Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Der Warenkorb ist leer.
Kostenloser Versand möglich
Kostenloser Versand möglich
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Lebensweg eines Zeitzeugen

eingebettet in die historische Entwicklung von 1989 bis 2000, Teil 2
E-BookEPUBDigital Watermark [Social-DRM]E-Book
EUR8,99

Produktbeschreibung

Mitte September 1989 konnten meine Frau und ich zusammen mit der Familie meiner Tochter nach fast vier Jahren Staatsterror, wie im Teil 1 meines Buches authentisch berichtet, endlich in die BRD ausreisen und sich hier eine Existenz aufbauen. Wie sich unsere Einbürgerung und Integration als Deutsche aus der DDR vollzog, welche Hürden zu nehmen waren, um zustehende finanzielle Leistungen, eine zumutbare Wohnung, sowie eine berufliche Perspektive zu bekommen und wie sich das im Kontext mit den historischen Ereignissen bei der Auflösung der DDR, der Wiedervereinigung Deutschlands und weiterer gesellschaftspolitischer Hintergründe abgespielt hat, wird in diesem Buch geschildert. Nicht unbeabsichtigt ist der Vergleich mit der Willkommenskultur Deutschlands im Jahr 2015 und den dabei gewährten wertvollen, jahrelangen Leistungen und Integrationshilfen für die Neuankömmlinge, die häufig Wirtschaftsflüchtlinge sind, von denen nicht Alle Gutes im Sinn haben und teilweise unsere Gesellschaft vor große Probleme stellen.Der weitere berufliche und private Werdegang, einschließlich vieler, interessanter Reiseberichte aus fernen Ländern, eingebettet in bemerkenswerte, private und historische Ereignisse bis zum Millennium, wird auf unterhaltsame Weise in diesem Buch ausführlich beschrieben.
Weiterlesen

Details

Weitere ISBN/GTIN9783749474530
ProduktartE-Book
EinbandE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsdatum29.07.2019
SpracheDeutsch
Dateigrösse309953 Bytes
Artikel-Nr.8965916
KatalogVC
Datenquelle-Nr.2175437
Weitere Details

Bewertungen

Empfehlungen zu ähnlichen Produkten

Ein herausragendes Buch, das mit gerade einmal 175 Seiten einen intensiven Einblick in die brasilianische Gesellschaftsstruktur bietet und Themen wie Umweltzerstörung, Kolonisierung, Männlichkeit und Macht aufwirft.

Hier sind es insbesondere jene Seiten, auf denen José Henrique Bortoluci die biografische Kluft sowie die unterschiedliche Klassenzugehörigkeit zwischen ihm und seinen Eltern reflektiert, die mir eindrucksvoll in Erinnerung bleiben werden.

