Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Der Warenkorb ist leer.
Kostenloser Versand möglich
Kostenloser Versand möglich
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

In zwangloser Gesellschaft

Roman
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00

Produktbeschreibung

»Einerseits wäre ich gerne tot, damit Leonhard Hieronymi meine letzte Ruhestätte beschreiben könnte - andererseits könnte ich das dann leider nicht mehr lesen.« Hans Zippert, Titanic



Nach einem Lachanfall in den Katakomben von Rom, der doch irgendeinen Grund gehabt haben muss, macht sich ein junger Mann auf den Weg: Durch Ohlsdorf, Constanta, Wien und Prag, entlang der Grabsteine Europas größter und kleinster Literaten beginnt er eine Spurensuche - nach den unheimlich Verschwundenen und den Unsterblichen. Häufiger als erhofft stößt er dabei auf knutschende Paare, Bonbonpapier, Champagnerflaschen und dann doch keine Mentholzigaretten; trifft Orgelsachverständige, Totengräber und Hermann Hesses Enkel, und es braucht neben Durchhaltevermögen nicht zuletzt Rotwein, eine Arminius-Schreckschusspistole und eine frisierte Vespa, bis er erstaunt zu dem Schluss kommt: Verschwinden ist Luxus.

Ein wildes, phänomenales Debüt, das uns berauscht, beglückt und amüsiert und ganz nebenbei ein völlig neues Licht auf das Europa unserer Tage wirft.
Weiterlesen

Details

ISBN/GTIN978-3-455-00956-9
ProduktartTaschenbuch
EinbandKartoniert, Paperback
FormatMass market (rack) paperback
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum01.11.2021
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht242 g
Artikel-Nr.19648599
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.faafbf00df72494bb947c7dac7fc039c
Weitere Details

Ähnliche Bücher

Bewertungen

Mitarbeitertipps

Empfehlungen zu ähnlichen Produkten

Das Buch '22 Bahnen' von Caroline Wahl hat mich - der Sprache des Buches angepasst - geflashed. Der Schreibstil der Autorin ist (für mich) neu, anders, erfrischend, bemerkenswert. In ihrem jungen Alter schafft sie es unglaublich feinfühlig und sensibel die Familiengeschichte, die Emotionen und Charaktere der Personen zu erzählen.

Leichte Kritik muss ich allerdings an der Figur Ida, die 11 jährige kleine Schwester, üben. Teils werden ihr Worte und Taten zugeschrieben, die ich für ein so junges Mädchen unpassend finde. Außerdem ist die schnelle Weiterentwicklung des Charakters umplausibel, sowie hätte ich mir etwas mehr Tiefgründigkeit bezogen auf die Mutter gewünscht.

Ein kurzes Buch, welches man dennoch gelesen haben sollte. Parallel zum Lesen diesen Romans ist die Fortsetzung erschienen und ich freue mich bereits darauf, Idas Geschichte weiterzuverfolgen.

