzen. Die schönen, schmerzhaften
Lügen sind weg. An ihrer Stelle stehen die Familie, die Terrasse, die verdammte Pergola.
“Wenn alles schön und alles gut und alles klar ist / Fragt sich höchstens ab und zu, ob das
alles war?” Man ahnt, dass Tua selbst dieser Freund ist. Und man ahnt, dass er seinen
Frieden damit schließt. So, wie’s ist, ist gut.
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Details

ISBN/GTIN5054197945052
Product TypeMusic
BindingVinyl record
Publishing date15/03/2024
First day of Sale15/03/2024
LanguageUndetermined / Unknown
Weight564 g
Article no.14340832
CatalogsPhononet
Data source no.1628889
Product groupMU120
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