Es ist ein Buch, das sich liest wie ein lehrreiches Sachbuch über Brasilien, verwebt mit den persönlichen Lebensberichten eines LKW-Fahrers. Absolut gelungen!
Zum 100. Todestag Kafkas warten 2024 so einige Veröffentlichungen auf geneigte Lesende, dass es eine wahre Freude ist, sich mitten hineinzubegeben. Safranski schätze ich als Biografen und im Besonderen sprach mich der Fokus auf das Schreiben an. Irgendwie ist man doch immer allzu neugierig, wie, wo und warum ein Autor seine Ideen entwickelt und zu Papier bringt.
In dem Buch steckt wenig Neues für Kafka-Kenner:innen, es wird allerdings ein angenehm analytischer Zugang zum Werk des Autors geboten. So gefielen mir die Aufschlüsselungen der großen Romane und Erzählungen ausgesprochen gut. Auch Kleinigkeiten wie das Käfer-Motiv, das nicht nur in der Verwandlung auftaucht, wussten zu begeistern. Chronologisch erhalten wir Stück für Stück Einblick in Kafkas Schreib-Leben und wie überlebensnotwendig es gewesen sein muss. Dass der Autor Kafka eben auch Leser war, arbeitet Safranski liebevoll heraus: die zeitgenössische Philosophie von Schopenhauer, Nietzsche oder Kierkegaard war mit Kafkas Werk eng verbunden und fand dort Eingang. Es machte in jedem der 13 Kapitel Freude, sich an frühere Lektüren zu erinnern - um Kafka kommt vermutlich niemand herum in Schule oder Studium.
Möge dieses neue Safranski-Werk zum Kafka-Lesen begeistern und den ein oder anderen vielleicht eine Biographie zur Hand nehmen lassen!
"Unser Deutschlandmärchen" ist eine Wucht. Ein Roman, der mit der literarischen Form spielt: Lyrik, Dialog, Monolog, Prosa und multiperspektivische Introspektionen bringen ein Stimmengemenge formal zum Inhalt in den Einklang. Eine Familiengeschichte vom Beginn des letzten Jahrhunderts bis heute. Eine Geschichte der Vorfahren, aber insbesondere der Mutter Fatma und von Dinçer. Ihre gemeinsame Geschichte in Almanya, die Geschichte von sogenannten Gastarbeiter:innen und ihren Kindern, den harten Arbeitsbedingungen, einer unbeugsamen Frau, seiner Mutter, bis sie körperlich gebrochen ist. Eine Geschichte von struktureller Benachteiligung und Ausbeutung, von Verdrängung und Rassismus. Aber auch eine Geschichte der Empfindsamkeit eines Jungen, der in diesem Kontext aufwächst. Ein hoch sensibler Junge und später als Mann, der konfrontiert ist mit verhärteten Vorstellungen von Männlichkeit und diesen versucht zu entkommen. Sein Name, Dinçer, der in etwa der kraftstrotzende Mann bedeutet, liegt seiner Rebellion bereits zugrunde. Erfahrungen von (Kinder-)Arbeit, von Bordellen, von Lust und Scham fließen in die literarische Selbstverortung mit ein. Ein dichter und mutiger Text; ein großes Buch, das Deutschland unbedingt braucht, um dazuzulernen. Ein Traum, der zu einem Märchen wurde. Ein dichter und eindringlicher Text von sprühendem Geist. So viele Passagen mit weisen Worten, die Bewältigung einer biografischen Reise und von Fragen um Identität. Hier ist etwas gelungen, was selten gelingt: Ein Text, der (Zeit-)Geschichte schreibt und literarisch von einer kräftigen bildlichen Pracht ist.
Judith Poznan hat einen warmherzigen Roman geschrieben, in dem es um die Trennung von ihrem Freund geht und die erschwerten Bedingungen der Trennung mit einem gemeinsamen Kind. In "Aufrappeln" wird mit Leichtigkeit und Humor von schweren Momenten erzählt, vom Ende einer Beziehung und den vielen kleinen Momenten, die dieses Ende kennzeichnen und erinnert werden. Es geht auch um eine Neuorientierung durch den veränderten Lebensumstand, um den Willen, trotz des Liebes-Aus eine gute gemeinsame Basis zu schaffen als Eltern. Alles gar nicht so einfach - und davon wird leichtfüßig und charmant von einer sehr aufgerappelten Autorin erzählt.
