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Die Reise der Verlorenen. [Theater der Gegenwart]

Kehlmann, Daniel - Theater mit Schülern; Gegenwartsstück - 14553
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR5,80
Filialbestand
19xDussmann das KulturKaufhaus

Produktbeschreibung

Daniel Kehlmann als Theaterautor entdecken

Im Jahr 1939 gehen knapp tausend Juden in Hamburg an Bord der St. Louis - ihr Ziel: Kuba. Doch die Flucht vor den Nazis wird zur Irrfahrt. Kein Land möchte die Flüchtlinge aufnehmen. Kapitän Schröder kämpft für seine Passagiere. Aber erst als er droht, das Schiff auf Grund laufen zu lassen, bieten einige Länder an, Flüchtlinge aufzunehmen.
Daniel Kehlmann hat das Buch Voyage of the Damned von Gordon Thomas und Max Morgan-Witts in ein packendes Theaterstück verwandelt, das die historisch verbürgte Irrfahrt der St. Louis erzahlt.
Mit Anmerkungen und Nachwort von Thomas Wortmann.
Originalverlag Rowohlt. Berlin Verlag GmbH, Berlin
Die wahre Geschichte eines Flüchtlingsdramas als packendes Theaterstück Einzig verfügbare Einzelausgabe »Eines der eindrücklichsten Stücke zur aktuellen Zeit.« ORF
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Details

ISBN/GTIN978-3-15-014553-1
ProduktartTaschenbuch
EinbandKartoniert, Paperback
VerlagReclam
ErscheinungsortDitzingen
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsdatum06.09.2024
Reihen-Nr.14553
Seiten104 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.28738282
KatalogVLB
Datenquelle-Nr.390a320464bb42a38f6da42550e555fb
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Was passiert, wenn ein 78-jähriger Mann nach dem Tode seiner Frau nicht mehr leben möchte? Der Mann ist weder krank noch depressiv, sondern einfach lebensmüde - er hat keine Freude mehr an seinem Leben.
Soll ein Arzt ihm dabei helfen und ihm ein Medikament, das ihn tötet, verschreiben? Oder soll der Arzt das ablehnen und damit riskieren, dass der Mann vom Balkon springt? Dieses birgt wiederum die Gefahr, dass der Suizid misslingt und der Patient paralysiert zurückbleibt.
Darf man selbst über sein Leben bestimmen?

GOTT
Ferdinand von Schirach
Ein Theaterstück

Der Ethikrat kommt zusammen und soll klären, ob Herr Gärtner mithilfe seiner Ärztin Suizid begehen darf.
Anwesend ist die Ärztin des Betroffenen, sein Rechtsanwalt, eine Rechtssachverständige sowie ein medizinischer und ein theologischer Sachverständiger.
Argumente dafür und dagegen werden aufgeführt, am Ende soll das Publikum entscheiden, ob Herr Gärtner das Medikament bekommt oder nicht.

Wie immer lässt Ferdinand von Schirach mich zum Fähnchen im Wind werden. In dem einen Moment denke ich: Na klar darf er über sein Leben entscheiden! Doch in der nächsten Sekunde kippe ich schon wieder um, genau in dem Moment, wo eine Frau sterben will, weil sie vor sechs Jahren, mit 25, bei einem Unfall ein Kind totgefahren hat. Sie konnte nichts dafür. Alle haben mir verziehen, aber ich selbst kann mir nicht verzeihen. (S. 106) Nein, natürlich darf diese Frau sich nicht umbringen!
Ferdinand von Schirach ist ein Meister der Erzählkunst, man wird in die Geschichte eingesogen und kann sich dem sensiblen und hochemotionalen Thema nicht entziehen.
Ein wunderbares Buch zum Diskutieren, hervorragend auch für die Oberstufe im Ethikunterricht geeignet.
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Am Ende bleibt die Frage: Darf man Gott spielen?
5/ 5
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Kammerspiele mit großem Eskalationspotential sind eigentlich genau meins, wenn es um Dramen geht und das Autor:innen-Duo Hübner/Nemitz legt hier ein interessantes Zeitstück vor. Zu Beginn - ein Politiker, der eine Frau besucht, deren Sohn er vor zwei Wochen überfahren hat, der nun mit Beinamputation und Knochenbrüchen im Krankenhaus liegt. Auf Schuldfragen folgen Beschwichtigungen, folgen Wut und Verzweiflung. Der hinzukommende Neffe der Frau heizt die ganze Diskussion auf und lässt alle Figuren aneinander scheitern und vorbeireden. Die beengte Wohnung, die wenige Zeit und die schnellen Dialoge sorgen für eine klaustrophobische Atmosphäre, die sich immer weiter zuspitzt. Letztlich bleibt das Drama ein Lehrstück darüber "wie Politiker daran scheitern, eine Sprache zu finden, um mit den Enttäuschten wieder in einen Dialog zu gelangen" und lässt m. E. leider doch zu viel offen, egal wie sehr es sich sprachlich an aktuelle Diskurse anzupassen weiß.
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Autor/in

Daniel Kehlmann, geb. 1975, studierte Philosophie und Germanistik in Wien, bevor er sich seiner schriftstellerischen Arbeit widmete. Heute lebt er in Berlin. Für sein Werk wurde er unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis, dem Friedrich-Hölderlin-Preis und 2024 mit dem Ludwig-Börne-Preis ausgezeichnet. Sein Roman Die Vermessung der Welt war eines der erfolgreichsten deutschen Bücher der Nachkriegszeit, und auch sein Roman Tyll stand monatelang auf den Bestsellerlisten und gelangte auf die Shortlist des International Booker Prize. Zuletzt erschienen sein Roman Lichtspiel sowie die von ihm geschriebene und von David Schalko inszenierte Fernsehserie KAFKA. Seine Theaterstücke sind als Lesestoff nicht weniger faszinierend als seine großen Romane.Thomas Wortmann, geb. 1983, ist Professor für Neuere deutsche Literatur und qualitative Medienanalyse an der Universität Mannheim. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen das Drama und das Theater der Gegenwart, die Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der Film.

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