Von meiner Seite aus eine klare Leseempfehlung.
Voller Herz und auf eine Art, die irgendwie nur sie beherrscht, schreibt Mariana Leky in "Kummer aller Art" von Freundschaft, Abschied, eingehaltener Liebe und den kleinen Ärgernissen des Lebens. Die einzelnen kleinen Kurzgeschichten bilden dabei eigene Welten voller Metaphern und Harmonie, die Hauptzutaten für einen klassischen Mariana Leky Text. Das Miteinander, das sie in diesem - ihrem neuesten - Buch schreibt, ist dabei so schön, dass man nicht nur gerne Teil des Ganzen wäre, sondern es, solange man das Buch liest, auch wirklich zu sein scheint. Eine literarische Wohlfühlempfehlung für - naja, im Grunde eigentlich alle.
Das war schwieriger als erwartet.
Den Einstieg empfand ich leicht und flüssig und die ersten Seiten habe ich förmlich aufgesaugt.
Mittendrin ging mir dann die anfängliche Leichtigkeit verloren. Das Prinzip der Multiversen, viel wissenschaftlicher Austausch und Erklärungen, nahmen wir etwas die Freude an den wichtigen Botschaften und Erkenntnissen in diesem Buch.
Das Ende und damit einhergehende Wahrheiten, hat mich nichtsdestotrotz sehr ergriffen und spürbaren Einfluss auf meine Emotionen beim Lesen genommen.
A must-read for every "Dark Academia" fan!
Donna Tartt describes the story of six young students from a Greek course, who are forced by a murder to deal with moral concepts and their future. In a nutshell: Dark Academia vibes meet structured lies, intrigue and fears. The individual characters and their actions are well thought out, making you feel part of the circle of friends and plot. Donna Tartt's writing style is sophisticated and thus sets just the right mood for the scenery she describes. Maybe I should re-dress and take a Latin/Greek class after all....
Einfach nur schön!
Mit "Hard Land" ist Benedikt Wells wieder ein wunderbarer Roman gelungen. Man fängt an zu Lesen und kann sich der Geschichte einfach nicht entziehen.
Missouri 1985. Sam ist 15 Jahre alt und nicht gerade der Typ, der selber gern sein möchte. ZU klein, zu schüchtern, zu still. Zu Hause ist die Stimmung gedrückt seit seine Mutter vor ein paar Jahren an einem Tumor erkrankt ist. Der Vater ist unnahbar, fast schon abweisend. Jetzt stehen auch noch die Ferien bevor. Damit er nicht zu den verhassten Cousins reisen muss, nimmt Sam einen Ferienjob im Kino an und fortan verändert sich vieles.

Dieser Roman ist eine emotionale "Coming-of-age" Geschichte. So zart und doch kraftvoll geschrieben. Man fühlt mit, hofft mit, erinnert sich und lebt mit diesem Buch. Ich hatte es fertig gelesen und mochte es doch nicht aus der Hand legen!

Absolut lesenswert!
Mein Lieblingsroman von Benedict Wells. In "Fast genial" begleiten wir Francis, der in einem Trailerpark in quasi prekären Verhältnissen aufwächst, bei der Suche nach seinem abwesenden Vater. Dieser soll ein genialer Wissenschaftler sein. Kann es also sein, dass Francis gar nicht in den Trailerpark gehört, sondern eigentlich qua Genetik zu höherem berufen ist? Francis und seine zwei besten Freunde wollen es herausfinden und machen einen Roadtrip. In diesem tollen Roman, der gleichzeitig Roadmovie, Dreiecksbeziehung und Coming-of-Age Geschichte ist werden existentielle Fragen nach dem Schicksal und den Chancen im Leben verhandelt. ?Fast Genial? ist dabei atemlos und nachdenklich zugleich.
