Martin Stadtfelds neues Doppel-Album »Baroque Colours« präsentiert ein farbenreiches Klangpanorama des Barock – mit Originalwerken von Bach bis Rameau sowie mit eigenen Bearbeitungen bekannter Barock-Hits und unbekannter musikalischer Juwelen.
Auf »Baroque Colours« spielt Stadtfeld auf einem modernen Flügel eine persönliche Auswahl kurzer Original-Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Domenico Scarlatti sowie der großen französischen Barockkomponisten François Couperin und Jean-Philippe Rameau. Aber auch Stücke weniger bekannter Komponisten hat Stadtfeld für den ersten Teil des Albums ausgewählt, so von Joachim Kuhnau, Baldassare Galuppi, Antonio Soler oder von Joseph-Nicolas-Pancrace Royer.
Für dem zweiten Teil von »Baroque Colours« hat Stadtfeld Werke gewählt, die ihm besonders am Herzen liegen und sie neu für Klavier bearbeitet. Darunter sind Klavierfassungen berühmter Stücke wie dem »Sommer« und dem »Winter« aus Antonio Vivaldis »Vier Jahreszeiten« oder von Johann Pachelbels Kanon, von dem er eine Fassung für Klavier zu vier Händen erstellt und mit der Pianistin Lilian Akopova eingespielt hat. Diese ist auch seine Partnerin bei den ebenfalls vierhändigen Fassungen des ersten Präludiums aus Bachs Wohltemperierten Klavier sowie der »Passacaglia« aus Lullys Oper »Armida«.
Zudem improvisiert Stadtfeld auf »Baroque Colours« über musikalische Themen von Bach (u. a. über das berühmte Air) und von Händel, aber auch über weniger bekannte Werke – von Joachim Kuhnau oder Melchior Vulpius (Vier Improvisationen über »Ach bleib mit Deiner Gnade«) sowie über Corellis Violinsonate »La Follia«.
Mit dem Programm von »Baroque Colours« huldigt Martin Stadtfeld einer vom frühen 17. Jahrhundert bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts andauernden Epoche und ihrem musikalischen Reichtum. Die »intellektuelle« Beschäftigung mit der Musik, wie sie etwa Bach mit seinen Fugen pflegte, ist genauso zu erleben wie die brillante Virtuosität, mit der auch Couperin, Rameau oder Scarlatti auftrumpften. Darüber hinaus schlägt Stadtfeld mit seinen Bearbeitungen den Bogen von der Barockoper eines Jean-Baptiste Lully über Konzerte wie etwa Georg Philipp Telemanns Trompetenkonzert bis hin zur Ballettmusik des als »Orpheus Britannicus« gefeierten Engländers Henry Purcell.
Rezensionen
"Je länger das Pianistenleben Martin Stadtfelds währt, desto deutlicher tritt sein Anliegen hervor: Da wird aller polierter Hochglanz abgelegt, es geht um das Wesen in all dem, letztlich um den Quell der Kraft der Musik – den, der noch sprudelt, wenn wir das Konzert längst verlassen haben. Und wieder einmal (Bachs Goldberg-Variationen schossen ihn vor bald 20 Jahren an die Spitze der Klassik-Charts) offenbart der Koblenzer mit Wahl-Heimat Ruhrgebiet all das in der Musik des Barock....Dieses Album – Stadtfelds erstem Klavierlehrer gewidmet – kommt zur rechten Zeit. Es ist in diesen trüben Tagen voller klingender Botschaften des Trostes und der Lebensfreude. Und nicht zuletzt erzählt es von Menschen, die in noch viel hoffnungsloseren Zeiten nicht aufgehört haben, an eine Schönheit zu glauben, die überdauert." (WAZ)