Aschenmusik (2014)

von

HolligerGespielt vonLeuzingerGespielt vonKernjakGespielt vonHolliger, HeinzKompositionSchumann, RobertKomposition

MusikAudio-CD

EUR17,99

In den Warenkorb

Produktbeschreibung

Heinz Holligers musikalisches Schaffen ist eng mit Robert Schumann verknüpft. Dafür steht auch seine neueste ECM New Series CD Aschenmusik, auf der Holligers Komposition Romancendres von Kammermusikwerken Robert Schumanns eingerahmt wird. Romancendres bezieht sich auf die verschollenen "Cello-Romanzen", die wohl Clara Schumann auf Anraten von Johannes Brahms hin verbrannt hatte. Dieser Akt mutwilliger Zerstörung empörte Holliger und führte zu dieser "Musik aus der Asche" in 2003. Das Werk ist ein Portrait Schumanns, angefüllt mit musikalischen Zitaten, mit dem Gedanken, dass die Asche der verbrannten Werke das ganze Leben von Schumann enthält. Romancendres wird umrahmt von Schumanns Romanzen für Oboe und Klavier, die seit 60 Jahren zu Heinz Holligers Oboen-Repertoire zählen, und Schumanns selten gespielten Sechs Stücken in Kanonischer Form, von Theodor Kirchner arrangiert für Oboe d'amore, Violoncello und Klavier. Das Album schließt mit Schumanns erster Sonate für Pianoforte und Violine in der Fassung für Violoncello und Klavier. Heinz Holliger: "Schumann selbst hatte daran gedacht, dass man die Sonate auch auf dem Cello spielen könnte. Ich finde das Stück in dieser Variante grandios." Aschenmusik erscheint zu Holligers 75. Geburtstag am 21. Mai 2014.

Details

ISBN/GTIN0028948109579

ProduktartMusik

EinbandAudio-CD

VerlagNRW Vertrieb, a division of WismART Verlag e. K.

Erscheinungsdatum28.03.2019

Erstverkaufstag28.03.2019

SpracheUnbekannt / Sonstige

Artikel-Nr.4605840

KatalogFachkatalog

Datenquelle-Nr.1742375

WarengruppeKlassik | Kammermusik (insrumental)

Weitere Details

Bewertungen

Kommentar verfassen

Empfehlungen zu ähnlichen Produkten

Als die Nadel die ersten Töne aus der Rille erklingen ließ, wusste ich sofort, dass wir es hier mit einem seltenen Edelstein zu tun haben: Auf warmen, kontinuierlichen Streicherklängen schmiedeten toechter ihr einzigartiges Werk aus Electronica und Kammermusik. Dieses Geschöpf entstand aus der vollen Ausschöpfung der Streichinstrumente - also nicht nur die Saiten, sondern auch der Korpus selbst und dem Wechselspiel zwischen diesem, Beats und Gesang. Jede Facette strahlt diverse Stimmungen aus: Verwirrung, Verfremdung, Melancholie, Geheimnis, und dennoch verleihen die Chöre, fern und gleichzeitig sanft, eine derartige Mystik, dass man nur die Augen schließen muss, um dieses idiosynkratische Klangbad zu tauchen. Mitreißend und transzendental!

Da ich mit der Kombi Oud-Klarinette schon vertraut war - eine warme und zärtliche Synthese, habe ich gar nicht gezögert, Laute und Klarinette zu testen... Also, kennt ihr diese nun seit einem Paar Jahre zunehmend auftauchende Mood-Playlists auf YouTube, die bizarre Titeln haben, wie "this music will make you feel like a 19th century villain"? Falls irgendjemandem irgendwann folgendes einfällt "Music to feel like a menestrel sitting before a bonfire", dann bitte sorge dafür, dass Alter Ego mit darin ist: Das betörende Zusammenspiel zwischen den Instrumente wirkt einfach auffangend und dank derer sanfte Natur wird ein Gefühl von Verborgenheit vermittelt. Beschaulich und fesselnd, als säße man beim eigenen Liebhaber, und zusammen die zarte Stille genießen würden. Wie so eine Schlichtheit in diesem Werk so viel kommunizieren kann, ist einfach hervorragend.

Der deutsche Pianist Lars Vogt starb am 5. September 2022, drei Tage vor seinem 52. Geburtstag. Dies ist seine letzte Aufnahme. Tanja Tetzlaff (Cello), Christian Tetzlaff (Violin) und Vogt erforschen die bittersüße Poesie, das latente Drama der Schubertschen Klaviertrios mit beständiger Feinfühligkeit und Ausdrucksstrenge. Die Farben werden nie kitschig, die Askese nie zur Trockenheit. Lars Vogt meinte, dass, bei Schubert, das Dur oder das eigentlich Schöne mit einem unglaublichen Schmerz durchzogen ist. Diese Einspielungen sind erschütternder Beweis dafür.