Im Gegensatz zu vielen anderen Erzählungen, in denen meist nur EINE Frauen-Rolle im Patriachat beleuchtet wird, wird bei Die Wut, die bleibt die Rolle der Tochter, der Frau und der Mutter für sich alleine - wie auch im Umgang miteinander - heraus gearbeitet. Und das so meisterhaft, dass ich als Leserin, die alle drei Rollen kennt, keinerlei Distanz-Möglichkeiten hatte, sondern jeder Schlag getroffen hat. Und die meisten taten weh. Denn Mareike Fallwinkel versteht es, jedes Gefühl so außerordentlich bildlich zu beschreiben, dass es mir unmöglich gemacht hat, mich dem Sog der Geschichte zu entziehen, selbst wenn ich die ein oder andere Handlungsweise der Protagonistinnen als überzogen empfand. Aber vielleicht sollten wir Frauen unser Denken und Handeln viel öfter überziehen , damit die Wut, die sicher in vielen von uns brodelt, zum Vorschein kommt und zur Veränderung beiträgt.
Mariana Leky schreibt in entzückend schöner und skurriler Sprache. Nachdem mir der Roman sehr gefiel, konnte ich mich 2018 auch von Frau Leky persönlich bei einer Lesung in Ulm überzeugen lassen. Das Hörbuch gesprochen von Sandra Hüller kann ich ebenfalls sehr an Herz legen.
Eines meiner deutschsprachigen Lieblingsbücher!
Toll
This could be love war mein erstes Buch von Lilly Lucas und hat mir echt gut gefallen. Das Cover des Buches ist so wahnsinnig hübsch und auch der Farbschnitt ist klasse. Das Buch ist ein richtiges Wohlfühlbuch und wird definitiv nicht das letzte Buch der Autorin sein, dass ich lese. Der Schreibstil ist wirklich toll, sehr flüssig, sodass man das Buch gar nicht aus der Hand legen kann. Louisa ist eine richtig tolle Protagonistin, die nach einer Verletzung versucht, wieder in den Profisport reinzukommen und zieht deshalb nach Hawaii. Dort trifft sie auf den attraktiven Surferboy Vince und die Geschichte nimmt seinen Lauf. Das besondere an diesem Buch war das Setting, weil Hawaii mein lieblings Reiseort ist und man sich direkt wie zu Hause gefühlt hat. Insgesamt wirklich eine richtig tolle und empfehlenswerte Liebesgeschichte.
"Vor dem Fest" ist das Porträt des fiktiven, in der Uckermark liegenden Dorfes Fürstenfelde. Die Bewohner*innen bereiten das alljährlich stattfindende Annenfest vor, was genau gefeiert wird, weiß aber niemand so wirklich.
Stanisic verleiht dem Dorf und seinen Charakteren eine wahre Lebendigkeit. Fürstenfelde erlebt Landflucht und den Abbau der Infrastruktur. Und doch definiert sich das Dorf nicht durch die, die gehen, sondern durch die, die bleiben.
Immer wieder bindet der Autor Sagen, Ankedoten und Archivmaterialien in die Handlung ein. Einen Großteil davon hat er erfunden. Doch welche Sage wurde nicht früher oder später erfunden und welches Zeitdokument erzählt je eine vollständige Geschichte? Stanisic tobt sich stilistisch so richtig aus und zugleich verleiht er seinem Dorf eine komplexe Vergangenheit und Tiefe.

