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The Times They Are A Changin'

Zwischen Rebellion & Agonie: Studentische Bewegung in der Bundesrepublik Deutschland
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,00

Produktbeschreibung

Mit diesem Buch soll kein nostalgisch verklärender Blick zurück auf eine vermeintlich heroische Zeit geworfen werden. Stattdessen werden die Prozesse an den Hochschulen seit "68" bis Ende der 1990er Jahre beschrieben und analysiert, um heutigen linken Studierendenaktivistinnen und -aktivisten sowohl Irrwege als auch Perspektiven aufzuzeigen.Der Mord an Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 verwandelte die deutschen Hochschulen für eine kurze Zeit zu Zentren des Aufbegehrens. Doch schon nach ein paar Semestern zersplitterte sich die studentische Linke, wobei die diversen Gruppen und Grüppchen in den 1970er und 1980er Jahren die Hochschulen als linke Erbhöfe betrachteten, die es nur untereinander aufzuteilen gelte. Ende der 1980er Jahre platzte diese Illusion. Bundesweite linke Hochschulverbände ebenso wie der von ihnen getragene ASten-Dachverband verschwanden von der Bildfläche, vom linken Klima an den Hochschulen blieben nur noch Rudimente übrig. Trotzdem gab es auch in den 1990 Jahren auch noch weiterhin hoffnungsvolle Ansätze für eine emanzipatorische linke Studierendenpolitik.Der Autor: Pascal Beucker gehörte von 1989 bis 1990 dem Vorstand des ASten-Dachverbands Vereinigte Deutsche StudentInnenschaften (VDS) an. Von 1992 bis 1995 war er AStA-Vorsitzender an der Universität - Gesamthochschule Duisburg. Seit 1999 arbeitet er für die in Berlin ansässige Tageszeitung taz, zunächst als Landeskorrespondent in Nordrhein- Westfalen, ab 2014 als Redakteur im Inlandsressort. Er ist Mitglied des taz-Parlamentsbüros.
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Details

ISBN/GTIN978-3-7584-9589-2
ProduktartBuch
EinbandKartoniert, Paperback
Verlagepubli
Erscheinungsdatum01.04.2024
Auflage4. Aufl.
Seiten172 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht210 g
Artikel-Nr.28543013
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.ef1e7a7160864d2ab6d2c96653ca3098
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An Jonathan Safran Foers großartigen Debutroman "Alles ist erleuchtet" von 2001 werden sich viele erinnern. Ein junger Schriftsteller reist in die Ukraine auf der Suche nach einer Frau, die seinen Großvater vor den Nazis gerettet haben soll. Nun hat Esther Safran Foer, Jonathans Mutter, nach jahrelanger Recherche ein Erinnerungsbuch über Ihre Familie veröffentlicht. Ihr Vater gehörte zu den wenigen Überlebenden eines von den Deutschen verübten Massakers, seine erste Frau und die Halbschwester der Autorin wurden ermordet. Der Vater nahm sich 1954 das Leben, weil es ihm nicht möglich war, das Erlebte zu verarbeiten.
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Wie der Kulturwissenschaftler Mark Fisher Gegenwartsdiagnostik, Popkultur, Kapitalismuskritik, Psychoanalyse und Philosophie zusammendachte, ist einzigartig. Im deutschsprachigen Raum wurde er leider erst nach seinem Freitod 2017 einem größeren Publikum bekannt. Lesenswert ist alles von ihm, dieser Sammelband beinhaltet seine frühen Texte, die er in seinem Blog veröffentlicht hatte. Sein zentrales Thema wird hier bereits deutlich: die gesellschaftliche Konstruktion der Depression.

Frühvollendet.

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