Splatter Vinyl
Mit "Gemma Ray & The Death Bell Gang" macht die in Berlin lebende britische Künstlerin
Gemma Ray einen unerwarteten Abstecher von ihrem gewohnten Psych-Soul- und
Torch-Song-Oeuvre, mit einem elektronisch basierten Album, das sowohl eine klangliche
Abkehr als auch einen anderen Prozess darstellt.
Die Platte entstand ohne ihre bisherigen Werkzeuge und Parameter, sondern durch einen
Besuch im Studio ihres Nachbarn in Berlin-Tempelhof, dem Sounddesigner Ralf Goldkind
(zu dessen Referenzen die Fantastichen Vier, Trost, Mona Mur gehören).
"Ich bin nur auf eine Tasse Tee reingegangen, da sich mein Studio im selben Gebäude
befindet", sagt Gemma. Die Gespräche mündeten darin, dass Gemma Klänge sammelte
und sie an Ralf schickte und umgekehrt. "Keine Feldaufnahmen, sondern
Gesangsaufnahmen am Telefon und Aufnahmen von Aufnahmen". Am Ende hatten sie
verzerrte, verbogene und digital verfremdete Gitarren, verzerrte Jams, zerstörte Signale
und eine Leinwand, auf der neue Songs entstehen konnten. Mit diesem Vorrat an Mustern
und Klängen, die Ralfs Interpretationen zu verdanken waren, grub Gemma nach dem
Schönen und dem schön Unschönen und schrieb von dort aus. Die einzige Regel war "no
happy shit", und tatsächlich wurde dieses Motto während der Sessions an die Wand
gemalt, um als Erinnerung zu dienen.
Das soll jedoch nicht heißen, dass es sich um ein düsteres Elendsfest handelt. Zwischen
dem Beerdigenden ("Procession"), dem Alptraumhaften ("All These Things") und dem
Schweren ("I Am Not Who I Am") gibt es den Automaten-Pop ("The Point That Tears"), die
Sehnsucht ("Single Come Oblivion") und das Zarte ("Howling"). Allesamt episch, trotz ihrer
zugrunde liegenden Einfachheit und ihres Grooves, und mit einer dadaistischen
Verspieltheit, die alles untermauert.
Auf dem Album sind auch die Gastmusiker Kristof Hahn (Swans) an der Lap Steel und
Andy Zammit am Schlagzeug zu hören.
Limitiertes Splatter- und Öko-Vinyl (je 500 weltweit), mit exklusivem Poster zum
Herausziehen und Download-Karte.