Als Herr Kiyak erfährt, dass er Krebs hat, steht der Beschluss für ihn fest: Er will nicht kämpfen, er will nicht operiert werden, er will nicht ins Krankenhaus, er will überhaupt nur sterben und das vorzugsweise in seiner türkischen Heimat, aus der er einst als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen ist. Wäre da nicht seine Tochter, die mit einer unermüdlichen Liebe und Aufopferung absolut alles für ihn tut - auch die Dinge, die er selbst vielleicht gar nicht will -, damit es ihm möglichst bald wieder besser geht. Und während sie sich mit Ärzten streitet, Essen über Essen kocht, nach einer Pflegewohnung sucht und die Verwandten über jede noch so kleine Neuigkeit informiert, ständig schwankend zwischen der Hoffnung auf eine Chemotherapie, eine Operation, eine Wunderheilung und dem verzweifelten Flehen, er möge wenigstens noch dieses eine Jahr leben, beginnt ihr Vater Geschichten zu erzählen, über seine Kindheit in Anatolien, seine Familie, seine Heirat und die Geburt seiner ältesten Tochter, die er wie verrückt liebt.
Herr Kiyak dachte, jetzt fängt der schöne Teil des Lebens an erzählt berührend und kraftvoll, aber vor allem realitätsnah vom Sterben eines Familienangehörigen und allen Gefühlen, die auf dem Weg aufkommen, allen Versuchen, denen man nachgeht, um dem Unausweichlichen doch irgendwie noch auszuweichen und der Liebe, die einem bleibt, wenn das Unausweichliche schließlich eintritt.
Der Text ist spartanisch, kein Wort verliert Kiyak an irgendeiner Stelle zu viel. Trotzdem schafft sie es, eine vollkommene, in sich geschlossene Geschichte zu schaffen, indem sie munter in ihrer eigenen Biographie hin- und herspringt. Nie vermittelt sie ein selbstmitleidiges Bild, sie sei eben wirklich kein Underdog, schreibt sie an einer Stelle selbst. Und sie hat auch keinen Grund dazu; als Tochter eines türkischen Gastarbeiters und einer Mutter, die als Putzhilfe arbeitet, bekommt sie schon früh vermittelt, dass ihr wichtigstes Kapital ihre Bildung sei, und im Laufe der Geschichte erlangt sie eine Menge davon. Das Wissen um Liebe und (die eigene) Körperlichkeit steht genauso im Raum wie ihre berufliche Laufbahn, kulturelles Erbe, Bewusstsein fürs eigene Ich. "Frausein" ist leicht, aber nicht leichtfertig. Dafür kämpft Kiyak zu sehr- gegen ein auferlegtes Klassensystem, strikte Beziehungsformen, Krankheit. Herausgekommen ist eine Erzählung mit literarischem Anspruch, die Mut macht.
An excellent entry in the sub-genre of 'expert books' (term self-coined), as in a work of thorough research and understanding about a most probably unkown area of life. Scanlan's majestic new novel is the condensation of hours of interviews she conducted with Sonia, a gifted horse trainer. Brutally honest and coy in equal measure it chronicles a life lived with and for horses, a well of knowledge and life experience but also the portrait of a changing nation. Wholly unique and unputdownable and you don't even have to be interested in horses!
In dem autobiografischen Buch schreibt der Autor von seinem Aufwachsen in einer deutschen Kleinstadt, der Beziehung zu seinen Eltern, besonders seinem Vater, wie dieser ihn geprägt hat, was Männlichkeit hieß und was sie jetzt für ihn heißt. Altıntaş erzählt von den Hoffnungen und Träumen seiner Eltern als sie aus der Türkei nach Deutschland kamen, seinen eigenen Träumen und wie diese an einer rassistischen Gesellschaft geplatzt sind.
Ein bewegendes und fast schon poetisches Buch, das man gelesen haben sollte.
Vielen Dank an Maxim Leo für dieses informative und lehrreiche Buch! Anhand seiner Familiengeschichte habe ich nicht nur viel Wissenswertes über die Geschichte der DDR erfahren (von der Gründung bis zum Mauerfall), sondern vor allem auch die emotionale Seite dieses Teils der deutschen Geschichte besser verstanden.
