Mit AION Remixes erscheint eine aufregende Neuinterpretation des vorhergegangenen Albums AION 2 (2022, Springstoff) von Johannes Motschmann. Während er mit AION 2 Werke präsentiert hat, die mithilfe einer eigens von ihm und Musikinformatiker Thomas Hummel entwickelten KI-Software enstanden sind, schaffen einige der innovativsten Berliner Produzentinnen, die sich u.a. nicht nur durch ihre musikalischen, sondern auch durch ihre gesellschaftspolitischen Motivationen einen Namen machen, mit AION Remixes eine völlig neue Klangwelt und ein elektrisierendes Kontrastprogramm zu Motschmanns Originalen.
AION Remixes eröffnet keine geringere als Ipek Ipekçioğlu (DJ Ipek), eine der beliebtesten, weltweit erfolgreichen DJs der Berliner Clubszene und international als Queen of Eklektik Berlinstan bekannt. Nicht zu überhören: die türkischen Wurzeln der Producerin, die sich neben ihrer musikalischen Karriere politisch für hybride und queere Identitäten und gegen Rassismus engagiert. Motschmanns Stücke Bordun und Echo, im Original ruhig und sphärisch, verschmilzt sie auf AION Remixes mitreißend.
RUSNAM steuert mit ihrem Remix von Motschmanns Vox Humana I eindringliche und mysteriöse Sounds bei. Die Berliner Produzentin, Sängerin und Songwriterin engagiert sich u.a. mit ihrer Initiative Faces of Change and Chance und Musik-Empowerment-Workshops vor allem für Mädchen und junge Frauen aus Konfliktgebieten. Sie selbst und ihre Musik sind geprägt von ihrer türkisch-arabischen Herkunft, ihre Interpretation von Vox Humana I beeindruckt mit post-industriellem und bassfokusiertem Sound.
Langsam vorwärts schiebt Mila Stern mit ihren treibenden Vibes im Remix von Rupture, lässt dabei aber das Original – eine Komposition von Johannes Motschmann in Kooperation mit Multipercussionist David Panzl – nicht aus dem Blick. Club der Visionäre-Resident und international tourende DJ Dana Ruh wühlt Tanzbein und Herz mit ihrer Version von Cor de Nuit auf, groovig und perkussiv verwandelt sie Motschmanns langsam-ätherische Vorlage in ein Gegenteil ihrer selbst.
Den Abschluss bildet der Remix von Intaktogene von Vox Coelestis, der Himmelsstimme, der von Anfang bis Ende pulsierend und energetisch mitreißt und rythmisch nach vorne treibt. Ein grandioses Finale für ein absolut abwechslungsreiches, tanzbares Album, das Motschmanns Kompositionen noch einmal komplett neu interpretiert.
Begleitet wird jeder Remix von einem AI-produzierten Video, wie schon die Kompositionen auf AION 2 wird hier die Verbindung zwischen Mensch und Maschine noch einmal deutlich herausgestellt.