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Spinnen

Ein Portrait
BuchGebunden
EUR22,00

Produktbeschreibung

Die Spinne, dieses achtbeinige, behaarte Wesen mit seinen rätselhaft unbeweglichen Augen, das seit mehr als 300 Millionen Jahren in Höhlen und auf Bäumen lebt, hat sich tief in unseren realen und imaginären Kellern und Dachböden - und nicht zuletzt dem Unbewussten - eingenistet. Es ist ihr Körperbau, die sie zum ganz und gar anderen Wesen werden lässt.Ganz gleich, ob es sich um Lügengewebe, Hirngespinste oder Netze metaphysischer Spekulation handelt - der seidene Faden, den die Spinne aus Drüsen an ihrem Hinterteil blitzschnell abzusondern vermag, inspiriert dazu, dieses Verhalten als Metapher für vielfältige und auch widersprüchliche Praktiken zu lesen. Und so knüpft Lothar Müller in seinem assoziationsreichen Portrait ein dichtes Netz aus erhellenden und obskuren, auf jeden Fall schillernden Deutungen der fremdartigen, doch allgegenwärtigen Tiere: von Kierkegaard, der mit ihnen über das Dasein spekuliert, zu Spiderman, der doch nie Spinne wird, von Marx, der seine Arbeitswertlehre mit Blick auf die »Spinning Jenny«, die erste Spinnmaschine, und auf die automatischen Webstühle entwickelt, zum Arachne-Mythos als Ursprung des Erzählens als Widerstand, bis zur Künstlerin Louise Bourgeois, die sie als »Maman« in Riesenskulpturen zur großen Beschützerin werden lässt, deren Kokon Platz für uns alle bietet.
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Details

ISBN/GTIN978-3-7518-4020-0
ProduktartBuch
EinbandGebunden
FormatGenäht
Erscheinungsdatum10.10.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.107
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.28620763
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.0f765d470d134dd990b854e0ba46b7d7
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Ob Quallen seit jeher zu meinen Lieblingstieren gehören, kann ich mit einem Blick in meine Kindheit ziemlich gut beantworten. Die größten Augen machte ich im Zoo Aquarium Berlin wohl stets an den Aquarienzylindern dieser wunderlichen, teils lumineszierenden Gallerttiere. In Hamens Beitrag zur Naturkunden-Reihe begann diese Faszination wieder aufs Neue. Die Qualle in der Forschung, Kunst, Literatur und als Symbol der Popkultur oder Queeren Community ist ein scheinbar unendlich wandelbares Tier, das trotzdem so schwierig fassbar ist. Dieser Uraltorganismus, dem der Mensch seinen (Medusa-)Mythos durch die lateinische Benennung aufgebürdet hat, begeistert und inspiriert Literat:innen zu SciFi-Anwandlungen und schönster Lyrik und stellt Forscher:innen vor ganz neue Herausforderungen. Das Meer und die Qualle im besonderen als menschliche Projektionsfläche kennenzulernen, war unsagbar spannend.
Diese faszinierenden Naturkunden-Bände von Matthes & Seitz wissen immer wieder zu begeistern. Wie sehr man sich dort erfreuen kann an dem neuen Wissen über die Kulturgeschichte gewisser Spezies - in dem Falle Kakteen, die man womöglich schon seit Kindertagen sehr liebt. Vielleicht ist einem über diesen evolutionären Spätzünder viel zu wenig bekannt. Dass er eigentlich in Amerika endemisch ist, seine besonderen Merkmale auf Schutz und Anpassung an die scheinbar unwirtlichsten Orte angelegt sind. Die Sukkulenz, die nahezu nachts stattfindende Fotosynthese, die Areolen und teils wunderschöne Blüten machen den Kaktus als Studienobjekt nahezu perfekt. Martin Kölbel widmet sich hier eingehend der Sammelleidenschaft dieser Gewächse, man fühlt sich durchaus ertappt. Der Band besticht des Weiteren durch eine reichhaltige Bebilderung - das macht dieses dornige, frappierende Gewächs greifbar und nahe zugänglich. Selbst Literaten kamen nicht ohne einen Blick auf Kakteen aus: Goethe suchte in ihnen die Urpflanze; Stifter, Flaubert und Bernhard widmeten sich in Buchform der widerstandsfähigen Pflanze. Da möchte man gleich wieder auf literarische Streifzüge gehen.

Autor/in

Lothar Müller, 1954 in Dortmund geboren, ist Journalist und Literaturwissenschaftler. Er schreibt für das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, Zeitschriften und den Deutschlandfunk. Seit 2010 ist er Honorarprofessor am Institut für Deutsche Literatur der Humboldt Universität zu Berlin. Er wurde 2008 von der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet und erhielt 2022 den Heinrich-Mann-Preis der Berliner Akademie der Künste.Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.Falk Nordmann, Zeichner und Illustrator, lebt und arbeitet in Berlin. Ab 2007 Umschlaggestaltungen und Autorenportraits, seit 2013 Tierillustrationen der Reihe Naturkunden für Matthes & Seitz Berlin.

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