Wer gerade gestresst und auf der Suche nach etwas Entschleunigung ist, dem empfehle ich Wandern bei Nacht von John Lewis-Stempel. Der Autor selbst ist Farmer und verbringt seine Freizeit am liebsten in der Natur. Auch nachts. Also zu einer Zeit, wo wohl die wenigsten von uns einen Wald- oder Wiesenspaziergang unternehmen würden. Dabei gibt es gerade dann viel zu entdecken. Aufgeteilt in die vier Jahreszeiten nimmt uns Lewis-Stempel mit auf seine Ausflüge und beschreibt die Gerüche und Geräusche, die ihm begegnen, auf so kunstvolle Art, dass man das Gefühl bekommt, man stünde direkt neben ihm.
Ein liebes und hübsch gestaltetes Büchlein, welches ich sehr gerne gelesen habe.
In einer kleinen oder großen Übersprungshandlung (wie man es eben nimmt) kauft Judith einen Campingwagen. Blöderweise guckt sie sich dessen Verfassung vorher nicht so richtig an, aber das kommt ihr dann doch vielleicht ganz gelegen, da kann man dann schließlich am Wochenende auf dem Campingplatz mit Mann und Kind super dran herumwerkeln, wenn man zu verdrängen hat, dass eben jener Mann nicht noch ein Kind will, sie selbst aber schon. Also erstmal will er keins. Das bedeutet doch "vielleicht später", oder?
Ein Roman der von neu gefundener Liebe zum Camping erzählt, von Unklarheiten einer Beziehung und psychischen Eigenheiten, die der Mensch so mit sich herumträgt. Und vom grenzenlos pleite sein.
Menachem Kaiser ist in Toronto geboren und damit Welten, tausende Kilometer entfernt von seinen familiären Wurzeln. Die liegen nämlich in Polen. Als er nach Schlesien reist, wird auch das Interesse an dieser Geschichte geweckt. Dort besaß seine Familie ein Mietshaus, aber, wie so Vieles, fiel auch dies dem Nationalsozialismus zum Opfer. Im Buch geht die Reise in die Vergangenheit los, es wird geforscht, gesucht, gefunden und gefragt.
Das Cover hat mir zuerst einmal echt gut gefallen, ich mag das Alte der Tasse, das auch wiederum dann wunderbar zur Geschichte passt.
Die Geschichte ist ganz anders als man vielleicht zuerst denken mag. Der Autor webt Erinnerungen, seine Reiseerfahrungen und Historisches zusammen. Der Text ist mal leichter, mal anspruchsvoller. Ein Buch für zwischendurch ist es eher nicht, denn man muss sich durchaus Zeit dafür nehmen. Es war interessant, vielschichtig und lesenswert.
Ein fröhlich lachender, sich zu uns hinwendender Sebastian Schweinsteiger begrüßt uns auf dem Cover. Er ist auch der (Super-)Held dieses neuen biographischen Romans vom Schweizer Autor Martin Suter. Und so erfahren wir viel & detailreich über Schweinsteigers Kindheit, Jugend, sein Erwachsenwerden & über seine zwei Leidenschaften: das Fußballspielen & Skifahren, über wilde Pistenrennen mit Felix Neureuther, mit dem ihn seit Kindertagen eine freundschaftliche Konkurrenz verbindet, über seine Glückseligkeit auf dem Siegertreppchen, nachdem Alberto Tomba ihm den Pokal überreichte, über Kinderzimmerposterheroen wie Éric Cantona, zu dem sich später David Beckham gesellt, über den FC Bayern, Manchester United, Ersatzbänke & tosende Fangesänge, die deutsche Nationalmannschaft, Weltstar-Frisuren & Weltmeistertitel, über Neuanfänge & Rücktritte und über die wahre große Liebe in Gestalt seiner Frau, des Tennisstars Ana Ivanovic. Kann man einmal lesen, muss man nicht...Lassen sie sich darauf ein.
Der Titel heißt "Allein unter Dünnen", doch es geht hier nicht nur um Vorurteile gegenüber Körperbildern, sondern auch um Klischees und Benachteiligung auf Grund von Alter, Hautfarbe, Geschlecht, Krankheit, sexuelle Orientierung und anderem.

