Die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) bemühte sich seit Mitte der1990er Jahre, den Schutz des Islams und der Muslime vor Diffamierung und Diskriminierungin der westlichen Welt mit einer Anti-Diffamierungsresolution als neueNorm in den Institutionen des UN-Systems zu verankern. Doch nach anfänglichemZuspruch sank die Akzeptanz. Claudia Baumgart-Ochse rekonstruiert die OIC-Kampagnein den UN von 1999 bis 2011 und beleuchtet ihren politisch-historischen undmenschenrechtlichen Kontext. Sie untersucht die Hintergründe und Normkonflikte,die die Etablierung der Norm in der Menschenrechtsgesetzgebung verhinderthaben.Dr. Claudia Baumgart-Ochse ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Programmbereich Private Akteure im transnationalen Raum . Ihre Forschungsschwerpunktesind die Rolle religiöser Akteure in der internationalen Politik und der israelischpalästinensischeKonflikt.