Mieke Miami ist eine Multiinstrumentalistin, Sängerin und Produzentin, die ursprünglich aus Hamburg stammt, heute aber in der Arbeiter-, sogenannten „Künstler-Enklave“ Luckenwalde im Bundesland Brandenburg südwestlich von Berlin lebt. Ihre musikalischen Ursprünge liegen im Jazzsaxofon, das sie in der deutschen Hauptstadt studierte, bevor sie 2014 ihre Reise als Songwriterin begann.
Dieses Jahr kehrt sie mit ihrem dritten Album "Birdland" zurück, das ihre einzigartige Fusion aus psychedelischem Jazz und Leftfield-Elektronik entwickelt, wobei Mieke Gesang, Bassklarinette, Flöte, Saxofon, Tasteninstrumente und Programmierung übernimmt sowie die gesamte Originalmusik mit produziert und geschrieben hat.
Der Titel des Albums ist nicht nur eine Anspielung auf den weltberühmten New Yorker Jazzclub (benannt nach Charlie „Bird“ Parker), sondern auch auf die vielen gleichnamigen Jazzlokale in Deutschland.
Das Album ist eine Sammlung kurzer, süßer, atmosphärischer Stücke, vom munteren Same River mit seinem erhebenden Saxofon und seiner Flöte, die mit Miekes melancholischem Gesang kontrastieren, bis zum dringlicheren Bungalow mit seinen zerhackten Beats, der jazzigen Gitarre und den schrulligen Tasteninstrumenten – alles zusammen ergibt so etwas wie Money Mark, der sich im Studio mit Feist zusammentut, oder Shabaka, der seine Flöte mit Inflo & Cleo Sol spielt.
„Pharaohs Sand“ bringt die Dinge mit seinem kosmischen, dubbigen spirituellen Jazz-Feeling auf eine ätherischere Ebene. Auf dem rasanteren „7 Miles To Jordan“ verbinden sich die frenetischeren 4/4-Schlagzeuge und Miekes launische Bassklarinette mit ihrem fast gerappten Gesang und entführen uns auf eine Art momentanen musikalischen Reisebericht.
Die einzige Coverversion auf dem Album ist die des zeitlosen Dusty-Springfield-Klassikers „Son of a Preacher Man“. Die Kunst, ein würdiges Remake zu schaffen, ist mystisch, aber Mieke hat hier wirklich etwas Besonderes erreicht: Sie hat die sinnliche, gefühlvolle Serenade an eine verlorene Liebe überarbeitet und sie in einen jazzgetränkten, rätselhaften Midtempo-Shuffler verwandelt, komplett mit Karl Ivar Refseths Vibraphon, Dub-Effekten und Miekes dramatischen Flöten, Bassklarinette, Altsaxophon und natürlich diesem abgehobenen Gesang!
"Birdland" ist ein Liebesbrief an die Welt des Jazz – an Künstler wie Miles, Davis, Herbie Hancock und Sergio Mendes natürlich, aber auch an zeitgenössischere Ikonen wie Erykah Badu, Jimi Tenor und Sufjan Stevens. Es taucht in die spielerische Seite des Genres ein und fügt, was wichtig ist, ihren Sinn für Humor dazu.
Auf Edition DUR, dem Sublabel von KulturManufkatur aus dem Hause Dussmann das KulturKaufhaus.