Gut recherchiert prangert die Autorin Missstände an und belegt ihre Aussagen mit fachkundiger Literatur, Erfahrungen und Statistiken.
Ein Kritikpunkt: Es werden bekannte Persönlichkeiten namentlich genannt und als "klapperdürr" bezeichnet. Meiner Meinung nach geht Bodyshaming in alle Richtungen und keine Körperform ist negativ zu kommentieren oder zu bewerten.
Was im Klappentext nach einem lakonisch, sarkastischen Familiendrama klingt, entpuppt sich als autobiografischer Roman eines Lebens auf harten Drogen.
Ich wollte mehrfach nicht weiterlesen, zu düster, zu deprimierend ist das Buch. Aber Matt Hill schafft es, einen am Ball zu halten und verstreut immer wieder kleine Funken der Hoffnung.
Nicht aufgeben, weitermachen, es lohnt sich. Das habe ich mitgenommen.
Rebecca Solnit, Jahrgang 1961, eine der bedeutendsten Essayistinnen und Aktivistinnen der USA, erzählt uns in ihrem neuen Buch ihre eigene Geschichte und ihren Werdegang zur Feministin. Ein Aufruf zu weiblicher Solidarität und Engagement.
"Solange es leicht ist" ist bei dem sanften Sprachriesen Programm. Mit Leichtigkeit führt van Veen den Leser in die einzelnen Räume seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und in die seiner Eltern, Kinder, Mitstreiter und Freunden. Die Gedanken des Autors hallen noch immer in mir nach und lassen in meinem Kopf den Soundtrack zum Leben eines nachdenklichen und dankbaren Menschen entstehen. Sehr zu empfehlen, denn die eigene Zukunft scheint nicht nur endlich, sie ist es. Aber auch schön. Dank der Gedanken des Hermann van Veen.
Über Unica Zürn wusste ich überhaupt nichts, ehe ich dieses Buch gelesen habe. Ich hatte den Namen noch nicht einmal gehört, hatte keine Ahnung, was sie und was ihr Leben ausgemacht hat. Kristine Reffstrup ist dem auf die Spur gegangen und hat in kurzen Fragmenten und ohne die Chronologie der Ereignisse zu beachten das Leben von Unica nacherzählt - vom Aufwachsen während des Krieges in Berlin über ihre beiden Ehen, fängt sie beeindruckend gut die Gefühlswelt von Unica Zürn ein, die Zerrissenheit, Abgeschiedenheit, ihr künstlerisches Talent. Klug und poetisch schreibt sie und dank der Übersetzung von Elke Ranzinger behält die Erzählung ihren so eindringlichen und gefühlvollen Tonfall bei. Besonders nachgewirkt hat bei mir das Nachwort von Julia Korbik, das mir Unica nochmal um ein Vielfaches nahegebracht hat. Wie gut, dass diese einzigartige und besondere Frau dank der Autorin nicht in Vergessenheit gerät, wie gut, dass ihr Lebenswerk und ihre Kunst bleiben.
Das Alleinsein, Alleinreisen macht die Erzählerin zur Exotin auf Ihrer Expeditionsreise Richtung Norden. Ansonsten sind alle Stereotype dabei: die Österreicherin, der Schriftsteller und der Krebskranke. Dass die Protagonistin Einzelgängerin bleibt, irritiert ihre Mitreisenden, ist für den/die Leser*in aber angenehm; auf intelligente wie mild amüsante Weise begibt sie sich auf Tuchfühlung in Breitengrade, die sonst nicht stattfinden, erzählt über Menschen, über die sie nichts weiß (Einwohner), genauso wie über die, über die sie sehr viel meint zu wissen (Passagiere).
Unaufgeregt und mit einer meditativen Langsamkeit schippert nicht nur das Schiff, sondern auch die Geschichte so vor sich her. Die Naturbeschreibungen sind willkommene Einwürfe inmitten ohnehin kurzer Kapitel, außerdem sehr berührend, weil sie wenig überspannt sind, das abbilden, was die Erzählerin wirklich sieht, nicht das, was sie sehen möchte. Die glaubwürdigste Selbstfindung, die man sich vorstellen kann.
In diesem französischen Klassiker versucht die Hauptfigur Emma sich aus den engen Fesseln der französischen Gesellschaft zu befreien und ein selbstbestimmtes, glückliches Leben zu führen. Flaubert gibt wie niemand vor ihm jeder Figur ihre eigene Sprache und ihren eigenen Ausdruck. Bewundert von seinen Zeitgenossen und Nachfolgern wie Sartre und Perec liegt hier einer der ersten realistischen Romane der Weltliteratur in der preisgekrönten Übersetzung von Elisabeth Edl vor. Inklusive sehr aufschlussreichen Fußnoten und Kommentaren der Übersetzerin über die Entstehung des Werks.

