Mick Harris ist einer der größten kompositorischen Schätze der Welt. Er begann seine Karriere als Energiedynamo hinter dem Schlagzeug der britischen Band Napalm Death, machte den Begriff Blastbeat zu einem Begriff, schrieb die Musik der Band auf der einsaitigen Gitarre seiner Mutter und kam ins Guinness-Buch der Rekorde, weil er den kürzesten Song der Welt komponierte.
In den folgenden Jahrzehnten hat er die Musik noch einige Male neu erfunden, vom wilden abstrakten Jazz von Painkiller mit John Zorn und Bill Laswell bis zur ertrinkenden Ambience seines Lull-Projekts, während er weiterhin eine Welt aufbaut, die er wirklich sein Eigen nennen kann - den dunklen Post-Dub von Scorn.
»In diesem Jahr 54 Jahre alt zu werden - das wird die Herausforderung nicht aufhalten und treibt mich mehr denn je an« - sagt Mick Harris über die jüngste Phase seiner Kreativität. Die pandemische Isolation und Abriegelung hat die Arbeit des Maestros mehr gepusht, als alles andere es hätte tun können. Im Jahr 2021 wird sein Output immer größer. Er veröffentlicht die neuesten Kollabs mit Justin K. Broadrick und die Single »Distortion«, auf der eine der herausragendsten Stimmen des Hip-Hop - Kool Keith - mit seinem engsten Mitarbeiter, dem Ohm Resistance-Gründer, Submerged.
Zur Veröffentlichung von »Distortion« sagte Mick Harris zu mxdwn: »Ich genieße Kollabos - sie bringen etwas anderes zum Schwimmen.« Sowohl bei seiner eigenen Arbeit als auch bei Kollaborationen mit allen, von Sleaford Mods' James Williamson auf dem letzten Scorn-Release bis hin zu Kool Keith und Submerged auf »Distortion«, hatte Mick Harris nie Probleme damit, Energie in Beats und Klanglandschaften zu stecken und verschiedene surreale Elemente mit drei Grundelementen zu kombinieren, die Harris immer weiter vorantreiben und die sowohl für Mick Harris als auch für Scorn als Projekt extrem wichtig sind - Frustration, Wut und Angst.
Das neueste Album »The Only Place« kombiniert die charakteristischen Soundscapes von Scorn mit tartarischen Texturen und erreicht einen psychedelischen Groove, basierend auf dem, was Harris als »Pushing an original idea further« bezeichnet, mit seinen eigenen Schattierungen von hell und dunkel und der himmlischen Elektrizität dessen, was Scorn ist.
Diese 10 neuen Tracks fügen Elemente hinzu, die man bei Scorn seit Evanescense und Gyral nicht mehr gehört hat - ätherische Atmosphären und schwebende, fast-melodische, aber nicht ganz richtige Momente, eine Signatur von Harris' Fähigkeiten, Gefühle in einer verlorenen Welt seiner eigenen Schöpfung zu erzeugen.