Stanisic hat extrem viel Spaß an dem, was er tut. Da ist eine unfassbare Freude an Sprache und am Erzählen, die sich in jeden Satz legt und die mitreißt.
Once upon time, people spoke about Sally Rooney's second novel as a kind of cult hit or a hot tip for those in the literary know. After a ratings-smashing BBC adaptation (timed perfectly for the start of lockdown) and several years of impressive sales, virtually the whole world has now heard of, if not read this novel.

If you do belong to the few who have not yet got round to it, do believe the hype. Rooney has achieved something quite remarkable with this novel by writing something that expertly handles and describes the very real angst of modern life for young people in an intelligent and literary way, and in so doing has appeal to readers across a broader spectrum than perhaps any other book I can remember. It's a very modern love story told with all the tension, boredom, humour and tragedy that such things entail and a book that has established its author as one of the most important voices in the English-speaking literary world. Don't be bloody minded, just read it!
Sehr französisch; Die Autorin entpuppt sich als eine sehr gute Beobachterin und Analystin. Das Buch beschreibt ihr Leben in Frankreich beginnend mit der Kriegszeit (sie ist 1940 geboren). Jedes Jahrzehnt, jedes Ereignis ? privat wie öffentlich ? wird kommentiert und das Zeitgefühl soziologisch analysiert. Obwohl ich viel über Frankreich weiß, gab es viele Dinge (politische, literarische, etc. oder einfach nur Konsumprodukte) die mir neu waren und deshalb nicht immer einfach zu verstehen. Das eigentlich bemerkenswerte an diesem Buch ist der Schreibstil. Es gibt keine Kapitel oder irgendwelche Einteilungen oder ein übergeordnete Struktur. Anhand von Fotos und Erinnerungen werden die Jahrzehnte mehr oder weniger chronologisch erzählt und die einzelnen Themen ziehen sich über Seiten oder auch nur über ein bis zwei Sätze. Zu Beginn ist das sehr gewöhnungsbedürftig, aber ich konnte mich schnell daran gewöhnen.
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Von den über tausend Seiten darf man sich nicht abschrecken lassen. Haratischwilis Sprache zieht sofort in den Bann und lässt einen durch über hundert Jahre Georgische Geschichte und sieben Generationen fliegen. Ich beneide alle, die dieses Buch noch entdecken dürfen.
Einblicke in ein besonderes Stadtviertel Berlins.
Der Roman Südstern handelt von einem Vorort Berlins, nämlich Friedrichshain - Kreuzberg, handelt von alltäglichen Problemen fernab von der Wohlfühlidylle dieser Hauptstadt. Die Hauptfiguren Vanessa Paschke, Mitte 20, ausgebildete Pharmakologin, aber tätig vor allem als Drogenkurierin und Deniz Aziz, Streifenpolizist in einem turbulenten multikulturellen Viertel, versorgt seinen dementen Vater - beide berichten als Ich-Erzähler von ihrem stressigen Alltag. Der in mehrerer Hinsicht nun doch ungewöhnliche Schreibstil lässt die Zeichensetzung wörtlicher Rede vermissen. Kurze, emotionslose Sätze, wenige Dialoge, eingeflochtene türkische Wörter, der unangekündigte Wechsel des Ich-Erzählers zügeln den Lesegenuss. Die knallharte Realität mit eindeutiger Überforderung auch einiger Nebenfiguren trifft auf ein wenig Romantik zwischen Vanessa und Deniz. In diesem sozialkritischen Roman erfährt man viel über großstädtische Probleme: häusliche Gewalt, Übergriffe in der Justizanstalt, Geldmangel, Ausländerhass, Mangel an Pflegekräften, Überstunden bis zu drei Schichten hintereinander im Polizeidienst und in der Psychiatrie etc.. Die vielen Schattenseiten Berlins wirken sehr bedrückend und chaotisch. Es ist keine leichtgängige Lektüre, die jedem Leser gefallen mag.
This book is all about regrets. Do you also sometimes catch yourself thinking: "I wish I had done that differently"? Nora thinks that about almost every decision she's ever made. So after a suicide attempt, she finds herself in a space between life and death; in her case: the Midnight Library. There she can pick any book containing an alternative life.
Though sometimes a little too cheesy and conventional for my taste this book made me consider my own life choices and whether it really would be a good idea to make changes - even if I could!
