Taylor Swift ist überall. Sie beherrscht die mediale Landschaft wie keine andere, ihre Musik ist allgegenwärtig. Die Swifties, ihre treue Anhänger:innenschaft, verfolgen jede Nachricht, jede Aktion, jede Geste ihres Idols. Sie kaufen außerdem fleißig ihre Platten, Konzerttickets und bringen Taylor Swift eine Anerkennung und Dankbarkeit entgegen, die kulturwissenschaftlich an sich als Phänomen der Celebrity Culture unserer Zeit besonders und wesentlich ist.
Anne Sauer hat über das Phänomen Swift geschrieben: In ihrem persönlichen Essay "Look What She Made Us Do" erklärt sie die "Eras", die verschiedenen Phasen von Swift und ihren zugehörigen Alben, und erklärt (und hinterfragt) verschiedene Aspekte des Fandoms um den Superstar. Bei der Lektüre dieses persönlichen Liebesbekenntnisses wird deutlich, dass die Verehrung einer für das eigene Leben bedeutsamen Künstlerin und ihres Werks, die Begleitung der Figur Taylor Swift und ihre Emanzipationsgeschichte, aber auch die Lyrics und Musik enorm die eigenen Lebensphasen der Autorin - wie Millionen anderer Swifties - geprägt haben. Die Geschichte einer weiblichen Selbstermächtigung wird damit zum Vorbild für eine eigene. Diese Errungenschaft, das wird deutlich, wird eine der stärksten von Taylor Swifts Karriere bleiben. Einer der schönsten Sätze aus dem Buch, als Anne über den Vorwurf des Genrewechsels in Swifts Werk schreibt, den sie aber als eine Entwicklung des Popstars aufzeigt: "Denn während der Sprung zwischen Genres immer wieder neu möglich ist, ist das Erkennen, Bewusstwerden, Leben der eigenen feministischen Einstellung eine unwiderrufliche. Es ist wie zählen lernen: Es ist unmöglich, es nicht zu tun, sobald man es einmal kann." (S.49).
Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht und ich empfehle allen Swifties, oder denen, die geliebte Swifties in ihrem Leben haben, oder denen, die es vielleicht werden oder verstehen wollen, dieses leichtfüßig geschriebene und fein durchdachte Buch.