Autor/in

Der Autor wurde 1940 in Dresden geboren. Sein Vater ist im Zweiten Weltkrieg 1943 an der Ostfront gefallen. 1945 überlebte er zwei Luftangriffe. Seine Mutter starb 1946. Er und sein Bruder lebten bis 1947 beim Großvater, der die Vormundschaft innehatte. Fast verhungert gelangte der Knabe mit seinem Bruder in ein Heim für Schwererziehbare. 1948 wurden die Brüder von Pflegeeltern aufgenommen, deren Söhne im Krieg gefallen waren. Seine Kindheit und Jugend war geprägt von Armut und Fleiß. Es gelang ihm einen Abitur- und Studienabschluss zu erreichen, erfolgreich in der Chemieanlagen-Forschung und später Projektierung tätig zu sein und eine Familie zu gründen. Seine Tochter wurde 1984 geboren. Schwere Schicksalsschläge durch den Freitod des als Abiturient in die Familie aufgenommenen Sohnes seiner Frau aus zweiter Ehe mit 23 Lebensjahren und sieben Jahre später der schnelle Tod des einbenannten 22-jährigen Sohnes infolge einer Virusinfektion mussten verkraftet werden. Der unermüdliche Kampf ab 1986 um die Genehmigung zur Ausreise aus der DDR führte schließlich 1989 nach vielen Repressalien zur Übersiedelung in die BRD.
In Südhessen nahe Darmstadt siedelte er sich im Rahmen einer Familienzusammenführung an und fand in Darmstadt eine Arbeitsstelle.
In der Zeit von 1990 bis 1997 arbeitete er als Projektant und Bauleiter in einem Darmstädter Betrieb, der ihm aus wirtschaftlichen Gründen kündigte. In dieser Zeit verlebten er und seine Frau die schönsten Jahre ihres Lebens.
1998 konnte er nochmals mit fast 58 Jahren einen befristeten Arbeitsvertrag bei einer Firma in Bingen abschließen, der aber im gleichen Jahr wieder gelöst wurde.

Mit 60 Jahren begann sein Rentnerdasein, in dem er sich mit der Computertechnik vertraut machte.
2007 erkrankte er an einem T3-Tumor der linken Wange, der wohl dem jahrelangen Permanentstress geschuldet war, wurde in Darmstadt operiert und durchlitt anschließend 30 Strahlentherapien.
2009 bildete sich an gleicher Stelle ein T3-Tumorrezidiv, das viel zu spät von einem externen Facharzt diagnostiziert wurde. Die bisher behandelnde Klinik konnte nicht mehr helfen!
Einem bekannten Professor in Würzburg gelang eine erfolgreiche Operation, die jedoch eine Teilentfernung des Oberkiefers zur Folge hatte und zur ständigen Einnahme Flüssignahrung führte.
Im Juni 2011 verstarb seine Ehefrau, die er die letzten 2 Jahre ihres Lebens gepflegt hat.
Seit 2015 möchte er seine Lebenserfahrungen der Nachwelt als Buchautor zur Verfügung stellen.

Schlagworte