Die lautten compagney Berlin mixt auf ihrem neuen Album "Time Travel" voller experimentierfreudiger Musikalität Songs von den Beatles mit Purcell-Hits. Den Melodie-Part übernimmt meistens die großartige Saxophonistin Asya Fateyeva. Alle Arrangements sind kreativ, phantasievoll und voller Überraschungen. Die historischen Instrumente scheinen wie geschaffen für die Melodien der Beatles und die Musik der Kultband und des "ORPHEUS BRITANNICUS", wie Purcell früher genannt wurde, passen super zusammen. Alles groovt und swingt und bläst das Novembergrau weg vom Fenster.

Wenige Kammermusikwerke der Romantik haben so viel Ausdruckskraft bzw. Unmittelbarkeit wie das Klavierquintett op. 34 (1864) von Brahms. Das späte und nahezu symphonische Streichquintett op. 111 (1890) fasst die Gegensätze der Brahmschen Syntax wie kaum ein anderes Werk zusammen. Boris Giltburg und das tschechische Pavel Haas Quartet interpretieren beide Werke mit einem atemberaubenden Gemisch von Vehemenz und Raffinesse.

Das Erlebnis des Verwunschenen in der Natur hat Raphaela Gromes während einer Alpen-Wanderung in der Dämmerung auf die Idee zum Konzept der CD "Imagination" gebracht. In den zumeist romantischen Werken geht es um Märchen und Legenden, um Gnomen, Elfen, eine versunkene Kathedrale, die Baba Yaga, Rusalka, Dornröschen, Hänsel und Gretel, den Sommernachtstraum und schließlich sogar um das Auenland und Prinzessin Leia. Fast alle Stücke sind Arrangements, in Stimmung, Charakter und Besetzung treffsicher und originell eingerichtet vom Pianisten Julian Riem, mit dem Raphaela Gromes schon lange zusammenarbeitet. So entstehen viele kleine träumerische und wilde oder abgründige Phantasiewelten, die sich gegenseitig beflügeln. Der herrliche, nuancenreiche, warme, witzige, leichte odel dunkel-breit fließende Celloton von Raphaela Gromes erweckt sie zum Leben - unter der großartigen kammermusikalischen Mitwirkung ihrer Kollegen.

Zwei Meisterwerke der romantischen Kammermusik meisterhaft interpretiert. Ein Genuss vom ersten bis zum letzten Ton!

Dieses Album ist die Rettung an frühen, langen Winterabenden. Es hellt die Grundstimmung auf, die Musik ist einfach da, ohne fordernd zu sein, zum Hören oder Zuhören. Der Lautten Compagney ist damit einmal mehr eine Aufnahme geglückt, bei der sie unterschiedliche Musikstile kombiniert, diesmal vor allem barocke Tänze und Instrumentalsätze von Samuel Scheidt und extra für das Ensemble arrangierte Klavierstücke von Erik Satie. Beides harmoniert bestens, die musikalische Darbietung ist ausgezeichnet. Witz und Esprit funkeln und wechseln mit melancholisch-elegischen Passagen.

"Ist die Stimme in uns vielleicht doch ein Cello?", das fragt man sich beim Hören dieses Albums von Ophélie Gaillard. Eine Aufnahme mit Opern-Paraphrasen kann ein ziemlich gewagtes Projekt sein. Diese ist es nicht, weil man die Singstimme nicht vermißt und sich der Einladung des Cello-Gesangs voll hingeben kann. Ob es sich um Arien aus Opern von Mozart, Bellini, Rossini, Donizetti,Verdi, Puccini, Tschaikowsky, Offenbach oder Wagner handelt, gleich in welcher Stimmlage, Ophélie Gaillard findet den richtigen Ton, das treffende, lockende Timbre, die Wahrheit der Emotion. Unterstützt wird sie dabei vom Morphing Chamber Orchestra unter Frédéric Chaslin.

Interessanterweise denken die meisten Menschen beim Stichwort Tango zuerst an Piazzolla. Dabei hört man seine Musik auf Milongas kaum, von einigen wenigen Stücken abgesehen. Er selbst wollte ursprünglich auch keinen Tango, sondern "seriöse" Musik komponieren, für den Konzertsaal, nicht für die Pista. Insofern ist der Titel dieser CD passend: Tango Concertante. Und auch sonst passt sie, denn sie bietet das beste aus zwei Welten: die Interpreten spielen mit der Klangkultur und Virtuosität klassischer Kammermusik, treffen aber gleichzeitig die Atmosphäre und den Ton des Tangos genau. Das liegt wahrscheinlich vor allem an dem Bandoneonisten Omar Massa, der auch einige der eingespielten Stücke komponiert hat (die anderen stammen von Piazzolla) und der bekannt wurde als Mitglied des Tango-Nuevo-Ensembles Otros Aires.
Ich liebe den Klang, die Energie und Melancholie dieser Aufnahme; sie ist meine Empfehlung zu Piazzollas 100. Geburtstag.

Schlagworte

Umbreit Sachgebiet

0078

1703