No matter which of Matt Haig's books takes your fancy, you'll always be taken on an emotional journey full of original ideas and valuable life advice.
Leider hat es zwischen diesem Buch und mir nicht so richtig gefunkt . Manches war für meinen Geschmack nicht zu Ende erzählt, anderes viel zu Ausschweifend berichtet, die Story könnte für meinen Geschmack etwas mehr Fahrt aufnehmen, es ist sehr neutral und subtil erzählt. Aber die Geschichte mochte ich sehr, das Umfeld und die Charaktere sind ganz toll beschrieben und man begleitet die meisten auch auf dem ganzen Weg. Also das Setting bleibt relativ gleich, aber innerhalb dessen tut sich einiges, vor allem die Hauptfigur lernt sich und ihr Umfeld komplett neu kennen und erlebt einen richtigen Wandel in ihrem Leben und ihren Beziehungen. Auch der Aspekt von Schönheitsidealen, vor allem bemessen an dem weiblichen Körper und der Beziehung zu Genuss und gutem Essen in Japan war spannend.
Nach ein paar Seiten war sie da meine Jugend, der Geruch nach Freibad, "Stoppt Strauß", Telefonzellen, die das Tor zur Welt bedeuteten und die Ungeduld in den langen, heißen Nächten bis zum nächsten Tagesanbruch. Friedrich, der eigentlich mit seinen Eltern für zwei Wochen in Urlaub fahren wollte, muss wegen einer Nachprüfung in Mathe und Latein bei seinem strengen Großvater zu Hause bleiben. Ein Großvater, der sich mit Aussagen wie "Verwechseln sie den Alltagsatheismus nicht mit der Fähigkeit, logisch zu denken."(Seite 25) sofort Respekt verschafft. So irreführend das im ersten Moment sein mag, Friedrich steht ein intensiver, verheißungsvoller Sommer bevor. Die erste große Liebe, die im Freibad auf dem Sprungturm wie ein Blitz einschlägt und Freundschaften, die durch nichts zu erschüttern sind, lassen Friedrich auf Wolke Sieben schweben. Kommen leichte emotionale Verunsicherungen ins Spiel, steht dem hitzigen Friedrich die liebevolle, emphatische Oma Nana zur Seite.
Moshfeghs zynische Protagonistin verabschiedet sich von der Welt, denn sie ist frustriert, desinteressiert und vor allem lebensmüde. In ihrem "Jahr der Ruhe und Entspannung" soll sich das wieder ändern und so beginnt sie die einzig wirkungsvolle Behandlung: reichlich Medikamente und ordentlich Schlaf. Sehr viel Schlaf. Eine tragisch-komische Bewältigung der Absurdität, die wir so behaglich Leben nennen.
Der Titel des Buchcovers macht neugierig. Die Gestaltung selber ist nicht besonders aufregend.
Der Inhalt geht dann in eine andere Richtung als der Titel vermuten lässt.
Es ist aus kindlicher Sicht geschrieben, aber mit einer scharfen Beobachtungsgabe.
Am Anfang muss man manchmal fast lachen. Man hält das für unrealistisch, dass
der Vater sein eigenes Versagen dem angeblichen Dicksein seiner Frau zu lasten führt. Das kann doch gar nicht wahr sein.
Aber dann irgendwann wird man betroffen und sprachlos wie engstirnig die Menschen sein können.
Auch die Beschreibung aus Sicht von Ela, die natürlich Angst hat, wenn die Eltern streiten, aber sie sich nichts sehnlicher wünscht, als dass sie zusammenbleiben.
Man bekommt fast Magenschmerzen, wenn man sieht, was starke Frauen alles hingenommen haben, um die Familie zusammenzuhalten.
Das muss man Lesen
In "Morgen und Abend" erzählt Fosse in zwei Teilen von der Geburt und vom Tod seiner Figur Johannes. Im zweiten, wesentlich längeren Teil, wandert Johannes in Gedanken. Plötzlich sind viele Details seines alltäglichen Lebens anders als zuvor. Es entstehen Irritationen und Johannes begegnet Menschen, die bereits verstorben waren.
Die Handlung des Textes ist übersichtlich, aber die Situationen werden ausgeschöpft und in Wiederholungen vertieft. Es sind die Gedanken eines Sterbenden, der Abschied nimmt.
Fosse lesen bedeutet, sich auf die Langsamkeit einlassen. Es entsteht ein radikaler Kontrast zur Schnelllebigkeit unserer Zeit: Die Wiederholungen mit leichten Ergänzungen im Detail führen dazu, dass der Text sich sehr einprägt. Und so bleibt auch als Erinnerung an den Text nicht die Langsamkeit oder Wiederholung, sondern die Tiefe der Gedanken und die Zugänglichkeit zu dem Innenleben von Johannes, die Fosse literarisch formt. Damit ist Fosses Schreiben stileigen und meisterlich in seiner ruhigen Erzählung von Gedanken.
Die Autorin Theresia Enzensberger entführt die Lesenden in diesem Buch in eine utopische Variante von Europa, indem die Protagonistin auf einer aus Stahl und Beton gebauten Insel lebt und dort mit anderen Menschen zusammen von der Außenwelt isoliert ist.
Zu Beginn dieses Buches fand ich die Hauptfigur leider nicht sehr nahbar - doch zu meinem Überraschen legte sich das im weiteren Verlauf der Handlung (zu einem späteren Zeitpunkt zeigt sich auch, wieso dem so ist..).
Insgesamt habe ich das Buch "Auf See" gerne gelesen, die Handlung ist spannend und ereignisreich, wenn an manchen Stellen auch etwas platt, führte dies nicht zu weniger Lesevergnügen meinerseits.
Alles in allem fand ich das Buch richtig gut und würde es jederzeit Lesenden aller Art weiterempfehlen und ans Herz legen, sich dieses Vergnügen nicht entgehen zu lassen.
Ich muss zugeben, dass ich Kim de l'Horizons Buch mit Vorbehalten begonnen habe zu lesen. Werde ich hier einem weiteren autofiktionalen Text über Identität und Familie begegnen, dessen Inhalt zwar mehr als bedeutsam ist, der aber auf der literarischen Ebene nichts zu bieten hat? Schon früh zeigt sich, dass das hier ganz und gar nicht der Fall ist. "Blutbuch" zieht nicht nur alle sprachlichen Register, die zur Verfügung stehen, nein vielmehr wird ein Sprachfeuerwerk abgelassen, das vor Liebe, Hass, Trauer und Witz nur so sprüht. In den eindrucksvoll gebauten Sprachgerüsten aus Deutsch, Schweizerisch und Dialekt zeigt sich eine tiefe Liebe zur Sprache als Form. Hier findet sich keine Scheu vor der Drastik des realistischen Erzählens und weder wird die Gegenwart wegstilisiert, noch die Vergangenheit verklärt. Das hier ist ein Text, der uns zeigt, dass es durchaus möglich ist Form und Inhalt auf eine anspruchsvolle Weise miteinander zu verbinden. De l'Horizons Text ist eine Offenbarung.
In diesem autobiografischen Band mit Anekdoten aus Kindheit, Jugend und seinem Berufsleben als Strafverteidiger, unterzieht Ferdinand von Schirach sich selbst seinem kritischen Auge. Aber das Auge schweift auch ab, reflektiert Zeitgeschichte, kurze Nuancen während des Spaziergangs, Gedankensplitter über Beuys, das Rauchen oder die Farbe Magenta.
Eine lustvolle Zusammenstellung aus Erlebtem in einem bewegten Leben. Ein Einblick in die melancholische Gedankenwelt eines großen Denkers und Schriftstellers unserer Tage.
fast paced, witty and a very special main character, Evelyn reflects on her relentless rise to the top as an actress. Throughout the story, my relationship to Evelyn changed multiple times and often I could not relate to her or her decisions, nevertheless I loved her, her sarcastic-self and the storys she had to tell about all the men she loved or left.
Der wohl mutigste deutsche Roman des Jahres hat es auf die Shortlist für den Buchpreis geschafft! Geradezu genüsslich stöbert Sanyal in "Identitti" im angeblichen Pulverfass der Identitätspolitik und ist sich dabei für keinen Diskurs zu schade. Der Skandal um die Düsseldorfer Kultprofessorin Saraswati, die - oh Graus! -eigentlich weißt ist, bildet den Ausgangspunkt für einen Sommer voll schwieriger Hinterfragung, zu postkolonialer Theorie, Rassismus, Identität und und und... Was hier als kurzweiliger und aufmüpfiger Roman vorliegt kann nämlich auch doppelt als einführender Kurs in die brennendsten Fragen unserer Generation betrachtet werden. Ist das jetzt cultural approbation oder transcultural identity? Niemand weiß irgendwas aber niemand schreibt so anregend darüber wie Sanyal. Und da vergebe ich auch die ein oder andere holprige Metapher...
Die Geschichte beginnt, als Kya (gesprochen: Kaja) 6 Jahre alt ist und noch eine Familie hat. Mutter, Vater und vier ältere Geschwister leben mit ihr in einer kleinen Hütte im Sumpf. Das Marschland von North Carolina ist nicht wirklich lebenswert, dort hausen die Ausgestoßenen und Randfigutren der Gesellschaft. Aber trotzdem könnte es schön sein, für die kleine Kya, die mit Silbermöwen, Graureihern und Flußkrebsen aufwächst. Bis ihre Mutter die Familie verlässt und ihre Kinder beim gewalttätigen Vater zurücklasst. Die Geschwister, alle älter und selbstständiger gehen auch. So bleibt Kya allein zurück, denn der Vater ist ob abwesend und selbst wenn er in der Hütte ist, mehr Belastung als Hilfe.
Kya wächst heran und lebt im vollkommenen Einklang mit dem Marschland. Einsam, schüchtern, ängstlich und doch voller Wissensdurst entwickelt sie sich zu einer Frau. Viele Wendungen und Ereignisse hätte ich so nicht erwartet, deshalb werde ich hier nicht auf den Verlauf der Handlung eingehen.
Although "Never let me go" deals with a classic sci-fi theme, it narrowly misses that genre.
Kathy, Ruth and Tommy grow up in an alternative late 20th century England where medicine has advanced to the point where human clones are created to keep "real people" alive longer by donating organs. Our main characters are such clones, raised in a boarding school in the countryside, a parallel world where they grow up sheltered but also under the dark shadow of their destiny.
The underlying conflict they are all struggling with - how much personality, how much individual can you be when you know you were only created after someone else and will have to sacrifice yourself for them at some point? - carries the story with a heavy melancholy.
Ishiguru does not write about the dystopian world he has created here (much of the background remains unclear), but about his "second-class people". He answers the question of their humanity for us in the most beautiful, subtle way.
Nobelpreisträgerin Annie Ernaux führt in dieser Erzählung, "Der junge Mann", ihr Schreibvermögen über soziales Mileu, (weibliches) Begehren und Alter fort. Für zwei Jahre ist sie mit einem dreißig Jahre jüngeren Mann zusammen. Ernaux entdeckt dabei alte Muster ihrer sozialen Herkunft bei ihm wieder und reflektiert sich durch ihn. Die Bewertung vom Zusammensein einer älteren Frau mit einem jüngeren Mann, die sie vor allem durch andere Frauen wahrnimmt, lässt sie ihre jetzige Reife und derzeitige Jugend in Gedanken und Erinnerungen zusammenführen. Die Jugend des Partners veranlasst sie erneut zum Schreiben über Begehren. Eine kurze Erzählung, die prägnant die verschiedenen Ansätze und Themen von Ernaux benennt und ihre Eleganz innehat. Im Januar 2023 auf Deutsch erschienen und übersetzt von Sonja Finck.
Benjamín Labatut is an excellent writer, as proven by his second novel (and first translated into English) "When We Cease to Understand the World", in which he deftly manoeuvres between genres, perhaps even creating one entirely of his own - a fascinating kind of narrative non-fiction that explores parallels of scientific endeavours in the 20th century, and how they changed our world forever. That is mostly what he continues to do in his third book "Maniac", a story of the first computer to defeat a human in a game of chess and the scientists who were involved in building it, but I have to say that unfortunately it didn't captivate me as much. While it is an interesting and illuminating approach to the incredibly relevant topic of AI, Labatut choses to convey all of it in a style that I would describe as a fictionalized oral history: the scientists are depicted through invented personal accounts of their late contemporaries, looking in from the outside into their incomprehensible minds and lives. What might sound great in theory doesn't actually work that well on the page - there is too much exposition (again and again), and that kind of repetition prevents the reader from ever getting to the heart of things. I'm still looking forward to whatever he does next, but this one simply wasn't for me.
Ich kann es nicht fassen, dass ich diesen Roman erst so viele Jahre nach seinem Erscheinen entdeckt habe - was für eine Zeitverschwendung! Ein wunderbarer Gesellschaftsroman, die Antwort unserer Zeit auf die großen Texte des 20. Jahrhunderts (Die Buddenbrooks, Die Blechtrommel) und ein herrliches Stück Unterhaltung für Städter, Dörfler und alle die es noch werden wollen.

Autor/in

Leonhard Hieronymi wurde in Bad Homburg geboren und stammt aus einer Familie voller Handwerker. Bei Hoffmann und Campe erschien 2020 sein Roman In zwangloser Gesellschaft. Zuletzt veröffentlichte er ein literarisches Sachbuch über die Frankfurter Techno-Szene unter dem Titel Trance. Hieronymi lebt in Potsdam.

Schlagworte